Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Einladung zur Eröffnung der Doppelausstellung & Veranstaltungen in der Heilig Kreuz Kirche Münster: „Vergessenen begegnen: NS-Opfer aus dem Münsterland
Die Ermordung von Menschen als ‚lebensunwerte Leben‘ während des Nationalsozialismus“
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Einladung zur Eröffnung der Doppelausstellung & Veranstaltungen in der Heilig Kreuz Kirche Münster: „Vergessenen begegnen: NS-Opfer aus dem Münsterland / Die Ermordung von Menschen als ‚lebensunwerte Leben‘ während des Nationalsozialismus“
Wir laden Sie herzlich ein zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 28. September 2025, 18:00 Uhr, in der Heilig Kreuz Kirche Münster (Hoyastraße 22, 48147 Münster) in Anwesenheit von „Spuren Finden e. V.“, Studierenden der katho und dem Künstler Jochen Meyder.
Stigmatisiert, verfolgt, deportiert, ermordet – die Ausstellung zeigt Stationen der Leidenswege von Minderheiten während der NS-Zeit. Als ‚Asoziale‘ bildeten ‚Arbeitsscheue‘, Homosexuelle, ‚Zigeuner‘, ‚Wehrunwürdige‘, Zeugen Jehovas und Menschen mit Behinderungen das innere Feindbild des NS-Staates. Sie waren der staatlichen Willkür ausgeliefert. Einzelne Lebensgeschichten dieser ‚Volksschädlinge‘, wie sie im NS-Jargon bezeichnet wurden, stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.
Dokumente, Fotos, persönliche Briefe ermöglichen eine Annäherung an die einzelnen Opfergruppen, die dem Bild einer ‚rassebasierten‘ homogenen Volksgemeinschaft nicht entsprachen. Im Hörstudio der letzten Ausstellungsstation wird auf die Gegenwart einiger Opfergruppen eingegangen. Erst im Februar 2020 wurden die als ‚Asoziale‘ Abgewerteten durch einen Beschluss des Deutschen Bundestages als Opfergruppe der NS-Zeit anerkannt.
Die katho zeigt unter dem Titel „Verdrängtem begegnen – Die Ermordung von Menschen als ‚lebensunwerte Leben‘ während des Nationalsozialismus“ zwei Kunstwerke. Sie haben die systematische und massenhafte Ermordung von Menschen aufgrund ihrer Neurodiversität, ihrer kognitiven Beeinträchtigungen und psychischen Erkrankungen zum Thema. Erster Tatort war das Schloss Grafeneck auf der Schwäbischen Alb, wohin 1940 über zehntausend Menschen aus Pflegeeinrichtungen verbracht und umgebracht wurden.
Von Felix Votteler zeigt die Ausstellung seine Arbeit ‚Wooden Archives‘, drei gedrechselte Holzgefäße. Votteler arbeitete sie aus dem Stamm einer gefällten Esche, die Teil einer Allee war, die heute in Grafeneck steht und die dort auch schon im Jahr 1940 stand. Der Baum war Zeuge, jetzt ist er Gefäß. Was mag dies in sich bergen?
Von Jochen Meyder zeigt die Ausstellung einen Ausschnitt aus seiner Arbeit ‚10.654‘: Im Raum hängende Folien zeigen schwarzweiße Fotografien der Terrakottafiguren, die aus Meyders Bemühung hervorgegangen sind, hinter der abstrakten Zahl Menschen sichtbar zu machen. Hier liegen sie gestapelt übereinander; es wirkt, als stünde Rauch in der Luft.
ALLE TERMINE AUF EINEN BLICK
Sonntag, 28. September, 18:00 Uhr
ERÖFFNUNG: Ausstellungseröffnung mit „Spuren Finden e. V.“, Studierenden der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und dem Künstler Jochen Meyder
Donnerstag, 9. Oktober, 19:00 Uhr
VORTRAG: ‚Euthanasie‘ in der Region – von Opfern, Tätern und Widerständigen, Vortrag von Dr. Jens Gründler, LWL-Institut für Westfälische Regionalgeschichte
Donnerstag, 30. Oktober, 19:00 Uhr
LESUNG & FILM: „Unter Verrückten sagt man du / Küchenpsychologie – über das Verrücken“, Lesung und Filmpräsentation mit Lea de Gregorio und Marie Johanna Weil
Donnerstag, 6. November, 19:00 Uhr
LESUNG: Gedenkblätterlesung „Spuren Finden e.V.“
Mittwoch, 12. November, 19:00 Uhr
VORSTELLUNG: Leidenswege von ‚unerwünschten‘ Opfern der NS-Zeit nach 1945, vorgestellt von einem Gesprächskreis
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an der Ausstellungseröffnung am Sonntag! Bitte sagen Sie uns Bescheid, wenn Sie an einer der Veranstaltungen teilnehmen möchten, damit wir Sie entsprechend begleiten können. Gerne können Sie auch einen der anderen Termine wahrnehmen.
Mehr Informationen zum Projekt „Grafeneck – Münster // 1940 – heute“ finden Sie hier .
Pressekontakt:
Prof. Dr. Jochen Bonz
Projektleiter, katho am Standort Münster
M: 0170 7464 850
j.bonz@katho-nrw.de
Verein „Spuren Finden e.V.“
Peter Schilling, Karin Klas
‚Grafeneck-Münster // 1940 – heute‘ ist eine Kooperation der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und des Dokumentationszentrums der Gedenkstätte Grafeneck, gefördert im Rahmen der Bildungsagenda NSUnrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF).
Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) zählt mit 3.800 Studienplätzen zu den bundesweit größten Hochschulen für den Studiengang Soziale Arbeit. Sie ist Deutschlands größte staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. Die katho bietet Studierenden sowie Forschenden ein familiäres Umfeld in den Arbeitsgebieten Soziales, Gesundheit und Religionspädagogik. Zurzeit sind rund 5.500 Studierende in etwa 35 Bachelor- und Masterstudiengängen – verteilt über unsere vier Standorte in Aachen, Köln, Münster und Paderborn – eingeschrieben. Die katho ist gefragte Kooperationspartnerin in Pflege und Versorgung, Sucht und Suchtprävention, Gesundheit und Soziale Psychiatrie, Bildung und Diversity, Alter und Behinderung, Inklusion und Teilhabe, Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit sowie pastorale Praxisforschung. Die katho kooperiert mit internationalen Universitäten und Praxiseinrichtungen in 38 Ländern.