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Pressemitteilung: Fact Sheet zum Klimawandel in der Ostsee

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Fact Sheet zum Klimawandel in der Ostsee

Neue Publikation fasst die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel in der Ostsee zusammen

Wie vollzieht sich der Klimawandel in der Ostsee und was sind mögliche Auswirkungen auf die Meeresumwelt? Baltic Earth und HELCOM haben jetzt eine Zusammenfassung der aktuellen Forschungsergebnisse in Form eines kompakten Faktenblatts (Climate Change Fact Sheet) herausgegeben.

Grundlage für Entscheidungsträger und Information für die Öffentlichkeit

„Das Fact Sheet richtet sich vor allem an politische Entscheidungsträger, damit sie eine wissenschaftsbasierte und dabei gut verständliche Übersicht darüber erhalten, wie sich der Klimawandel bereits jetzt schon auf die Ostsee auswirkt und was wir für die Zukunft erwarten“, sagt Prof. Markus Meier vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde und Vorsitzender der Baltic Earth Steuergruppe, der das Fact Sheet als führender Experte für den Klimawandel in der Ostseeregion zusammen mit einer internationalen Expertengruppe erarbeitet hat. „Mit dem Fact Sheet wollen wir Entscheidungsträgern helfen, sich in verständlicher Form über den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Klimawandel und seinen Auswirkungen auf die marine Umwelt zu informieren", sagt Jannica Haldin, die bei HELCOM die Arbeit zum Klimawandel leitet.

Das inhaltlich umfassende, kompakte und für Laien verständliche Fact Sheet ist eine Fortsetzung und Zusammenfassung der beiden bisherigen Ostsee-Klimaberichte ( BACC), die sich als regionale Gegenstücke zu den global angelegten Berichten des Weltklimarates IPCC verstehen. „Die Erkenntnisse aus den BACC-Büchern von 2008 und 2015 sind weitestgehend immer noch gültig, und auch die neuen Baltic Earth Assessment Reports ( BEAR) haben zur Erarbeitung des Fact Sheets beigetragen“, sagt Marcus Reckermann vom Internationalen Baltic Earth Sekretariat am Helmholtz-Zentrum Hereon. „So können sich auch interessierte Bürgerinnen und Bürger zu diesem Thema informieren“, so Reckermann.

Wassertemperaturen und Meeresspiegel steigen, Eisbedeckung nimmt ab

Das Fact Sheet zeigt auf, dass die Wassertemperatur und der Meeresspiegel in der Ostsee ansteigen und die Meereisbedeckung abnimmt, was wiederum Auswirkungen auf Ökosysteme und Meerestiere, aber auch auf die maritime Wirtschaft wie Schifffahrt, Fischerei und Aquakultur hat: „Die Wassertemperaturen der Ostsee sind in den letzten 100 Jahren deutlich angestiegen und werden im 21. Jahrhundert voraussichtlich weiter ansteigen“, führt Ozeanograph Meier aus und fügt hinzu, dass laut aktuellen Modellberechnungen die Ostsee bis zum Ende des Jahrhunderts in weiten Teilen im Durchschnitt eisfrei werde.

Das gemeinsam von Baltic Earth und HELCOM entwickelte Fact Sheet enthält Informationen über 34 Parameter, von der Luft- und Wassertemperatur bis hin zu den Ökosystemleistungen der Meere und Küsten, aufgeteilt in verschiedene Kategorien: Energie- und Wasserkreislauf, Kohlen- und Nährstoffkreislauf, Meeresspiegel und Windbedingungen, Biota und Ökosysteme, sowie menschliche Aktivitäten. Rund 100 Experten aus dem gesamten Ostseeraum waren im speziell für die Erstellung dieses Fact Sheets gebildeten Expertennetzwerks für den Klimawandel (EN CLIME) beteiligt. Es ist geplant, das Fact Sheet alle sieben Jahre zu aktualisieren.

Über Baltic Earth

Baltic Earth ist ein internationales wissenschaftliches Netzwerk, das ein verbessertes Verständnis des Erdsystems der Ostseeregion anstrebt als Grundlage für ein wissenschaftsbasiertes Management angesichts der Auswirkungen von Klima, Umwelt und Mensch in der Region. Baltic Earth wird durch das Internationale Baltic Earth Sekretariat am Helmholtz-Zentrum Hereon koordiniert.

Über HELCOM

Die Kommission für den Schutz der Meeresumwelt der Ostsee - auch bekannt als Helsinki-Kommission oder HELCOM - ist eine zwischenstaatliche Organisation, die 1974 gegründet wurde, um die Meeresumwelt der Ostsee vor Verschmutzungsquellen zu schützen. Ihre Mitglieder sind die neun Ostseeanrainerstaaten und die Europäische Union.

Kontakt: Gesa Seidel  I  Helmholtz-Zentrum Hereon  I  Kommunikation und Medien  I  T: +49 4152 87-1784  I   presse@hereon.de  I   www.hereon.de