All Stories
Follow
Subscribe to Piratenpartei Deutschland

Piratenpartei Deutschland

Server-Beschlagnahmung: Piratenpartei legt Beschwerde ein

Berlin (ots)

+++ Justiz missachtet Parteienschutz des Grundgesetzes +++ PIRATEN vermuten Verstoß gegen gesetzliche Kontrollpflicht +++

Im Zuge der Ermittlungen zum G7-Leak wurden die Daten von zwei Servern der Piratenpartei beschlagnahmt. Die Partei verurteilte das Vorgehen von Polizei und Staatsanwaltschaft auf das Schärfste [1] und geht nun juristisch dagegen vor.

"Das Vorgehen ist in vielen Hinsichten skandalös. Die Ermittlungsbehörden und das Amtsgericht München haben sich unseres Erachtens eine Menge eklatanter Fehler geleistet. Der Beschluss und die folgende Beschlagnahme sind extrem fragwürdig - sowohl inhaltlich als auch formell. Unter anderem wurden Daten beschlagnahmt, welche eindeutig nichts mit den Ermittlungen zu tun haben", kritisiert Anne Herpertz, Bundesvorsitzende der Piratenpartei Deutschland. "Die gesamte Aktion ist unverhältnismäßig. Am schlimmsten ist jedoch, dass das Gericht nicht berücksichtigte, dass bestimmte Daten besonders schützenswert sind und die Piratenpartei unter dem besonderen Schutz des Grundgesetztes steht - besonders gegenüber Organen der Exekutive! Die politische Dimension dieses Vorgangs ist immens, das Gleiche könnte jeder anderen politischen Partei jederzeit passieren. Deshalb fordern wir die Aufhebung des Beschlagnahmebeschlusses sowie das Löschen der erhobenen Daten."

Die Staatsanwaltschaft selbst kommentiert die Vorwürfe laut Medienberichten [2] nicht. Aufgrund von bestimmten Formulierungen im Beschluss drängt sich zudem der Verdacht auf, dass das Gericht den Antrag der Staatsanwaltschaft inhaltlich ungeprüft übernommen hat. Damit hätte das Gericht gegen seine gesetzliche Kontrollpflicht verstoßen.

Für Herpertz und die PIRATEN besonders alarmierend: "Die fehlende Berücksichtigung unseres besonderen Schutzes als demokratische Partei ist ein fatales Zeichen. Unser Fall ist bereits ein Skandal an sich; doch bleibt darüber hinaus zu befürchten, dass es sich um die Spitze des Eisbergs tiefgreifender Missstände im Justizsystem und den Ermittlungsbehörden handelt."

Die Piratenpartei hat Beschwerde (§ 304ff StPO) gegen den Beschluss des Amtsgerichts München bezüglich der Hausdurchsuchung eingelegt. Der betreffende Beschluss darf derzeit sowohl aus strafrechtlichen (§353d StGB) als auch verfahrenstaktischen Gründen leider nicht veröffentlicht werden. Die Piratenpartei wird aber über das Ergebnis des Verfahrens informieren.

Quellen:

[1] https://ots.de/9ECA1A

[2] https://t3n.de/news/g7-leck-daten-servern-piratenpartei-1481600/

Pressekontakt:

Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Piratenpartei Deutschland
Pflugstraße 9A | 10115 Berlin

E-Mail: presse@piratenpartei.de
Web: www.piratenpartei.de/presse

Telefon: 030 / 60 98 97 510
Fax: 030 / 60 98 97 519

Alle Pressemitteilungen finden Sie online unter:
www.piratenpartei.de/presse/mitteilungen

Original content of: Piratenpartei Deutschland, transmitted by news aktuell

More stories: Piratenpartei Deutschland
More stories: Piratenpartei Deutschland
  • 02.08.2022 – 11:00

    Politisches Engagement erwünscht!

    Oldenburg, Hannover (ots) - Klimaaktivisten haben Konsequenzen gezogen und das Klimacamp in der Oldenburger Innenstadt abgebaut. [1] Die Piratenpartei Oldenburg bedauert diesen Entschluss und verurteilt die Angriffe gegen das Camp und die Aktivisten. "Es ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, wenn sie keine guten Rahmenbedingungen für politisches Engagement gewährleisten kann", sagt Jana Klemp, Mitglied in der Piratenpartei Oldenburg und Koordinatorin in der AG ...

  • 20.07.2022 – 07:40

    Kein Braunkohleabbau mehr in NRW!

    Düsseldorf (ots) - +++ PIRATEN NRW unterstützen Erhalt aller Dörfer am Tagebau Garzweiler +++ Keine Braunkohleförderung in NRW +++ Lützerath bleibt! +++ TextNach der Entscheidung des Deutschen Bundestages zum Erhalt von Lützerath und allen anderen Dörfern [1], die zur Abbagerung freigegeben waren, steht es wieder besser um die Dörfer der Stadt Erkelenz. Doch noch ist nicht sicher, ob im Herbst eine Zwangsräumung in Lützerath durch die Polizei stattfinden wird. Um ...