Hilflos beim Wohnungsbrand
ADAC Umfrage zeigt große Unsicherheit
Tipps zur Prävention und Bekämpfung
München (ots)
Wenn Adventskranz, Christbaum oder Fett in der Pfanne Feuer fangen, kann die Situation beherrschbar bleiben oder zum Wohnungsbrand eskalieren. Um Risiken zu minimieren, sind Prävention sowie das Wissen über Brandrisiken, Löschmittel und Verhaltensregeln entscheidend.
Umso alarmierender ist das Ergebnis einer ADAC Umfrage zum Thema Wohnungsbrand. Denn danach fühlen sich nur 30 Prozent der Befragten gut oder sehr gut auf einen Wohnungsbrand vorbereitet und wüssten, was zu tun wäre. Zudem haben 59 Prozent der Bevölkerung keinen Feuerlöscher zuhause, bei Löschdecke und Brandschutzspray sind es sogar 81 bzw. 95 Prozent.
Immerhin 16 Prozent der Befragten haben in ihrem Zuhause schon einmal einen Wohnungsbrand erlebt, die häufigsten Auslöser waren offenes Feuer (z.B. Kerzen, Kamin) oder ein Brand in der Küche. In der Umfrage schätzte zwar die überwiegende Mehrheit mögliche Brandrisiken wie "Holzkohlegrill in geschlossenen Räumen" oder "Überfrachtung von Mehrfachsteckdosen" richtig ein, und sogar 92 Prozent der Befragten wussten, dass man auf Öl- und Fettbrände am Herd kein Wasser gießen darf. Gleichzeitig war nur 17 Prozent bewusst, dass man bei einem Adventskranzbrand besser nicht zu einem Pulverlöscher greift. Das Löschpulver verteilt sich extrem großflächig und dringt in Möbel, Elektronik, Textilien und selbst kleinste Ritzen ein. Die Reinigung ist aufwendig und oft nicht vollständig möglich - viele Gegenstände müssen danach entsorgt werden. Besser geeignet sind Löschmittel für Brände der Klasse A, also für feste Stoffe wie Holz, Tannenzweige, Kerzenreste oder Dekoration.
Zwar haben 91 Prozent der Befragten pflichtgemäß einen Rauchmelder als Warnsystem in ihrem Zuhause installiert, in Miet- oder Eigentumswohnungen mit Hausverwaltung sind es sogar 97 Prozent. Aber den eigenen Handlungsspielraum im Brandfall schätzen viele falsch ein. Bei der Frage, wie lange man sich bei einem Kabel-, Akku- oder Adventskranzbrand gefahrlos in einem Raum aufhalten kann, lagen die meisten zeitlich weit über dem Limit. Im Schnitt gingen sie von fünf bis sieben Minuten aus. Sofern kein ernstzunehmender Löschversuch unternommen wird, lautet die richtige Empfehlung für alle drei Szenarien aber: Sofort raus! Und zwar nicht nur wegen der Flammen oder dem Rauch, sondern vor allem wegen der giftigen Gase.
Die Online-Befragung wurde im Auftrag des ADAC im September 2025 durchgeführt. In der repräsentativen Stichprobe wurden in Deutschland 2.167 Menschen ab 18 Jahren befragt.
Vor dem Hintergrund der Umfrageergebnisse stellt der ADAC für den Ernstfall Tipps zur Verfügung:
Zur Prävention
- Feuerlöschspray in Reichweite bereithalten, das ist leichter zu handhaben als ein klassischer Feuerlöscher
- Löschdecke in der Küche bereithalten; bei Fettbränden niemals Wasser verwenden
- Mehrfachsteckdosen nicht überlasten - nur Geräte mit geeigneter Leistung anschließen und Kettensteckdosen vermeiden
- Feuerlöscher regelmäßig warten (ca. alle zwei Jahre)
- CO-Melder gegen Kohlenmonoxid-Vergiftungen installieren
Im Brandfall
- Türen schließen, um Rauch und Feuer einzudämmen und die Ausbreitung von giftigen Rauchgasen zu verlangsamen
- Bei Rauch tief gehen und unter der Rauchschicht kriechen, denn Rauch steigt nach oben
- Nicht nach Wertsachen suchen - sofort raus! Sicherheit geht vor
- Keine Aufzüge benutzen
Umfrage sowie Verbraucherhinweise sind Teil des jüngeren Engagements des ADAC, Mitglieder mit Hilfe, Rat und Schutz auch im Bereich Zuhause zu unterstützen.
Weitere Informationen dazu gibt es auf adac.de
Pressekontakt:
ADAC Kommunikation
T +49 89 76 76 54 95
aktuell@adac.de
Original content of: ADAC, transmitted by news aktuell

