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Pressemitteilung: Aktuelle gesundheitsökonomische Studie analysiert unterschiedliche Grippeschutzimpfstrategien – Potenzial für kosteneffiziente Verringerung der Infektionszahlen

Pressemitteilung: Aktuelle gesundheitsökonomische Studie analysiert unterschiedliche Grippeschutzimpfstrategien – Potenzial für kosteneffiziente Verringerung der Infektionszahlen
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Aktuelle gesundheitsökonomische Studie analysiert unterschiedliche Grippeschutzimpfstrategien – Potenzial für kosteneffiziente Verringerung der Infektionszahlen

  • Neue wissenschaftliche Analyse von Influenza-Impfstoffen liefert Einblicke in epidemiologische und finanzielle Auswirkungen verschiedener Grippeschutzimpfstrategien
  • Vergleich zeigt: Die ausschließliche Anwendung eines Hochdosis-Influenzaimpfstoffs in der Altersgruppe ab 60 Jahre führt zu deutlich höheren Kosten, bei nur geringem Einfluss auf die Infektionszahlen
  • Der deutliche Rückgang der Impfquote in der Impfsaison 2021/22 in der Gesamtbevölkerung in Deutschland[i] zeigt die Dringlichkeit einer effektiven Impfstrategie
  • Nachhaltige Impfstrategie sollte drei Aspekte in den Fokus rücken: die Erhöhung der Impfquote nach WHO-Empfehlung bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit und finanzieller Machbarkeit
  • Zum Schutz der Risikogruppe ab 60 Jahren gilt es – unabhängig von der Altersgruppe – alle verfügbaren Grippeschutzimpfstoffe gleichgerichtet zu erstatten

Bad Homburg v. d. Höhe, Berlin, 06. Februar 2023 — Heute Vormittag diskutierte eine Expert:innenrunde[ii] erstmals im Rahmen der Öffentlichkeit die Ergebnisse einer aktuellen Studie zu steigenden Kosten bei der Grippeschutzimpfung[iii] und was das in Deutschland für Menschen im impffähigen Alter in punkto Versorgungssicherheit und Zugang zu Impfstoffen bedeuten kann. Der Anlass für die Analyse von unterschiedlichen Grippeschutzimpfszenarien liegt knapp drei Jahre zurück: Am 05. Mai 2020 wurde in Deutschland der erste Hochdosis-Impfstoff gegen Influenza zugelassen und noch im gleichen Jahr erfolgte die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur ausschließlichen Anwendung dieses Impfstoffs bei Versicherten ab 60 Jahren. Dies löste einen breiten Diskurs insbesondere in der Fachwelt über die zukünftig möglicherweise eingeschränkte Erstattungsfähigkeit anderer Influenza-Impfstoffe sowie die damit einhergehenden gesundheitsökonomischen Auswirkungen aus.

In einer gesundheitsökonomischen Studie untersuchten Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Wasem, einer der führenden Gesundheitsökonomen in Deutschland und Inhaber des Lehrstuhls für Medizinmanagement an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, sowie das Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH (EsFoMed) im Auftrag der Viatris-Gruppe Deutschland die epidemiologischen und finanziellen Auswirkungen unterschiedlicher Grippeschutzimpfstrategien in Deutschland[iii]. Die Wissenschaftler:innen verglichen in ihrer Studie die Anwendung eines inaktivierten quadrivalenten Hochdosis-Influenzaimpfstoffs mit der von quadrivalenten Standard-Influenzaimpfstoffen.

Die Erhöhung der Impfquote mit Standard-Influenzaimpfstoffen hat das Potenzial einer kosteneffizienten Verringerung der Infektionszahlen

