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Presseeinladung: Drei Veranstaltungen in Münster // Erinnerungsarbeit zu psychisch erkrankten Menschen in NS-Zeit

Presseeinladung: Drei Veranstaltungen in Münster // Erinnerungsarbeit zu psychisch erkrankten Menschen in NS-Zeit
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Lesung & Film / Vortrag / Tagung zu psychisch erkrankten Menschen in NS-Zeit: Presseeinladung & Veranstaltungshinweis für drei Events in Münster

Gleich drei Veranstaltungen finden in den nächsten zwei Wochen im Rahmen des kulturpädagogischen Projekts „Grafeneck – Münster // 1940 – heute“ der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) in Münster statt.

Donnerstag, 30.10.2025, 19:00-20:30 Uhr

Lesung & Film: „Unter Verrückten sagt man du“ & „Küchenpsychologie – über das Verrücken“

Die Autorin Lea De Gregorio thematisiert in ihrem Buch Unter Verrückten sagt man du aufgrund eigener Erfahrungen die Ausgrenzung und Diskriminierung von psychisch erkrankten Menschen in unserer Gesellschaft. Die Entmündigung und Bevormundung, die sie erfahren, stehen im Fokus.

Anschließend wird die Künstlerin Marie Johanna Weil ihren Film Küchenpsychologie – über das Verrücken zeigen. Mit Bezug zu ihrer eigenen Erkrankung, ihrer Familiengeschichte und in einer Reihe von Gesprächen mit Expert_innen zeigt sie, wie psychische Erkrankungen heute gedacht und verstanden werden.

Ort: Heilig Kreuz Kirche (Hoyastr. 12, 48147 Münster) – mehr Infos zum Event hier

Mittwoch, 05.11.2025, 19:30-21:30 Uhr

Vortrag: „Eugenische Phantasmen“

Die in New York lehrende Historikerin Dagmar Herzog hält einen Vortrag zu Euthanasie-Morden an Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen im Nationalsozialismus. Sie sagt, die Entwertung von Menschen sei kennzeichnend für den „Faschisierungsprozess“, der gerade weltweit stattfinde.

Ort: Franz-Hitze-Haus / Katholisch-Soziale Akademie, (Kardinal-von-Galen-Ring 50, 48149 Münster) – mehr Infos zum Event hier

Donnerstag bis Freitag, 06.-07.11.2025

Tagung „Grafeneck-Münster // 1940 – heute“: Kulturpädagogik am Schnittpunkt von Gedenkstättenpädagogik, Sozialer Arbeit und ästhetischer Praxis

Das Interesse junger Menschen an der kritischen Auseinandersetzung mit der historischen Realität des Nationalsozialismus zu wecken, ist eine politische Aufgabe. Mit dem Projekt „Grafeneck-Münster // 1940 – heute“ stellt die Tagung einen kulturpädagogischen Ansatz zur Diskussion, dem es darum geht, in Exkursionen und Workshops für Jugendliche Artikulationsräume dafür zu schaffen.

Unter anderem wird am 06.11. um 13:30 Uhr die Grafenschreck-Gruppe (bestehend aus heutigen Bewohner_innen des Samariterstift Grafeneck) einen geschichtspädagogischen Rundgang über das Gelände in Grafeneck zu den dortigen NS-Verbrechen als Live-Performance aufführen. Außerdem wird die Videoarbeit ‚Tendenz Verzerrung‘ der Filmemacherin Lena Ditte Nissen Premiere feiern. In dem Film thematisiert Nissen Grafeneck und ihre eigene Täter-Familiengeschichte.

Ort: Franz-Hitze-Haus / Katholisch-Soziale Akademie, (Kardinal-von-Galen-Ring 50, 48149 Münster) – mehr Infos zum Event hier

Wichtige Erinnerungsarbeit an Opfer des NS-Unrechts

Projektleiter Prof. Dr. Jochen Bonz (katho am Standort Münster) erklärt die Bedeutung von „Grafeneck – Münster // 1940 – heute“: „Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus wird umso relevanter, je länger die Zeit des Nationalsozialismus zurückliegt und je stärker rechtsextreme Weltanschauungen in unserer Gesellschaft an Einfluss gewinnen.“

Dr. Sonja Begalke, Fachreferentin der projektfördernden Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), betont: „Der kulturpädagogische Ansatz des Projekts ist für die historisch-politische Bildung besonders wertvoll: Kreativität stärkt die Selbstwirksamkeit junger Menschen. So rückt Geschichte näher an die Gegenwart und ebnet – auf emotionaler Ebene – den Weg, komplexe Themen wie das NS-Unrecht zu verstehen und mit der Lebenswelt junger Menschen zu verbinden.“

„Grafeneck – Münster / 1940 – heute“ ist ein Projekt der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) und der Gedenkstätte Grafeneck: In Grafeneck (Baden-Württemberg) wurden zur Zeit des Nationalsozialismus innerhalb eines Jahres mehr als zehntausend Menschen mit Behinderungen systematisch vergast. Erst die Predigten des damaligen Münsteraner Bischofs Graf von Galen konnten diese Vernichtung stoppen.

Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. In seinem Rahmen haben Studierende der katho Exkursionen nach Grafeneck unternommen, es werden Workshops für Schulklassen angeboten und Ausstellungen sowie Lesungen organisiert.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an den Veranstaltungen! Bitte sagen Sie uns Bescheid, wenn Sie an einer der Veranstaltungen teilnehmen möchten, damit wir Sie entsprechend begleiten können. Ebenso sind wir dankbar für Veranstaltungshinweise!

Pressekontakt:

Prof. Dr. Jochen Bonz

Projektleiter, katho am Standort Münster

M: 0170 7464 850

j.bonz@katho-nrw.de

Grafeneck-Münster // 1940 – heute‘ ist eine Kooperation der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und des Dokumentationszentrums der Gedenkstätte Grafeneck, gefördert im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF).

Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) zählt mit 3.800 Studienplätzen zu den bundesweit größten Hochschulen für den Studiengang Soziale Arbeit. Sie ist Deutschlands größte staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. Die katho bietet Studierenden sowie Forschenden ein familiäres Umfeld in den Arbeitsgebieten Soziales, Gesundheit und Religionspädagogik. Zurzeit sind rund 5.300 Studierende in etwa 35 Bachelor- und Masterstudiengängen – verteilt über unsere vier Standorte in Aachen, Köln, Münster und Paderborn – eingeschrieben. Die katho ist gefragte Kooperationspartnerin in Pflege und Versorgung, Sucht und Suchtprävention, Gesundheit und Soziale Psychiatrie, Bildung und Diversity, Alter und Behinderung, Inklusion und Teilhabe, Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit sowie pastorale Praxisforschung. Die katho kooperiert mit internationalen Universitäten und Praxiseinrichtungen in 38 Ländern.