Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
Aktuelle Kapazitäten bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz wurden 2024 mehr als 1.100 MW Leistung an erneuerbaren Energien zugebaut - 13 % mehr als im Vorjahr. Spitzenreiter beim PV-Zubau war die VG Zell, beim Windenergie-Zubau die VG Ulmen. Auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm wurde kräftig zugebaut.
PRESSEINFORMATION
Erneuerbare Energien in Rheinland-Pfalz: So hoch sind die aktuellen Stromerzeugungskapazitäten
Für das Jahr 2024 liegen nun im Energieatlas Rheinland-Pfalz die Zubauzahlen für Erneuerbare Energien-Anlagen bis auf kommunaler Ebene vor. Der bereits im letzten Jahr erkennbare positive Trend beim Ausbau von Photovoltaik und Windenergie im Land hat sich 2024 bestätigt: Mit 916 Megawatt (MW) war der Zubau von Photovoltaik-Anlagen in Rheinland-Pfalz ähnlich hoch wie im Vorjahr (1.019 MW). Der von der Landesregierung angestrebte jährliche Zubau von 500 MW wurde damit fast verdoppelt. Bei der Windenergie konnte der Brutto-Zubau des Vorjahres (2023: 139 MW) mit 206 MW um knapp 50 Prozent übertroffen werden. Bei den weiteren erneuerbaren Energien, wie beispielsweise Biomasse oder Wasserkraft, erfolgte kein nennenswerter Zubau. Insgesamt wurden in Rheinland-Pfalz brutto 1.123 MW Leistung an erneuerbaren Energien zugebaut. Das ist ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Jahr 2023.
2024 waren im gesamten Land 285.384 erneuerbare Energien-Anlagen mit einer (Brutto-) Leistung von 9.753 MW zur Stromerzeugung in Betrieb. Aufgeschlüsselt nach Energieträgen waren dies:
282.754 PV-Anlagen im Jahr 2024 mit einer Bruttoleistung von 5.095 MW. Der Zubau in 2024 lag bei 64.950 Anlagen mit einer Bruttoleistung von 916 MW.
2024 gab es 1.844 Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von 4.210 MW. Der Zubau lag bei 45 Anlagen mit einer Leistung von 205 MW.
Bei Biomasse waren es 2024 418 Anlagen mit einer Leistung von 190 MW. 5 Anlagen wurden 2024 zugebaut mit einer Leistung von 0,9 MW.
Beim Gas (Deponie / Klärgas) gab es 2024 94 Anlagen mit einer Leistung von 12,9 MW. 3 Anlagen wurden zugebaut (0,5 MW).
Beii der Wasserkraft lag die Anzahl der Anlagen bei 272 mit einer Leistung von 237 MW. In 2024 erfolgte kein Zubau, ebenso wie bei der Geothermie, bei der es 2024 2 Anlagen mit einer Leistung von 7,8 MW gab.
Der Zubau von erneuerbaren in 2024 lag bei 65.003 Anlagen mit einer Leistung von 1.123 MW.
Bei der Windenergie hat Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren die Hürden für den Ausbau durch Maßnahmen wie die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, die Reduzierung von Mindestabständen zu Wohngebieten und die Erleichterung des Repowering gesenkt. Diese Regelungen zeigen Wirkung: 2024 wurden erstmals im Land mehr als 500 MW an Windenergieleistung genehmigt.
Nahezu die Hälfte der zugebauten PV-Leistung stammt von baulichen Anlagen bis 40 kW
Die meisten der 64.950 neugebauten PV-Anlagen (69 %) waren kleiner als 10 Kilowatt (kW) und trugen 16 Prozent zur neu installierten Leistung bei. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Anlagen, die auf Hausdächern, an Gebäuden und Fassaden installiert sind. Knapp ein Drittel (29 %) der Anlagen haben eine Leistung zwischen 10 und 40 kW und machten gut 30 Prozent der neu installierten Leistung aus. Solche Anlagen kommen für gewöhnlich in Gewerbe- und landwirtschaftlichen Betrieben oder in größeren Privathaushalten mit hohem Stromverbrauch zum Einsatz. Die höchste Leistung (42 %) stammt aus Anlagen, die größer als 750 kW sind. Den größten Teil davon (342 MW) machen Freiflächen-Anlagen aus. Damit setzt sich beim PV-Zubau der Trend der letzten Jahre fort, dass überwiegend kleinere Dachflächen-Anlagen, aber auch immer mehr Balkonkraftwerke, also „steckerfertige“ Solaranlagen, installiert werden. Zudem wird seit 2021 immer mehr Leistung durch Freiflächen-PV erzeugt – insbesondere durch Anlagen, die größer als 5.000 kW sind.
