All Stories
Follow
Subscribe to Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

Zukunft junger Menschen sichern: Kinderschutz-Expertin Heike Wiemert fordert Maßnahmen gegen Fachkräftemangel

Zukunft junger Menschen sichern: Kinderschutz-Expertin Heike Wiemert fordert Maßnahmen gegen Fachkräftemangel
  • Photo Info
  • Download

2 Documents

Zukunft junger Menschen sichern: Kinderschutz-Expertin Heike Wiemert fordert Maßnahmen gegen Fachkräftemangel

Fachkräftemangel, steigende Belastung, drohende Kürzungen – die Kinder- und Jugendhilfe ist bedroht. Deshalb fordern die Katholische LAG Kinder- und Jugendschutz NRW und die BAG Allgemeiner Sozialer Dienst, denen Prof.in Dr.in Heike Wiemert angehört, Schutz und Teilhabe nicht dem Rotstift zu opfern.

Der Fachkräftemangel in den Sozial- und Erziehungsberufen verschärft sich weiter und hat große Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen in Deutschland sowie deren Familien. Kritisch ist auch die steigende Belastung der Fachkräfte in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Als Vorsitzende der Katholischen LAG Kinder- und Jugendschutz Nordrhein-Westfalen erklärt katho-Professorin Heike Wiemert: „Wenn der Fachkräftemangel weiter voranschreitet und gleichzeitig die Kosten der Jugendhilfe als Belastung diskutiert werden, droht eine gefährliche Schieflage: Die Qualität des Kinderschutzes gerät unter Druck, während der Unterstützungsbedarf junger Menschen steigt.“

Investitionen in Schutz und Teilhabe sind keine verzichtbaren Ausgaben

Aus Verantwortung für junge Menschen und aus Solidarität mit denen, die sie schützen, begleiten und fördern, hat die LAG eine Initiative angestoßen. „Wir können nicht länger zusehen, dass sich der Fachkräftemangel weiter verschärft und das Hilfesystem an seine Grenzen stößt“, sagt Wiemert. „Deshalb müssen wir deutlich machen, dass Investitionen in Schutz und Teilhabe keine verzichtbaren Ausgaben sind, sondern eine Investition in unsere demokratische Daseinsvorsorge. Sie sichern die Entwicklungschancen junger Menschen – und damit die Grundlagen unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts.“

BAG ASD: Kinderrechte sind keine Sparkosten

Zeitgleich hat auch der Expert_innenrat der Bundesarbeitsgemeinschaft Allgemeiner Sozialer Dienst (BAG ASD), dem Wiemert ebenso angehört, ein kritisches Positionspapier veröffentlicht – mit der klaren Botschaft an die Politik, dass Kinderrechte kein Sparposten sind. Vielmehr sind sie die Grundlage einer funktionierenden Demokratie und Voraussetzung für gesellschaftliche Stabilität, heißt es darin.

Beide Organisationen fordern u.a. verbesserte Arbeitsbedingungen, die Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe, den Ausbau von Ausbildungs- und Studienkapazitäten sowie von Maßnahmen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes und einen verstärkten Fokus auf Kinderschutz.

Wenn jetzt nicht gehandelt werde, drohe ein schleichender Systemkollaps, warnt die BAG ASD in ihrem Positionspapier. Als nächste konkrete Schritte fordert der Expert_innenrat

  • eine Bund-Länder-Kommission „Kinderrechte und Jugendhilfe sichern“ einzurichten,
  • ein bundesweites Monitoring zu Personal, Qualität und Versorgungslücken aufzubauen,
  • eine kommunale Gesamtstrategie für Prävention und Inklusion zu entwickeln,
  • die Kinderkommission und Kinderbeauftragten in die Reformprozesse einzubinden und
  • ferner das Amt eines/einer bundesweiten Kinderbeauftragten zu schaffen.

Die Zukunftsfähigkeit unseres Landes entscheidet sich daran, wie wir heute mit unseren Kindern umgehen, heißt es abschließend: „Kinderrechte sind kein Sparposten. Sie sind die Grundlage einer funktionierenden Demokratie.“

Pressekontakt:

Katja Brittig

Pressestelle

T: 0221 7757-508

presse@katho-nrw.de

Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) zählt mit 3.800 Studienplätzen zu den bundesweit größten Hochschulen für den Studiengang Soziale Arbeit. Sie ist Deutschlands größte staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. Die katho bietet Studierenden sowie Forschenden ein familiäres Umfeld in den Arbeitsgebieten Soziales, Gesundheit und Religionspädagogik. Zurzeit sind rund 5.300 Studierende in etwa 35 Bachelor- und Masterstudiengängen – verteilt über unsere vier Standorte in Aachen, Köln, Münster und Paderborn – eingeschrieben. Die katho ist gefragte Kooperationspartnerin in Pflege und Versorgung, Sucht und Suchtprävention, Gesundheit und Soziale Psychiatrie, Bildung und Diversity, Alter und Behinderung, Inklusion und Teilhabe, Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit sowie pastorale Praxisforschung. Die katho kooperiert mit internationalen Universitäten und Praxiseinrichtungen in 38 Ländern.

More stories: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
More stories: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen