ULA e.V. - Deutscher Führungskräfteverband
Deutscher Führungskräfteverband: Rentenpaket 2025 ist verpasste Reformchance
Berlin, 06. August 2025 - Der Deutsche Führungskräfteverband ULA kritisiert anlässlich der heutigen Beratungen des Bundeskabinetts das Rentenpaket 2025 als unausgewogen und nicht generationengerecht. „Wichtige Reformen werden erneut vertagt, während die Belastungen weiter einseitig auf die junge Generation verlagert werden“, warnt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Führungskräfteverbands Michael Schweizer.
Zwar solle mit dem Rentenpaket 2025 das Rentenniveau stabilisiert und Kindererziehungszeiten vollständig gleichgestellt werden, doch bleibe der Entwurf zentrale Antworten auf die demografischen Herausforderungen und die finanzielle Zukunftsfähigkeit des Rentensystems schuldig. „Die Fortschreibung der Haltelinie beim Rentenniveau ist ein Zeichen der Mutlosigkeit“, mahnt Schweizer. „Die Finanzierung dieser Zusagen ist auf Dauer nicht gesichert. Das Risiko für weiter steigende Steuerzuschüsse und noch höhere Sozialbeiträge ist absehbar und geht zulasten der künftigen Generationen und der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.“
Bereits heute liegen die Steuerzuschüsse bei rund 120 Milliarden Euro. Nach Berechnungen des BMAS könnten die zusätzlichen Steuerzuschüsse allein für die Stabilisierung des Rentenniveaus ab 2030 auf über 11 Milliarden Euro jährlich anwachsen. Zusammen mit weiteren geplanten Maßnahmen wie der sogenannten „Mütterrente III“ steigen die jährlichen Zusatzkosten laut Ministerium bis 2040 auf rund 20 Milliarden Euro. Im Rahmen der öffentlichen Anhörung hat der Deutsche Führungskräfteverband dies in seiner Stellungnahme deutlich kritisiert. Diese Mittel fehlen für dringend notwendige Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Innovation und Sicherheit – und damit in die Zukunft unseres Landes.
Der Deutsche Führungskräfteverband sieht vor allem die Chancen einer stärkeren kapitalgedeckten Altersvorsorge ungenutzt. Anstatt die zweite und dritte Säule systematisch zu stärken und transparent in das Gesamtsystem zu integrieren, bleibt der Fokus einseitig auf der umlagefinanzierten gesetzlichen Rente. Dabei brauche es gerade jetzt ein tragfähiges Gesamtkonzept, das alle drei Säulen – gesetzlich, betrieblich und privat – in Einklang bringt.
Positiv bewertet der Deutsche Führungskräfteverband lediglich einzelne arbeitsrechtliche Anpassungen, etwa die geplante Aufhebung des Vorbeschäftigungsverbots bei sachgrundlos befristeten Arbeitsverhältnissen für Menschen im Ruhestandsalter. „Das ist ein wichtiger Schritt, um einen flexibleren Übergang in den Ruhestand zu ermöglichen und Arbeitskräftepotenziale besser zu nutzen“, so Schweizer.
Insgesamt bleibt der Referentenentwurf aus Sicht des Deutschen Führungskräfteverbands weit hinter dem zurück, was notwendig wäre: Ein wirklich zukunftssicheres Rentensystem braucht mehr Mut zu Reformen, eine konsequente Orientierung an Generationengerechtigkeit und eine ehrliche Debatte über das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung. „Die von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche angestoßene politische Debatte ist daher zu begrüßen, um noch in dieser Legislaturperiode die Weichen für eine weitergehende und grundlegende Reform der Altersversorgung in Deutschland zu stellen“, erklärte Schweizer.
Über die ULA: Der Deutsche Führungskräfteverband ULA ist der Dachverband und das politische Sprachrohr von Führungskräften in Deutschland. Er vertritt ihre Interessen gegenüber Regierung, Parlament und internationalen Institutionen. Auf europäischer Ebene ist die ULA Gründungsmitglied der CEC European Managers. Weitere Informationen: www.ula.de
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