Ausbau der Erneuerbaren findet in den Kommunen statt
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien gehen einzelne Kommunen im Land vorbildlich voran und sichern die Energieversorgung ihrer Bürgerinnen und Bürger ab. Spitzenreiter beim PV-Zubau war 2024 die Verbandsgemeinde Zell (Mosel) im Landkreis Cochem-Zell: Hier wurden 111 MW PV-Leistung zugebaut, was zu einer Verdoppelung der Stromerzeugungskapazität aus Sonnenenergie führte. Maßgeblich dazu beigetragen haben mehrere große PV-Freiflächen-Projekte mit zusammen 109 MW Leistung, darunter in Briedel (38 MW), Reidenhausen (17 MW), Grenderich (19,5 MW) und Haserich (19 MW).
Auch beim Windenergie-Zubau liegt der Spitzenreiter im Landkreis Cochem-Zell: In der Verbandsgemeinde Ulmen wurden im Windpark Beuren sieben Windkraftanlagen mit insgesamt 24 MW zugebaut.
Im Eifelkreis Bitburg-Prüm verteilen sich 32,4 MW auf die Verbandsgemeinden Prüm (11,4 MW, Windpark Prüm Air Station) und Südeifel (21 MW, Windpark Obergeckler). Der Zubau im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Höhe von 35 MW beinhaltet neben neuen Anlagen in den Verbandsgemeinden Wittlich-Land (11,1 MW, Windpark Niederöfflingen) und Bernkastel-Kues (4,2 MW) auch ein Repowering-Projekt in der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf, bei dem im Windpark Berglicht drei Windräder mit einer Leistung von 6,6 MW neun stillgelegte Anlagen mit 1,5 MW ersetzen.
Interessierte können sich die Entwicklung der Erneuerbaren Energien in den rheinland-pfälzischen Kommunen in der aktualisierten Themenkarte EE-Stromerzeugung - Bestand im Detail anschauen. Die Karte bietet einen Überblick über Anlagenzahl und installierte Leistung je Energieträger.
Mit der Ergänzung des Datenjahres 2024 erfolgte auch eine Aktualisierung der Vorjahre.
Die Karte der erneuerbare Energien-Einzelanlagen, die alle Anlagen in Rheinland-Pfalz mit einer Leistung über 50 kW inklusive Detailinformationen standortscharf abbildet, wurde ebenfalls aktualisiert.
Die aktualisierte Datengrundlage fließt auch in die Berechnung der genutzten Solarpotenziale ein, sodass auch dort das Jahr 2024 freigeschaltet wurde.
Die weiteren Themenkarten können abgerufen werden unter:
Solarpotenziale - Photovoltaik
Die Energieagentur Rheinland-Pfalz unterstützt als kompetenter Dienstleister Kommunen und ihre Bürger in Rheinland-Pfalz bei der Umsetzung von Aktivitäten zur Energiewende und zum Klimaschutz. Sie wurde 2012 als Einrichtung des Landes gegründet und informiert unabhängig, produkt- sowie anbieterneutral.
Fachliche Informationen: Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH / Jessica Bloise
Referentin Datenanalyse und Klimaschutzkommunikation
Telefon: 0631 / 34371 - 164
E-Mail: jessica.bloise@energieagentur.rlp.de
Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH Ansprechpartnerin: Dagmar Schneider / Leiterin Kommunikation & Pressesprecherin Tel.: 0631 - 34371-158, mobil 0151 - 65555013 dagmar.schneider@energieagentur.rlp.de Die Energieagentur Rheinland-Pfalz im Internet: www.energieagentur.rlp.de www.earlp.de/linkedin www.facebook.com/energie.rlp