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Steinmeier: Wir dürfen den Klimaschutz nicht vernachlässigen
Deutscher Umweltpreis der DBU in Höhe von 500.000 Euro

Steinmeier: Wir dürfen den Klimaschutz nicht vernachlässigen / Deutscher Umweltpreis der DBU in Höhe von 500.000 Euro
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Osnabrück/Chemnitz (ots)

Umweltschutz und die Eindämmung des "unbestreitbaren Klimawandels" bleiben nach den Worten von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier "dauerhafte Aufgaben". Bei der Verleihung des diesjährigen Deutschen Umweltpreises in Höhe von insgesamt 500.000 Euro durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) heute (Sonntag) in Chemnitz sagte er: "Jenseits von politischen Konjunkturen verlangen sie unsere bleibende Aufmerksamkeit - überall." Die Auszeichnung geht 2025 zu gleichen Teilen an Klimaforscherin Prof. Dr. Sonia Seneviratne von der ETH Zürich sowie an das Geschäftsführungsduo Lars Baumgürtel und Ingenieurin Dr. Birgitt Bendiek vom Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ aus Gelsenkirchen.

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: Ökologie ist Motor der Ökonomie

Steinmeiers Appell: "Wir dürfen den Klimaschutz nicht vernachlässigen, nur weil er gerade einmal nicht das größte öffentliche Interesse findet oder weil spektakuläre Protestaktionen nicht stattfinden. Klimaschutz bleibt eine dauernde Herausforderung auf allen politischen Ebenen, national und international." Der Bundespräsident mahnte zugleich, der angeblich zwischen Ökonomie und Ökologie herrschende Konflikt "sollte nicht wiederbelebt werden". Steinmeier weiter: "Ökologisch kluges Verhalten ist mindestens für die Einsichtigen ein Kennzeichen ökonomischer Vernunft. Gerade die diesjährigen Preisträger zeigen das wieder." DBU-Generalsekretär Alexander Bonde forderte, Umwelt- und Klimaschutz als Teil der Lösung für wirtschaftlichen Aufschwung zu begreifen. "Ökologie ist Motor der Ökonomie", so Bonde. "Umwelt- und Klimaschutz stärken Widerstand und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft", sagte der DBU-Generalsekretär.

Bundespräsident: Pioniergeist, spürbare Neugier und Unerschrockenheit für Neues

Steinmeier ist zum neunten Mal in Folge beim Festakt dabei. Ganz bewusst habe er als Bundespräsident "bisher keine Verleihung des Deutschen Umweltpreises ausgelassen". Das sei inzwischen "wie ein Besuch bei der Familie". Jedes Jahr aufs Neue staune er darüber, "was für wegweisende, begeisternde Menschen sich für den Umweltschutz einsetzen". Sie alle leisteten "mit ihren tollen Ideen ihren ganz besonderen, unersetzlichen Beitrag zur großen gemeinsamen Sache". Der "Pioniergeist, die spürbare Neugier und die Unerschrockenheit, auch immer wieder Neues zu wagen", beeindrucke ihn besonders beim Deutschen Umweltpreis, so Steinmeier. "Ihr seid wunderbar", sagte der Bundespräsident.

