++ Siebenschläfertag: Sieben Wochen im Zeichen des Gartenschläfers – BUND ruft zu Einsatz für den Erhalt des Tiers auf ++
Pressemitteilung
25. Juni 2025 | 072
BUND-Pressestelle
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Siebenschläfertag: Sieben Wochen im Zeichen des Gartenschläfers – BUND ruft zu Einsatz für den Erhalt des Tiers auf
- Gartenschläfer durch Lebensraumverlust stark gefährdet
- BUND und Projektpartner*innen stellen sieben Schutzmaßnahmen vor
- Jede*r kann Beitrag zum Schutz leisten
Berlin. Vor dem bundesweiten Siebenschläfer-Tag am 27. Juni stellen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie seine Projektpartner*innen, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, sieben lebenswichtige Schutzmaßnahmen für den Gartenschläfer vor. Der stark gefährdete Gartenschläfer und der Siebenschläfer gehören beide der Artengruppe der Bilche an. Der Gartenschläfer hat in den vergangenen 50 Jahren über ein Drittel seines ursprünglichen Lebensraums verloren. Durch das Insektensterben findet der kleine Bilch nicht genug Nahrung, Gifte bedrohen ihn und in sterilen Gärten gibt es keine Verstecke.
Friederike Scholz, BUND-Expertin für Artenschutz: „Wir müssen handeln, um den Bilch mit der charakteristischen Zorro-Maske nicht noch weiter zu verlieren. Der BUND ruft in den nächsten sieben Wochen dazu auf, sich ganz gezielt für den Erhalt des Gartenschläfers einzusetzen.“
Die sieben zentralen Maßnahmen zum Schutz des Gartenschläfers sind
- auf Gifte verzichten in Gärten und im Wald
- artenreiche Gärten schaffen
- Artenvielfalt in Wäldern fördern
- Lebensräume vernetzen
- Streuobstwiesen schützen und entwickeln
- Menschen für den Gartenschläfer gewinnen
- verletzte Gartenschläfer richtig versorgen
Pestizide und andere Gifte gefährden den Gartenschläfer
Scholz: „An Giften wie Rattengift oder Schneckenkorn können Gartenschläfer direkt qualvoll sterben. Andere Pestizide reichern sich in ihren Fettdepots an. Im Winterschlaf werden diese dann konzentriert freigesetzt und die Tiere sterben quasi im Schlaf daran. Durch Giftverzicht im Siedlungsbereich und im Wald können wir den Gartenschläfer und viele andere Arten wirksam schützen.“
Gärten und Grünanlagen sind ein wichtiger Rückzugsraum für den Gartenschläfer. Hier können die Menschen mit kleinen Veränderungen viel erreichen: Wilde Ecken dulden, Bäume mit Höhlen erhalten, Sträucher pflanzen, Steinhaufen anlegen und sichere Wasserstellen anbieten.
Scholz: „In offenen Regentonnen können Gartenschläfer ertrinken, sie müssen unbedingt abgedeckt werden oder mit einer Ausstiegshilfe gesichert werden. Spezielle Nistkästen helfen dem kleinen Zorro zu überwintern. Aber Achtung: Nistkästen in der kalten Jahreszeit nicht öffnen, um schlafende Bilche nicht zu stören.“
Gartenschläfer kommen auch außerhalb von Siedlungen vor: Große Waldgebiete sind ein weiterer wichtiger Lebensraum, wie auch Streuobstwiesen, Weinberge und Brachflächen. Auch hier braucht der Gartenschläfer Unterstützung.
Hintergrund:
Die Schutzmaßnahmen für die Siebenschläferwochen sind hier im Detail dargestellt: „ Spurensuche Gartenschläfer - Handbuch zum Schutz der Tierart“. Das Handbuch ist Ergebnis des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“, welches vom BUND, der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung durchgeführt wurde. Das Projekt wurde im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.
Mehr Informationen:
- Projektseite Gartenschläfer
- Spurensuche Gartenschläfer – Handbuch zum Schutz der Tierart
- Den Gartenschläfer schützen – Gezielte Schutzmaßnahmen in Wald, Kulturlandschaft und Stadt
- Bauanleitung: Nistkasten für Gartenschläfer
- Kontakt: Friederike Scholz, BUND-Expertin für Artenschutz, E-Mail: Friederike.Scholz@bund.net, Tel.: 030-27586566
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