Mehr Kaufkraft beim Autokauf: Europäer sparen wieder kürzer für ihren Wunschgebrauchten
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Mehr Kaufkraft beim Autokauf: Europäer sparen wieder kürzer für den VW Golf
"Golf Index" vergleicht Preisentwicklung des VW Golf seit 2017 in Deutschland, Belgien, Italien, Österreich und den Niederlanden und zeigt Unterschiede in Kaufkraft und Preistrends
- Kürzere Sparzeit: 2024 sparen Deutsche 8,7 Monate für einen gebrauchten Golf (-0,7 ggü. 2023), Belgier 5,7, Italiener 9,6.
- Deutliche regionale Preisunterschiede: Golf gebraucht in Deutschland 19.912 €, in Belgien fast 5.500 € günstiger.
- Langfristtrend: Seit 2017 sind die Gebrauchtwagenpreise stark gestiegen – Deutschland +32 %, Niederlande sogar +42 %, während die deutschen Einkommen nur um 26 % zugenommen haben.
Hinweis: Begleitgrafiken finden Sie unten zum Download
Grünwald, 29. September 2025. Europas Autofahrer kommen ihrem neuen Gebrauchten wieder schneller näher: Das zeigt der aktuelle AutoScout24 Gebrauchtwagen-Kaufkraft-Spiegel. Der sogenannte „Golf Index“ setzt Fahrzeugpreis und Nettoeinkommen in Relation und gibt an, wie lange Verbraucher in fünf europäischen Ländern sparen müssen, um sich einen gebrauchten VW Golf als das Volksauto schlechthin leisten zu können.
In Deutschland sind dafür im Schnitt 8,7 Monatsnettogehälter notwendig – 0,7 Monate weniger als noch 2023. Am schnellsten kommen die Belgier zu ihrem Golf: Dort reichen 5,7 Monatsgehälter, ein ganzer Monat weniger als im Vorjahr. Am längsten warten müssen die Italiener: Mit 9,6 Monatsgehältern liegt die Sparzeit dort zwar weiterhin am höchsten, aber ganze 1,2 Monate unter dem Vorjahreswert. Die Analyse zeigt außerdem, wie unterschiedlich die Anschaffungskosten für Neu- und Gebrauchtwagen in Europa ausfallen und wie stark die Preise in den letzten Jahren gestiegen sind.
Der Golf als europäisches Preisbarometer
Seit seiner Markteinführung 1974 wurde der VW Golf über 37 Millionen Mal verkauft. Auch 2024 zählt er zu den beliebtesten Neuwagen Europas – und im Gebrauchtwagensegment ist er seit Jahren unangefochten die Nummer eins auf AutoScout24. „Der Golf Index ist unsere europäische Antwort auf den berühmten Big Mac Index. Damit stellen wir jährlich einen Indikator bereit, der nicht nur die Autobranche spiegelt, sondern auch Rückschlüsse auf Kaufkraft, Wohlstand und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erlaubt“, erklärt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24.
Doch während beim Burger weltweit ein standardisiertes Produkt verglichen wird, ist der Golf weitaus komplexer: Ausstattung, Antrieb, unterschiedliche Angebotsstrukturen sowie nationale Besonderheiten bei Besteuerung, Vertriebsstrategien oder Besitzmodellen wirken direkt auf den Preis. „Ein Golf ist nicht überall gleich. Uns geht es deshalb nicht um simple Preisvergleiche. Als europaweit größter Online-Automarkt können wir auf Basis unserer umfassenden Daten vielmehr zeigen, wie sich die einzelnen Märkte entwickeln und welche Trends Verbraucher erwarten.“
Deutsche zahlen am meisten – Belgier am wenigsten
Golfpreis 2024
- Niederlande: Neu 40.507 € / Gebraucht 16.040 €
- Deutschland: Neu 39.304 € / Gebraucht 19.912 €
- Belgien: Neu 35.074 € / Gebraucht 14.427 €
- Italien: Neu 34.421 € / Gebraucht 16.406 €
- Österreich: Neu 34.091 € / Gebraucht 16.979 €
Die Analyse zeigt deutliche Preisunterschiede: Am teuersten ist der Golf ausgerechnet dort, wo er produziert wird. In Deutschland liegt der durchschnittliche Gebrauchtwagenpreis 2024 bei 19.912 Euro. In Belgien kostet er hingegen nur 14.427 Euro – ein Unterschied von fast 5.500 Euro.