Umweltschutz und Chemnitz als europäische Kulturhauptstadt 2025

In seiner Rede schlug der Bundespräsident den Bogen vom Umweltschutz zu Chemnitz als diesjährige europäische Kulturhauptstadt. Deren Motto " C the Unseen", also etwa "schaut auf das Nichtgesehene", passe zum Deutschen Umweltpreis 2025 - besonders mit Blick auf den Boden, die buchstäbliche Grundlage allen menschlichen Lebens, "auf dem unser tägliches Brot wächst". Preisträgerin Klimaforscherin Seneviratne hat nach Steinmeiers Worten mit ihren Forschungen den wenig sicht-, aber mess- und beweisbaren Zusammenhang zwischen Bodenfeuchte und Klimaveränderungen vor Augen geführt. Tatsächlich lassen sich aus Bodenfeuchte-Werten etwa Dürre-Prognosen und daraus wiederum Klimaanpassungsmaßnahmen ableiten - für größere Widerstandskraft gegen den Klimawandel. Die DBU würdigt mit dem Deutschen Umweltpreis unter anderem Seneviratnes bahnbrechende Studien zur Land-Klima-Dynamik über die Wechselwirkungen zwischen Klima, Bodenfeuchte, Pflanzen und Atmosphäre. Die Auszeichnung für die Schweizer Klimaforscherin habe noch eine andere Bedeutung, so der Bundespräsident: "Damit, und das ist mir besonders wichtig, wird auch die faktenbasierte Klimawissenschaft ausgezeichnet, die sich immer wieder und immer mehr haltlosen Verdächtigungen, Falschmeldungen und Verschwörungserzählungen ausgesetzt sieht." Für kluges Handeln brauche man "aufgeklärt-aufklärende Wissenschaft".

Epochenbruch im Ruhrgebiet - ähnlich wie in der einstigen Industriemetropole Chemnitz

Eine Verbindung zog Steinmeier auch zwischen Chemnitz und dem Ruhrgebiet, wo das Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ in Gelsenkirchen seinen Stammsitz hat. Ähnlich wie die einstige Industriemetropole Chemnitz habe das Ruhrgebiet mit dem Aus der letzten Steinkohlenzeche 2018 einen Epochenbruch erlebt - sei aber nicht dort verharrt. Inzwischen werde dort intensiv an einer anderen Zukunft geforscht, "die klimaschonend und umweltgerecht ist". Der Deutsche Umweltpreis an Baumgürtel und Bendiek zeichne neuartige Ideen und Technologien aus, zugleich aber auch "die bemerkenswerte Ausdauer, mit der hier seit einem Vierteljahrhundert ein zirkuläres Geschäftsmodell verfolgt wird". Steinmeier wies besonders auf das patentierte Mikrozink-Verfahren des Unternehmens hin, das eine um 80 Prozent reduzierte hauchdünne Zink-Deckschicht für Stahlteile ermöglicht: statt üblicherweise 80 bis 100 Mikrometern lediglich zehn Mikrometer - dünner als ein Haar. Verzinkung ist neben Beschichtung eine Methode zum Rostschutz von Stahl, gilt aber wegen wegfallender Instandhaltungskosten als wirksamer. Stahl ist omnipräsent - von Blechen, Brücken und Balkonen über Schrauben und Schubkarren bis hin zu Windenergie- und Solaranlagen. Und sogar bis ins Schalke-Stadion. Steinmeier: "Wer erfährt, dass die Sitze in der Schalke-Arena in Gelsenkirchen an ihrer Unterseite nach diesem Verfahren verzinkt sind, ist restlos überzeugt - jedenfalls gilt das für Schalke-Fans. Und davon gibt es hier im Saal mindestens zwei - ich habe gerade im Hotel noch jemanden getroffen."

Hintergrund:

Der 2025 zum 33. Mal verliehene Deutsche Umweltpreis der DBU zeichnet Leistungen von Menschen aus, die vorbildlich zum Schutz und Erhalt der Umwelt beitragen. Für Vorschläge an die DBU sind etwa Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Kirchen, Umwelt- und Naturschutzverbände, wissenschaftliche Vereinigungen, Forschungsgemeinschaften, Medien, das Handwerk und Wirtschaftsverbände berechtigt. Selbstvorschläge sind nicht möglich. Eine vom DBU-Kuratorium ernannte Jury unabhängiger Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und gesellschaftlichen Gruppen empfiehlt dem DBU-Kuratorium Preisträgerinnen und Preisträger für das jeweilige Jahr. Das DBU-Kuratorium fällt die endgültige Entscheidung. Infos zum Deutschen Umweltpreis und Ausgezeichneten: https://www.dbu.de/umweltpreis.

Pressekontakt:

Klaus Jongebloed
- Pressesprecher -

Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
0541|9633-521
0171|3812888
presse@dbu.de
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