Auf Basis der angewendeten Modellrechnungen wurden die ökonomischen Konsequenzen der oben genannten STIKO-Empfehlung überprüft. Die Studie beleuchtete insbesondere die gesundheitsökonomischen Auswirkungen der verschiedenen Grippeschutzimpfszenarien[iii],[iv] aus Kostenträger-Sicht und betrachtete dabei alle direkten Kosten der Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen, die für den Kostenträger anfallen. Eine Analyse aus gesellschaftlicher Perspektive erfasste zusätzlich indirekte Kosten in der Gesamtbevölkerung, wie beispielsweise durch Arbeitsunfähigkeit oder Produktivitätsverlust bei Grippeinfektionen. „Im Ergebnis entstehen bei den aktuellen Impfquoten deutlich höhere Kosten, wenn ausschließlich der Hochdosis-Influenzaimpfstoff in der Altersgruppe ab 60 Jahren angewendet wird. Und das mit einem nur geringen Einfluss auf die Infektionszahlen“ so Prof. Wasem (siehe Abbildung 1). „Bei deutlich erhöhter Impfquote könnte dagegen bei flächendeckendem Einsatz der quadrivalenten Standard-Influenzaimpfstoffe eine beträchtliche Verringerung der Infektionszahlen bei geringeren Kosten erreicht werden“ (siehe primäre Abbildung/Abbildung 2). Auch wenn bei letzterer Berechnung die zusätzlichen Kosten für Impfkampagnen nicht berücksichtigt wurden, zeigt die Erhöhung der Impfquote und somit der flächendeckende Einsatz von Standard-Influenzaimpfstoffe ein größeres Potenzial in der Influenzaprävention und führt zu einer beträchtlichen Verringerung der Infektionszahlen.

Aus hausärztlicher Sicht benennt Prof. Dr. med. habil. Jörg Schelling, Facharzt für Allgemeinmedizin, Martinsried, ehemaliger Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitglied der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI), im Rahmen der Influenzaprävention eine Erhöhung der Impfquoten für alle Altersgruppen (siehe Abbildung 3) als wichtigstes Ziel. „Aktuell verzeichnen wir einen Rückgang der Impfquoten in allen Zielgruppen der Impfung. Das ist aus Sicht der Hausärztinnen und Hausärzte alarmierend. Zumal in der noch andauernden Grippewelle bereits in den Monaten November und Dezember 2022 deutlich mehr Influenzafälle an das Robert Koch-Institut gemeldet wurden als vor der Pandemie in den gleichen Monaten 2019. Auch zeigt sich diesen Winter, dass die Influenza Covid-19 in der Praxis eindeutig überholt hat. Eine starke Grippewelle bei gleichzeitiger Zunahme anderer Erkrankungen der Atemwege kann dazu führen, dass es im Gesundheitssystem Engpässe gibt. Eine Erhöhung der Impfquote in der Gesamtbevölkerung könnte hier Entlastung schaffen“, argumentiert Prof. Schelling. „Dabei ist es wichtig, die Influenzaschutzimpfung in der Breite zu etablieren. Der chronisch kranke Patient sollte sich genauso impfen lassen wie die Schwangere und die Kontaktpersonen oder derjenige, der in seinem Alltag viele Kontakte hat. Das heißt ganz praktisch: Lehrer, Busfahrer etc. – eigentlich jeder. Und dies gilt gleichermaßen für Kinder und Jugendliche!“

Breiter Zugang und Versorgungssicherheit im Fokus

Aus ökonomischer Sicht ist eine allgemeine Erhöhung der Impfquoten in allen Altersgruppen ebenfalls sinnvoll. Nach Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) könnte eine lange Dauer der Influenza-Welle 2022/2023 in Deutschland allein durch den krankheitsbedingten Arbeitsausfall bis zu 40 Milliarden Euro an volkswirtschaftlichem Schaden verursachen.[v] Bei allen Altersgruppen ist es daher sinnvoll, alle vorhandenen Impfstoffkapazitäten zu nutzen. „Voraussetzung für eine Erhöhung der Impfquote ist eine uneingeschränkte Erstattungsfähigkeit aller zugelassenen Impfstoffe“ merkt Simon von Boeselager, Leiter des Deutschlandgeschäfts der Viatris-Gruppe Deutschland, an. „Bei den ab 60-jährigen sind wir mit einer Impfquote von 43,3 Prozent noch weit vom geforderten Grippeimpfziel der Weltgesundheitsorganisation von 75 Prozent entfernt. Andere Bevölkerungsgruppen liegen sogar bei einer Impfquote von unter 20 Prozent, so zum Beispiel Schwangere, die zudem in der Impfempfehlung der STIKO ausdrücklich genannt werden. Das Ziel, möglichst viele Menschen mit Impfschutz zu erreichen, sollte immer wieder betont und aktiv unterstützt werden, um den Schutz dieser vulnerablen Gruppen wie auch der Gesamtbevölkerung vor Grippeinfektionen weiter zu steigern. Dazu bedarf es einer effektiven, nachhaltigen und finanzierbaren Impfstrategie.“

Detaillierte Studienergebnisse werden im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie e.V. (dggö)[vi] Mitte März dieses Jahres in Hannover in einem Vortrag vorgestellt.

