nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: Kaukasus-Konflikt

08.09.2008 – 18:29

Berlin (ots)

Mit Worten lässt sich bekanntlich trefflich
streiten. Die genaue Erfüllung des ausgehandelten Sechs-Punkte-Plans 
zur Beilegung des Kaukasus-Konflikts hat Frankreichs Staatschef 
Sarkozy am Montag bei seiner Kreml-Visite von Russland verlangt. Nur 
glaubte Präsident Medwedjew bislang, seine Unterschrift unter andere 
Worte gesetzt zu haben als sein georgischer Amtskollege Saakaschwili.
Die Frage aber, ob es jetzt um die Sicherheit in oder für Abchasien 
und Südossetien geht, ist nicht nur eine für oder gegen russische 
Truppen in Pufferzonen um die beiden abtrünnigen georgischen 
Provinzen. Gefordert ist ein politischer Ansatz, der auf nachhaltige 
politische Lösungen für die gesamte Region zielt.
Der gestern von Moskau verkündete Abzug seiner Einheiten nach 
Eintreffen einer internationalen Schutztruppe schafft dafür wichtige 
Voraussetzungen. So wie die geplanten Gespräche in Genf oder die von 
der EU vorgeschlagene unabhängige Untersuchung des jüngsten 
Kaukasus-Krieges. Wobei es höchste Zeit wird, dass die EU endlich 
ihre Sprachlosigkeit überwindet, wenn es um die Verantwortung 
Saakaschwilis für die Eskalation des Konflikts geht. Selbst der 
georgische Generalstab hatte sich gegen den abenteuerlichen Einmarsch
in Südossetien gewandt. Wortgetreue Erfüllung der gestrigen 
Übereinkunft bedeutet deshalb, dass auch Tbilissi bis zum 
vereinbarten Termin 1. Oktober alle georgischen Verbände in die 
Kasernen zurückbeordert.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/29 78 17 22

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 08.09.2008 – 18:27

    Neues Deutschland: Krise in der SPD

    Berlin (ots) - Auch wenn der Ellbogen jetzt wieder in ein Gerät zum Unterhaken umfunktioniert wird: Nichts wird mit dem neuesten Personalwechsel an der SPD-Parteispitze einfacher. Die Demonstrationen der Geschlossenheit sind pure Heuchelei, und allein die Vorstellung, wie Andrea Nahles sich bei Franz Müntefering unterhakt, für dessen Rücktritt sie 2005 (ungewollt) sorgte, bietet ein Bild des Mitleids. Für ...

  • 07.09.2008 – 18:20

    Neues Deutschland: Zur SPD-Führungskrise

    Berlin (ots) - Der Führungstross der SPD hilflos - die Genossen mögen sich gestern so gefühlt haben, wie mancher SPD-Wähler, als nach der letzten Bundestagswahl die Mehrwertsteuererhöhung kam. Man kann nicht anders, als die gestrige Klausur als Sinnbild für die Krise der Partei zu werten. Immerhin bleiben dem Wähler nun weitere Spekulationen über die Kanzlerkandidatur erspart. Kurt Beck hatte sich wohl kaum ...