„Im Mutterland des VW Golf greifen Käufer am tiefsten in die Tasche. Grund ist ein sehr junger Fahrzeugbestand: Fast 30 Prozent der angebotenen Golfs sind jünger als ein Jahr – bis zu sechsmal so viel wie in Italien oder Belgien. Hier wirkt sich das große Flotten- und Mietwagengeschäft in Deutschland aus, das regelmäßig sehr junge Leasingrückläufer auf den Markt bringt. Für Käufer bedeutet das bessere Qualität, aber eben auch höhere Preise“, so Schneck.
Niederlande: Klimasteuern verteuern Neuwagen
Noch stärker fallen die Unterschiede bei den Neuwagenpreisen aus: Am teuersten ist der Golf in den Niederlanden mit durchschnittlich 40.507 Euro – 1.200 Euro mehr als in Deutschland (39.304 Euro) und über 6.000 Euro mehr als in Österreich, wo er mit 34.091 Euro am günstigsten ist.
„Die Niederlande sind ein Sonderfall: Dort schlägt die Klimapolitik direkt auf die Autopreise durch. Sowohl die Kfz- als auch die Zulassungssteuer sind hier an die Emissionen gekoppelt. In der Folge sind Modelle mit Verbrennungsmotor wie klassisch der Golf auf dem Neuwagenmarkt besonders teuer. Ebenso macht sich hier ein höherer Hybridanteil im Ländervergleich bemerkbar: Rund 13 Prozent der Neuwageninserate entfallen in den Niederlanden im Jahr 2024 auf das teurere Hybridmodell Golf GTE. Der E-Golf spielt hingegen in allen betrachteten Ländern kaum eine Rolle, denn der Herstellerfokus liegt längst klar auf dem ID.3.“, erläutert Schneck.
Kaufkraft: Deutsche arbeiten 0,7 Monate weniger für ihren Traum-Golf
Die europäischen Arbeitnehmer kommen 2024 schneller zu ihrem gebrauchten VW Golf als im Vorjahr:
- Belgien: 5,7 Monatsgehälter (-1,2)
- Niederlande: 6,0 Monate (-1,0)
- Österreich: 6,1 Monate (-0,6)
- Deutschland: 8,7 Monate (-0,7)
- Italien: 9,6 Monate (-1,2)
In Deutschland liegt das monatliche Nettoeinkommen laut Eurostat bei durchschnittlich 2.302 Euro – nach Italien das zweitniedrigste im Vergleich. Bei einem Gebrauchtwagenpreis von 19.912 Euro müssen die Deutschen rechnerisch 8,7 Monate sparen. Verglichen mit 2023 verbessert sich die Kaufkraft um 0,7 Monate, gegenüber 2022 sogar um 1,2 Monate. Dennoch bleibt Deutschland aufgrund der Kombination aus vergleichsweise niedrigem Einkommen und hohem Fahrzeugpreis auf den hinteren Rängen. Am besten schneidet erneut Belgien ab: Dort sparen die Bürger im Schnitt nur 5,7 Monate, bis sie das Geld für einen Golf beisammenhaben. Besonders stark verbessert hat sich Italien: Mit 9,6 Monaten sparen die Italiener zwar weiterhin am längsten, sie konnten die Wartezeit aber um 1,2 Monate verkürzen.
„Die gute Nachricht lautet: Überall in Europa müssen Verbraucher weniger lang sparen als noch vor einem Jahr. Der Golf Index zeigt, dass die Kaufkraft wieder im Aufwind ist – auch wenn das Preisniveau hoch bleibt“, so Schneck.
Preisrückgänge in allen Märkten – am deutlichsten in Belgien und den Niederlanden
Ein Grund für die gestiegene Kaufkraft sind sinkende VW Golf Gebrauchtwagenpreise im Vergleich zu 2023:
- Belgien: -2.246 Euro (-13,5 %)
- Niederlande: -1.958 Euro (-10,9 %)
- Italien: -1.441 Euro (-8,1 %)
- Deutschland: -715 Euro (-3,5 %)
- Österreich: -519 Euro (-3,0 %)
Die Gründe sind vielfältig: In Belgien, den Niederlanden und Italien ist das Fahrzeugangebot generell vergleichsweise alt – gut zwei Drittel der angebotenen Golfs sind älter als fünf Jahre. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nur rund 40 Prozent. 2024 ist der Bestand in den drei Ländern zudem weiter gealtert, sodass mehr preisgünstige Fahrzeuge in den Markt kamen.
