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Helmholtz International Lab aeroHEALTH eröffnet, um Wissenslücken zu Luftschadstoffen zu schließen

Helmholtz International Lab aeroHEALTH eröffnet, um Wissenslücken zu Luftschadstoffen zu schließen
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Für das deutsch-israelische Projekt aeroHEALTH ist der Startschuss gefallen. Die Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft und des israelischen Weizmann Instituts, Prof. Otmar D. Wiestler und Prof. Daniel Zajfman, haben am heutigen Montag das gemeinsame Helmholtz International Lab in Rehovot bei Tel Aviv eröffnet.

AeroHEALTH erforscht die Auswirkungen atmosphärischer Luftschadstoffe auf die menschliche Gesundheit. In dem Projekt haben sich Wissenschaftler des Helmholtz Zentrum München, des Weizmann Institute of Science und des Forschungszentrums Jülich zusammengeschlossen. Es ist eines der ersten Projekte einer von Helmholtz ins Leben gerufenen Initiative. Mit ihr wird die internationale Zusammenarbeit mit exzellenten Forschungseinrichtungen zu gesellschaftlich relevanten Themen in gemeinsam betriebenen Helmholtz International Labs weiter ausgebaut.

"Wir freuen uns sehr, aeroHEALTH zusammen mit dem renommierten Weizmann Institut aufzubauen", sagte Helmholtz-Präsident Prof. Dr. Otmar D. Wiestler bei der Inaugurationsfeier in Tel Aviv. "Luftverschmutzung ist eines der größten Gesundheitsrisiken unserer Zeit. Doch es gibt noch immer große Wissenslücken bezüglich der Ursachen und zugrundeliegenden Mechanismen. Wir wollen nun einen weiteren wichtigen Beitrag leisten, um sie zu schließen." Im Kooperationsprojekt aeroHEALTH bündeln das Helmholtz Zentrum München, das Forschungszentrum Jülich und das israelische Weizman-Institut ihre Expertise, um den Einfluss von Luftschadstoffen auf die menschliche Gesundheit aufzuklären.

"Wissenschaftliche Forschung ist eine internationale Angelegenheit, da die Ergebnisse immer für alle gültig sind. Insbesondere ein Projekt wie AeroHEALTH, das sich direkt mit den gesundheitlichen Auswirkungen von frischen und atmosphärisch gealterten anthropogenen und biogenen Aerosol-Emissionen befasst, ist wichtig für jeden Einzelnen, der auf diesem Planeten lebt. Wir freuen uns sehr, bei diesem multidisziplinären Projekt mit der renommierten Helmholtz-Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, und ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam ein besseres Verständnis für die Auswirkungen von Industrieemissionen und deren Auswirkungen auf unsere Gesundheit schaffen können," sagte der Präsident des Weizmann Instituts Prof. Dr. Daniel Zajfman.

"Um die komplexe Rolle von Luftschadstoffen bei Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Gesundheit noch besser zu verstehen, investieren wir gemeinsam mit dem Weizmann Institut in dieses neue internationale Forschungslabor. Vor allem durch den strategischen Einsatz von Methoden der künstlichen Intelligenz erhoffen wir uns rasche Fortschritte auf diesem immer wichtiger werdenden Forschungsgebiet", kommentiert Prof. Dr. Dr. h.c. Matthias Tschöp, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des koordinierenden Helmholtz Zentrums München.

Das Kürzel aeroHEALTH steht für "Impact of Atmospheric Aerosols on Human Health". Die beteiligten Partner können auf langjährige Kooperationen und umfangreiche gemeinsame Vorarbeiten zurückgreifen, erklärt Prof. Dr. Ralf Zimmermann, Leiter der Kooperationsgruppe Comprehensive Molecular Analytics am Helmholtz Zentrum München. Zimmermann koordiniert das zunächst auf fünf Jahre angelegte Projekt. Sein Team bringt Expertise und Infrastruktur zur chemischen Charakterisierung luftgetragener Aerosole, zur realistischen Exposition von biologischen Systemen mit Aerosolen sowie der Untersuchung der toxikologischen zellulären Wirkung der Feinstäube und ihrer zellulären Wirkung ein, verstärkt um die Big Data-Kompetenzen der Gruppen um Prof. Dr. Fabian Theis, ebenfalls Helmholtz München. Transformation und Alterung der Aerosole durch atmosphärische Prozesse ist das Gebiet der Gruppe um Prof. Dr. Astrid Kiendler-Scharr am Forschungszentrum Jülich. Das Jülicher Institut für Troposphärenforschung (IEK-8) erforscht physikalische und chemische Prozesse, die den Spurenstoffgehalt der Troposphäre bestimmen. In der Atmosphärensimulationskammer SAPHIR wird die photochemische Selbstreinigung der Troposphäre und die Bildung von sekundären Schadstoffen untersucht. Die Erkenntnisse werden in regionalen und globalen Modellen zur Bewertung der Wirkung sekundärer Schadstoffe auf Luftqualität und Klima angewendet. Prof. Dr. Yinon Rudich am Weizmann Institut ist dagegen auf die in vivo-Toxikologie der Luftschadstoffe und ihrer atmosphärischen Abbauprodukte sowie auf die physikalische Aerosolcharakterisierung spezialisiert.

