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Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Neuer Wolf bei Ludwigsau nachgewiesen

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Neuer Wolf bei Ludwigsau nachgewiesen

Wolf stammt aus Territorium „Hoher Fläming“ in Sachsen-Anhalt

Wiesbaden, 20.07.2022 – Durch die Analyse einer Kotprobe konnte ein neuer Wolf im Landkreis Hersfeld-Rotenburg nachgewiesen werden. Der Wolf mit dem Laborkürzel GW2571m wurde genetisch erstmals bei Polier in Niedersachsen am 5. Februar 2022 erfasst.

Mithilfe der genetischen Analyse konnte das wildtiergenetische Labor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Gelnhausen nun auch die ursprüngliche Herkunft des Wolfes feststellen: Der Rüde stammt aus einem Rudel aus dem Territorium „Hoher Fläming“ in Sachsen-Anhalt. Das Verwandtschaftsverhältnis zu dem verpaarten Rüden GW1482m und der Fähe GW227f im „Hohen Fläming“ konnte festgestellt werden, da von beiden Tieren bereits DNA in der Datenbank des wildtiergenetischen Labors vorhanden war.

Das Labor des Senckenberg Instituts untersucht seit 2010 zentral alle im Rahmen des bundesweiten Wolfsmonitorings gesammelten Proben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Ländergemeinschaft Naturschutz (LANA) den Empfehlungen des Bundesamts für Naturschutz gefolgt ist und 2009 das Senckenberg Institut als nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Wolf und Luchs bestimmt hat.

Bei dem Rüden GW2571m handelt sich um den Erstnachweis dieses Tiers für Hessen, nicht um den Nachweis der Sesshaftigkeit. Als sesshaft gilt ein Wolf erst dann, wenn er über einen Zeitraum von sechs Monaten wiederholt in einem Gebiet nachgewiesen wird. Ob sich der neue Wolf in Hessen niederlässt oder nur auf der Durchreise ist, müssen weitere Nachweise im Rahmen des Wolfsmonitorings zeigen. Zuständig dafür ist das Wolfszentrum Hessen (WZH) im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Das WZH sammelt im Rahmen des hessischen Wolfsmonitorings alle Hin- und Nachweise und stellt Informationen zu bestätigten Nachweisen auf seiner Homepage bereit.

Hintergrund

In Hessen gibt es derzeit sechs Wolfsterritorien: Neben einem Rudel mit zwei Elterntieren und mindestens drei Jährlingen (Welpen aus dem Vorjahr) bei Rüdesheim im Rheingau-Taunus-Kreis wurden mittlerweile zwei sesshafte Wolfspaare nachgewiesen: eines bei Ludwigsau im Kreis Hersfeld-Rotenburg und eines bei Wildflecken in der Rhön, dessen Territorium als länderübergreifend zwischen Hessen und Bayern gilt. Dieses Paar hat nun nachweislich Nachwuchs.

Darüber hinaus sind aktuell drei sesshafte Einzelwölfe bekannt: Ihre Territorien liegen im nordhessischen Stölzinger Gebirge, in der Rhön länderübergreifend mit Thüringen und Bayern und im Odenwald länderübergreifend mit Baden-Württemberg. Insgesamt gibt es damit in Hessen neun erwachsene sesshafte Einzeltiere und mindestens drei Jährlinge. Die Anzahl der Welpen im Territorium Wildflecken ist zum heutigen Tag noch nicht bekannt.

Mit durchziehenden Wölfen ist in Hessen jederzeit zu rechnen.

Weitere Informationen:

hlnug.de/wolf

https://www.hlnug.de/dossiers/wolfsmonitoring

Pressesprecherin Franziska Vogt
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Rheingaustraße 186
D-65203 Wiesbaden
0611 - 6939 307 
franziska.vogt@hlnug.hessen.de
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