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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Poldimania in Köln

Köln (ots)

Außerhalb von Köln und seinem Umland heißt es in
diesen Tagen gern: Die spinnen ja, die Kölschen! Damit gemeint sind 
jene Zeitgenossen - und -genossinnen - die ihr Herz an den "ersten 
Fußballclub Köln"
und besonders an Lukas Podolski verloren haben. Und weil das so ist, 
füllten sie gestern beim Ablösespiel gegen den FC Bayern die 
heimische Arena trotz höherer Eintrittsgelder als bei einem 
Bundesligaspiel! "Soli" für Poldi quasi. Für diejenigen des 
rot-weißen Fan-Volks, die von weiter her angereist waren, hätte es 
sich
gelohnt, auf den Stadion-Vorwiesen zu campen. Denn Sonntag steht mit 
der Saisoneröffnung die nächste Poldi-Fete an. Schon ist von 
"Poldimania" die Rede. Der heimgekehrte Sohn überstrahlt derzeit 
alles, was mit dem Verein zu tun hat. Die Macher im Geißbockheim
wird's freuen. Schließlich haben sie den Nationalstürmer auch deshalb
für zehn Millionen Euro zurückgekauft, weil er künftig das Gesicht 
des Clubs verkörpern soll. In dieser Form wird er bald
auch als Werbeträger in der gesamten Republik für jene Unternehmen 
von Plakaten und Anzeigen lächeln, die sich am teuersten Transfer der
FC-Geschichte beteiligt haben. Bislang waren diese Werbeauftritte 
sogar eine Abwechslung von der Saisonvorbereitung. Bald aber kommen 
die Pflichtspiele, während die Pflichtauftritte bei den Sponsoren 
kaum weniger werden. Das kann nerven. Und was ist, wenn
die Leistungen zu wünschen übrig lassen, wenn die kölsche Kuschelecke
kratzt und zwickt? Lukas Podolski besitzt das
schützende Naturell, nur positiv nach vorne zu schauen: All die an 
ihn gerichteten Wünsche würden zu seinem Beruf dazu gehören, sagt er.
Es scheint sogar, als habe er Spaß daran. Das ehrt und unterscheidet 
ihn von manchem seiner Kollegen. Naiv klingt freilich Podolskis 
Rezept für den Fall, dass ihm das Theater zur Last wird:
Dann wolle er sich zu seiner Familie zurückziehen. Training,
Spiele und die Medien kann er auf diese Weise nicht umgehen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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