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Schleswig-Holstein: Hitze gefährdet Kindergesundheit besonders

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In Schleswig-Holstein sind Kinder bei Hitze besonders gefährdet. Ab 30 Grad steigt bei ihnen das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden wie Sonnenstiche, Krämpfe oder Erschöpfungssymptome um das 9-Fache. Bereits ab 25 Grad lassen sich negative Auswirkungen auf die Gesundheit nachweisen. Das sind die Kernergebnisse des aktuellen DAK-Kinder- und Jugendreports „Gesundheitsrisiko Hitze“ für das nördlichste Bundesland. Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Pressemeldung.

Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein: Hitze gefährdet Kindergesundheit besonders

  • DAK-Kinder- und Jugendreport untersucht erstmals die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit
  • Bei Temperaturen über 30 Grad steigt bei Kindern im Norden das Risiko für Hitzeschäden um das 9-Fache
  • DAK-Landeschef Lubinski fordert mehr Hitzeschutz für Kinder

In Schleswig-Holstein sind Kinder bei Hitze besonders gefährdet. Ab 30 Grad steigt bei ihnen das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden wie Sonnenstiche, Krämpfe oder Erschöpfungssymptome um das 9-Fache. Bereits ab 25 Grad lassen sich negative Auswirkungen auf die Gesundheit nachweisen. Das sind die Kernergebnisse des aktuellen DAK-Kinder- und Jugendreports „Gesundheitsrisiko Hitze“ für das nördlichste Bundesland. Für die bislang einmalige wissenschaftliche Untersuchung wurden Abrechnungsdaten der DAK-Gesundheit mit Umweltfaktoren verknüpft. Ferner wurden in einer repräsentativen Forsa-Befragung Minderjährige und ihre Eltern in Norddeutschland befragt. Experten sehen in den Ergebnissen des DAK-Reports eine Bestätigung der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse: Kinder sind in Hitzeperioden gesundheitlich besonders gefährdet. DAK-Landeschef Cord-Eric Lubinski fordert, bei Hitzeschutzkonzepten die Situation von Kindern und Jugendlichen mitzudenken.

Für die aktuelle DAK-Sonderanalyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 44.800 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein versichert sind. Analysiert wurden mehr als drei Millionen Versorgungskontakte pro Jahr und insgesamt über 177.400 Temperaturdaten aus Schleswig-Holstein des Deutschen Wetterdienstes von 2017 bis 2022. Zusätzlich wurden 199 Eltern und deren Kinder in Norddeutschland von Forsa zum Thema Hitze befragt.

„In unserem aktuellen Kinder- und Jugendreport untersucht die DAK-Gesundheit erstmalig umfassend die Zusammenhänge von Hitze und Kindergesundheit in Schleswig-Holstein“, sagt DAK-Landesschef Cord-Eric Lubinski. „In Zeiten, wo ein Temperaturrekord dem nächsten folgt, kommt dem Hitzeschutz als Kinderschutz eine wesentliche Bedeutung zu. Wir brauchen wirksame Hitzeschutzpläne von der Kita bis zur Schule, vom Spielplatz bis zum Fußballplatz. Kinder dürfen bei der Konzeption und Umsetzung von Hitzeschutzplänen nicht zu kurz kommen. Wir werden die Entwicklung weiter im Blick behalten und regelmäßig monitoren.“

Steigende Temperaturen: mehr Kinder in Behandlung

Die DAK-Auswertung zeigt, dass bei Kindern in Schleswig-Holstein das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden mit steigenden Temperaturen deutlich zunimmt: ab 25 Grad um das 7-Fache und ab 30 Grad um das 9-Fache. Insgesamt wurden an Hitzetagen im Zeitfenster 2018 bis 2022 zwischen Nord- und Ostsee hochgerechnet rund 300 Kinder und Jugendliche mit Hitzeschäden behandelt – zum Beispiel mit Sonnenstichen, Hitzekrämpfen oder Erschöpfungssymptomen. Junge Allergikerinnen und Allergiker im Norden leiden ebenfalls: Schon ab einer Temperatur von 25 Grad ist für sie das Risiko um 49 Prozent erhöht, ins Krankenhaus zu müssen.