"Unsere Forschungsgruppen sind breit interdisziplinär aufgestellt und ergänzen sich ideal", freut sich Ralf Zimmermann. Die Voraussetzungen seien optimal, um den bisher viel zu wenig beachteten Einfluss der atmosphärischen Alterung auf die gesundheitliche Wirkung der Schadstoffpartikel zu untersuchen. In aeroHEALTH gehe es darum, grundlegende Wirkungsmechanismen von Luftschadstoffen aufzuklären.

Die Helmholtz-Gemeinschaft finanziert aeroHEALTH mit bis zu 300.000 Euro pro Jahr. Hinzu kommt ein entsprechender Anteil der beteiligten Zentren sowie des ausländischen Partners.

Weitere Informationen

Das deutsch-israelische Helmholtz International Laboratory aeroHEALTH erforscht die von atmosphärischen Aerosolen hervorgerufenen biologischen und gesundheitlichen Effekte, sowohl durch ursprünglich emittierte wie auch sekundär gebildete Aerosole. Die atmosphärische Alterung biogener wie anthropogener Emissionen wird unter realistischen Bedingungen und Zeiträumen simuliert, um Laborergebnisse mit tatsächlich beobachteten Gesundheitseffekten abgleichen zu können.

Das Helmholtz International Lab aeroHEALTH ist eine Kooperation zwischen

- Helmholtz Zentrum München, Leitende Wissenschaftler: Prof. Dr. Ralf 
  Zimmermann, Prof. Dr. Fabian Theis
- Forschungszentrum Jülich, Leitende Wissenschaftlerin:  Prof. Dr. Astrid 
  Kiendler-Scharr
- Weizmann Institute of Science, Israel, Leitender Wissenschaftler: Prof. Dr. 
  Yinon Rudich 

Weitere Informationen unter www.aerohealth.eu

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Allergien und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 19 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 39.000 Beschäftigten angehören.

Die unabhängige Kooperationsgruppe Comprehensive Molecular Analytics (CMA) ist eine Forschungskooperation zwischen dem Helmholtz Zentrum München und der Universität Rostock (Lehrstuhl für Analytische Chemie). Gegenstand der Forschung ist die Entwicklung und Anwendung massenspektrometrischer und biologischer Analysetechniken, um komplexe molekulare Substanzgemische zu charakterisieren. In dem gemeinsamen Massenspektrometriezentrum (JMSC) werden neue Messtechnologien entwickelt und molekulare Profile erstellt, insbesondere im Hinblick auf die Analyse von Aerosolen und ihrer Effekte auf die Gesundheit. www.helmholtz-muenchen.de/cma

Das Institut für Computational Biology (ICB) führt datenbasierte Analysen biologischer Systeme durch. Durch die Entwicklung und Anwendung bioinformatischer Methoden werden Modelle zur Beschreibung molekularer Prozesse in biologischen Systemen erarbeitet. Ziel ist es, innovative Konzepte bereitzustellen, um das Verständnis und die Behandlung von Volkskrankheiten zu verbessern. http://www.helmholtz-muenchen.de/icb

Das Forschungszentrum Jülich ( http://www.fz-juelich.de/portal/DE/Home/home_node.html) leistet wirksame Beiträge zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Information, Energie und Bioökonomie. Es konzentriert sich auf die Zukunft der Informationstechnologien und -verarbeitung, komplexe Vorgänge im menschlichen Gehirn, den Wandel des Energiesystems und eine nachhaltige Bioökonomie. Das Forschungszentrum entwickelt die Simulations- und Datenwissenschaften als Schlüsselmethode der Forschung weiter und nutzt große, oft einzigartige wissenschaftliche Infrastrukturen. Dabei arbeitet es themen- und disziplinenübergreifend und nutzt Synergien zwischen den Forschungsgebieten. Mit rund 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und jährlich etwa 800 Gastwissenschaftlern aus mehr als 75 Ländern gehört es zu den großen interdisziplinären Forschungszentren Europas.

Das Weizmann Institute of Science ( http://www.weizmann.ac.il/pages/) in Rehovot ist bekannt für seine breit gefächerte Erforschung der Naturwissenschaften und beschäftigt 2.500 Wissenschaftler, Studenten, Techniker und Mitarbeiter. Die Forschungsarbeiten des Instituts befassen sich mit der Suche nach neuen Wegen der Bekämpfung von Krankheiten und Hunger, mit der Untersuchung wichtiger Fragen in Mathematik und Computerwissenschaften, Erforschung der Materie und des Universums, Entwicklung neuer Materialien und neuer Strategien zum Umweltschutz.

Ansprechpartner für die Medien

Abteilung Kommunikation, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel. +49 89 3187 2238 - E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de

Fachlicher Ansprechpartner

Prof. Dr. Ralf Zimmermann, Sprecher aeroHEALTH Helmholtz International Laboratory, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Kooperationsgruppe Comprehensive Molecular Analytics (CMA), Gmunder Str. 37, D-81379 München und Lehrstuhl für Analytische Chemie, Institute für Chemie, Universität Rostock

Email: ralf.zimmermann@helmholtz-muenchen.de,

Tel.: +49 (0)89 3187 4544

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