„Zusätzlich haben Förderprogramme für Elektro- und Hybridfahrzeuge als auch Hersteller-Rabattaktionen mutmaßlich zeitweise die Nachfrage sowohl nach Neuwagen als auch – abhängig von den jeweiligen Förderkonditionen – nach gebrauchten E-Fahrzeugen angekurbelt. In Italien etwa liefen 2024 umfangreiche Fördermaßnahmen aus, hatten jedoch bis zu ihrem Ende spürbaren Einfluss auf den Markt – ähnlich wie in Deutschland Ende 2023. In der Folge gerieten die Preise für gebrauchte Verbrenner unter Druck, worauf Händler mit Preisanpassungen reagieren mussten. Jede Förderung für bestimmte Antriebsarten wirkt sich letztlich immer auch auf den Gesamtmarkt aus“, erläutert Schneck.
Langfristiger Trend: Der Golf wird stetig teurer
So erfreulich die kurzfristigen Preisrückgänge sind – langfristig zeigt sich ein klarer Aufwärtstrend. Seit 2017 haben sich die Preise für gebrauchte Golfs in allen Märkten deutlich erhöht. Allein in Deutschland sind sie in sieben Jahren um fast ein Drittel gestiegen:
- Deutschland: +4.794 Euro (+31,7 %)
- Niederlande: +4.771 Euro (+42,4 %)
- Belgien: +3.661 Euro (+34,0 %)
- Österreich: +3.406 Euro (+25,0 %)
- Italien: +2.894 Euro (+21,4 %)
„Neben Inflation und temporären Produktionsausfällen während Pandemie und Halbleiterkrise gibt es einen weiteren, langfristigen Preistreiber: den technologischen Fortschritt. Mit jeder Fahrzeuggeneration steigen Ausstattung, Digitalisierung und Sicherheit – und damit eben auch der Preis“, ordnet Schneck ein.
Methodik
Für den AutoScout24 Golf Index wurden die durchschnittlichen Angebotspreise für VW Golf Neu- und Gebrauchtwagen in Deutschland, Österreich, Italien, Belgien und den Niederlanden zwischen 2017 und 2024 analysiert. Grundlage ist das Angebot auf dem europaweit größten Online-Automarkt. Zur Berechnung des Kaufkraft-Index wurden die Durchschnittsnettoeinkommen laut Eurostat herangezogen.
Hinweis: Begleitgrafiken finden Sie unten zum Download
Über AutoScout24 AutoScout24 ist mit über 2 Millionen Fahrzeuginseraten und rund 30 Millionen monatlichen Nutzern europaweit der größte Online-Automarkt. Neben Deutschland ist die AutoScout24 Gruppe auch in den europäischen Kernmärkten Belgien, Luxemburg, Niederlande, Italien, Frankreich, Österreich, Norwegen, Dänemark, Polen und Schweden vertreten. Durch gezielte Akquisitionen im B2B- und B2C-Bereich hat AutoScout24 sein Leistungsportfolio in den vergangenen Jahren maßgeblich erweitert. Mit der Übernahme von LeasingMarkt.de im Jahr 2020 wurde Deutschlands größter Marktplatz für Leasingangebote integriert. Seit 2022 gehört auch AutoProff, eine der am schnellsten wachsenden B2B-Plattformen für den digitalen Autohandel in Europa, zur AutoScout24 Familie. Mit der Übernahme der kanadischen Trader Corporation, Betreiber der Marktplätze AutoTrader.ca und AutoHebdo.net, erweiterte die Gruppe Ende 2024 ihre Präsenz schließlich auch nach Übersee. Als einer der führenden globalen Online-Automarktplätze beschäftigt die AutoScout24 Gruppe rund 2.000 Mitarbeitende und arbeitet mit mehr als 45.000 Händlern in 19 Ländern zusammen.
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