Über Viatris

Viatris Inc. (NASDAQ: VTRS) ist ein weltweit tätiges Gesundheitsunternehmen, das Menschen weltweit befähigt, in jeder Lebensphase gesünder zu leben. Durch unser einzigartiges Global Healthcare Gateway® bieten wir Zugang zu Arzneimitteln und Impfstoffen, fördern wir eine nachhaltige Unternehmensführung, entwickeln innovative Lösungen und nutzen unsere Kompetenz, um mehr Menschen den Zugang zu mehr Produkten und Dienstleistungen zu ermöglichen.

Viatris, das im November 2020 entstand, vereint erstklassige Expertise in den Bereichen Wissenschaft, Produktion und Vertrieb mit bewährten regulatorischen, medizinischen und kommerziellen Fähigkeiten, um Patienten qualitativ hochwertige Medikamente in mehr als 165 Ländern und Territorien zu liefern. Das weltweite Portfolio von Viatris umfasst mehr als 1.400 Moleküle für ein breites Spektrum von Therapiegebieten, die sowohl nicht übertragbare als auch Infektionskrankheiten abdecken, sowie erstklassige, bekannte Markenprodukte und globale Schlüsselmarken, Generika – inklusive Marken- und komplexe Generika – und eine Vielzahl von Präparaten zur Selbstmedikation/OTC-Produkten. Mit weltweit rund 37.000 Mitarbeitenden haben wir unseren Hauptsitz in den USA und globale Zentralen in Pittsburgh (USA), Shanghai (China) und Hyderabad (Indien). Weitere Informationen finden Sie auf https://www.viatris.com/en und https://investor.viatris.com. Bleiben Sie auch über Twitter @ViatrisInc, LinkedIn und YouTube mit uns in Verbindung.

Zur Viatris-Gruppe Deutschland gehören die pharmazeutischen Unternehmer Mylan Germany GmbH, Viatris Healthcare GmbH, Viatris Pharma GmbH sowie MEDA Pharma GmbH & Co. KG am Standort in Bad Homburg v. d. Höhe (Deutschlandzentrale) und als Produktionsstätte die Madaus GmbH in Troisdorf (bei Köln). Das Portfolio umfasst in Deutschland mehr als 400 Produkte, darunter Originale und (Marken-) Generika. Sowohl verschreibungspflichtige als auch rezeptfreie Präparate decken ein breites Spektrum an Therapiegebieten ab. Hervorzuheben sind insbesondere Antithrombotika und Impfstoffe (Influenza). Weiterführende Informationen unter: www.viatris.de.

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[i] Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin. Aktuelle Daten und Informationen zu Infektionskrankheiten und Public Health. 2022, 49.

[ii] Expert:innenrunde zum Thema „Influenza-Impfstrategien aus gesundheitsökonomischer Sicht“; Montag, 6. Februar 2023, 9.30 - 11.00 Uhr; Berlin; Maritim proArte Hotel.

[iii] Pahmeier K, Speckemeier C, Neusser S, Wasem J, Biermann-Stallwitz J. Vaccinating the German population aged 60 years and over with a quadrivalent high-dose inactivated influenza vaccine compared to standard vaccines: a transmission and budget impact model. Die Ergebnisse der Studie sind zur Veröffentlichung eingereicht.

[iv] Die hier vorgestellten Impfszenarien beinhalten (1) die ausschließliche Anwendung von Standard-Influenzaimpfstoffen bei aktueller Impfquote und (2) gesteigerter Impfquote von 75 Prozent bei Personen ab 60 Jahren sowie (3) basierend auf der STIKO-Empfehlung die Kombination von Standard-Influenzaimpfstoffen für Personen unter 60 Jahren und Anwendung des Hochdosis-Influenzaimpfstoffs für Personen ab 60 Jahren bei aktueller Impfquote und (4) analog zu Szenario (3) mit gesteigerter Impfquote von 75 Prozent bei Personen ab 60 Jahren. Hierbei wurden für den Hochdosis-Influenzaimpfstoff die Daten zur relativen Impfeffektivität (rVE) aus der STIKO-Impfempfehlung zugrunde gelegt.

[v] Stolpe M, Kiel Institut für Weltwirtschaft. Mögliche volkswirtschaftliche Kosten einer potentiell schweren Grippewelle und anderer Atemwegserkrankungen in der Saison 2022/23 in Deutschland. https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/Michael_Stolpe/kb_stolpe_grippewelle.pdf (Zugriff Januar 2023).

[vi] https://www.dggoe.de/

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Martina Mathilde Brunner (Pressesprecherin)
Mylan Germany GmbH (A Viatris Company)
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