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KfW Research: Fachkräftemangel nimmt weiter ab

Frankfurt am Main (ots)

  • Knapp 26 Prozent der Unternehmen in Deutschland vermelden Einschränkungen wegen fehlenden Personals - vor einem Jahr waren es noch knapp 32 Prozent
  • Viele Unternehmen brauchen weiterhin sehr lange, um freie Stellen zu besetzen
  • Entgegen dem Trend in anderen Branchen steigt der Fachkräftemangel im Bauhauptgewerbe

Unternehmen in Deutschland klagen derzeit seltener über Fachkräftemangel. Im Oktober erklärten 25,8 Prozent der Unternehmen, dass ihre Geschäftstätigkeit wegen fehlenden Personals eingeschränkt sei. Im vierten Quartal 2024 waren es noch 31,9 Prozent, im Sommer 2022 sogar 49,7 Prozent. Der Grund für den Rückgang ist allerdings ein wenig erfreulicher: die nach wie vor schwache Konjunktur. Am deutlichsten verringerte sich der Fachkräftemangel daher auch in der Industrie, wo die Produktions- und Absatzeinbrüche am stärksten sind. Hier waren zuletzt 17,1 Prozent der Unternehmen betroffen.

Das sind Ergebnisse des KfW-ifo-Fachkräftebarometers, das auf Auswertungen der ifo-Konjunkturumfragen basiert. Dafür werden einmal pro Quartal rund 9.000 Unternehmen befragt, darunter 7.500 Mittelständler.

Einen starken Mangel an Fachkräften beklagt weiterhin die Dienstleistungsbranche. 30,2 Prozent der in diesem Segment tätigen Unternehmen meldet Probleme, Personal zu finden. Allerdings ist auch hier die Quote zuletzt gesunken. In der Gastronomie etwa lag der Anteil der betroffenen Betriebe im April noch bei 40 Prozent - im Oktober waren es nun 26,7 Prozent.

Entgegen dem sonstigen Trend ist der Fachkräftemangel im Bauhauptgewerbe zuletzt gestiegen. 31,6 Prozent der Unternehmen gaben an, deswegen von Produktionseinschränkungen betroffen zu sein, nach 27,3 Prozent im April. Das weist darauf hin, dass die Bautätigkeit in der zweiten Jahreshälfte wieder zugenommen hat.

Der derzeitige Rückgang des Fachkräftemangels in den meisten Wirtschaftssegmenten kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das grundsätzliche Problem bestehen bleibt. Nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels sind weiterhin viele Unternehmen auf der Suche nach Mitarbeitern. Das zeigt sich auch an den Vakanzzeiten für offene Stellen: Diese haben im Oktober einen neuen Höchststand erreicht. Im Schnitt dauerte es 161 Tage, bis ein Betrieb eine offene Stelle bei der Bundesagentur für Arbeit wieder abmeldete. Zum Vergleich: Im Oktober 2010 waren es nur 56 Tage.

"Wir erwarten, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr Fahrt aufnimmt. Dann wird sich auch der Fachkräftemangel wieder verstärken. Es muss daher ein wichtiges politisches Ziel bleiben, die Erwerbsbeteiligung in Deutschland zu steigern und qualifizierte Zuwanderung zu ermöglichen", sagt Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW.

Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich, jeweils im Frühsommer und im Herbst. Die aktuelle Ausgabe ist abrufbar unter:

KfW-ifo-Fachkräftebarometer | KfW

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,
Tel. +49 69 7431 41336
E-Mail: nina.luttmer@kfw.de, Internet: www.kfw.de

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