„Nicht alle hitzebedingten Beschwerden erfordern eine ärztliche Behandlung. Doch bei gestörter Atmung, Kreislaufproblemen, Schwindel oder schweren allergischen Reaktionen ist eine medizinische Versorgung unumgänglich“, sagt Dr. Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V. (BVKJ). „Angesichts des fortschreitenden Klimawandels prognostiziere ich, dass sich die Fälle von hitzebedingten Schäden in unseren Praxen häufen werden. Wenn wir dem vorbeugen wollen, muss sich etwas ändern – und zwar jetzt. Es ist notwendig, Politik, Industrie und Öffentlichkeit stärker in die Pflicht zu nehmen, sowohl den Klimaschutz zu intensivieren als auch die hitzebedingte Aufklärung an Kitas und Schulen zu fördern.“

Hitzeschäden: viele Beschwerden, wenig Arztbesuche

Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Kreislaufbeschwerden: 82 Prozent der Kinder im Norden Deutschlands haben laut eigener Aussage bei Hitze gesundheitliche Probleme. Das ist das Ergebnis der Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. 199 Kinder und deren Eltern wurden in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein befragt. Die Sicht der Kinder wird von ihren Eltern bestätigt. So nehmen 79 Prozent der Eltern wahr, dass ihre Kinder bei Hitze leiden.

Hitzeschutz: Kinder und Eltern fühlen sich gut informiert

Die Eltern-Kind-Befragung von Forsa zeichnet ein deutliches Bild: 82 Prozent der Kinder im Norden geben an, dass sie sich sehr gut oder gut über Hitzeschutzmaßnahmen informiert fühlen. Die Sicht der Eltern bestätigt die Selbstauskunft der Kinder: 83 Prozent der Eltern sagen, dass ihre Kinder sehr gut oder eher gut informiert sind. „Es ist erfreulich, dass sich der überwiegende Teil der Kinder so gut über Hitzeschutzmaßnahmen informiert fühlt“, so BVKJ-Präsident Hubmann. „Verhaltensweisen wie ausreichend trinken, kühle Orte aufsuchen, luftige Kleidung tragen und Wohnräume kühl halten, sind entscheidend, um hitzebedingte Schäden zu vermeiden.“

Klimawandel: Ein Viertel der Kinder und Eltern sorgt sich um Gesundheit

Steigende Temperaturen und Rekordsommer: Die Eltern-Kind-Befragung offenbart, dass sich ein Viertel der Kinder große Sorgen macht, dass die Folgen des Klimawandels ihrer Gesundheit schaden könnten. Bei Eltern ist die Sorge um die Zukunft ihrer Kinder genauso stark ausgeprägt: 25 Prozent der Eltern im Norden machen sich große Sorgen, dass die Folgen des Klimawandels negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten.

Klimaschutz: Die Hälfte der Kinder und Eltern ist unzufrieden

Die Forsa-Umfrage zeigt, dass 48 Prozent der Kinder in Norddeutschland der Ansicht sind, dass Politik, Industrie, Öffentlichkeit und Schulen noch zu wenig für den Klimaschutz tun. Damit liegen die norddeutschen Kinder im Bundesdurchschnitt. Einen anderen Trend gibt es bei den Eltern: Hier sehen 58 Prozent das Engagement für mehr Klimaschutz als zu gering an. Im Bund sind es 52 Prozent.

Offizielle Statistiken über die Häufigkeit von Hitzetagen gibt der Deutsche Wetterdienst nur bundesweit bekannt. Die DAK-Auswertung zeigt, dass im Analysezeitraum von 2018 bis 2022 in Schleswig-Holstein an 1,9 Prozent aller Tage die Temperatur über 30 Grad lag. Damit liegt die Region deutlich unter dem Bundesschnitt von 4,1 Prozent.

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten, davon rund 240.000 in Schleswig-Holstein, eine der größten Krankenkassen Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit.

Pressekontakt:

Sönke Krohn

DAK-Gesundheit
Pressesprecher Schleswig-Holstein

Nagelsweg 27-31, 20097 Hamburg

Tel. 040 253 214 753, Mobil 0172 517 34 22
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