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Deutschland muss Plan des Dalai Lama für seine Nachfolge unterstützen

Anlässlich des 90. Geburtstages des Dalai Lama am 6. Juli fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Bundesregierung auf, die Pläne des geistlichen Oberhaupts der Tibeter für eine Nachfolgeregelung aktiv zu unterstützen. „Deutschland muss deutlich machen, dass es die chinesischen Einflussbemühungen auf die Nachfolge des Dalai Lama nicht akzeptieren wird“, forderte Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der GfbV. Der Dalai Lama hat am heutigen Mittwoch, 2. Juli, in einer Videobotschaft den Fortbestand der Institution des geistlichen Oberhaupts der Tibeter angekündigt.

„Die deutsche Bundesregierung muss das Recht der Tibeter auf Selbstbestimmung unterstützen. Denn sicher ist, dass die Kommunistische Partei Chinas sich seit Jahren auf seinen Tod vorbereitet und sich selbst die Entscheidung darüber vorbehält, wer in Zukunft Oberhaupt des tibetischen Buddhismus sein wird“, sagt Reinke. Bereits im März 2025 hatte der Dalai Lama in seinem aktuellen Buch verkündet, dass seine Nachfolge nicht im von China besetzten Tibet gefunden werde.

„Die chinesische Regierung will einen Nachfolger installieren, der den Vorgaben aus Peking folgt und ihre Lügen über die in Wahrheit verheerende Menschenrechtslage in Tibet weiterverbreitet“, erklärt Reinke. Um das zu erreichen, werde die Kommunistische Partei den von ihr eingesetzten Panchen Lama für den Versuch instrumentalisieren, einen eigenen Dalai Lama zu bestimmen. Der Panchen Lama ist für die Tibeter die zweithöchste geistliche Autorität nach dem Dalai Lama. Peking hat die Reinkarnationen im tibetischen Buddhismus bereits zu einer Staatsangelegenheit erklärt: Diese seien nur nach Anerkennung durch die staatlichen Behörden zulässig.

Die Bemühungen der chinesischen Regierung unter Partei- und Staatschef Xi Jinping, den tibetischen Buddhismus zu kontrollieren, greifen weit über China hinaus. Humkar Dorje, ein hochrangiger Lama des tibetischen Klosters Lung Ngon in der Tibetischen Autonomen Präfektur Golog der Qinghai-Provinz, der sich weigerte, den von Peking bestimmten Panchen Lama zu empfangen, wurde in einer gemeinsamen Aktion der vietnamesischen Polizei und der chinesischen Sicherheitsbehörden in Ho Chi Minh Stadt in Vietnam festgenommen. Dorthin war er vor den Repressionen der chinesischen Behörden aus Tibet geflüchtet. In einer Stellungnahme an den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen forderte die GfbV eine unabhängige Untersuchung des Falls.

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Sarah Neumeyer
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