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Öko-Plastik aus Holz und Hanf

Eisenach (ots)

Innovatives Material aus natürlichen Rohstoffen kann Kunststoff
   ersetzen - Biologisch abbaubar und günstig - DBU förderte mit rund
   189.000 Euro
Lautsprecherboxen, Monitorgehäuse, Handys sind aus Plastik? Nicht
unbedingt. Die Firma TECNARO aus Eisenach hat eine nachhaltige
Alternative zum umweltbelastenden Kunststoff ausgetüftelt. Die
Thüringer haben aus Pflanzenfasern und Lignin, das bei Pflanzen für
die Holzbildung sorgt, ein innovatives und wandlungsfähiges Material
entwickelt. Der "ARBOFORM" getaufte Werkstoff kann so vielfältig
eingesetzt werden wie Kunststoff. Die Vorteile: die natürliche
Mischung ist schadstoffarm, lässt sich umweltfreundlich entsorgen und
ist biologisch abbaubar. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat
die Entwicklung des umweltentlastenden Verbundmaterials mit rund
189.000 Euro gefördert.
"Unser Ziel war, aus Lignin und Pflanzenfasern ein nachhaltiges
Gehäuse für Lautsprecherboxen zu entwickeln", sagt Jürgen Pfitzer,
einer der beiden Gründer von TECNARO. Denn an Boxengehäuse werden
besonders hohe Anforderungen gestellt: sie dürfen den Klang nicht
beeinträchtigen, müssen schadstoffarm sein und gut aussehen. Wegen
dieser Kriterien lässt sich ein Material, das sich für Boxen eignet,
auch für vieles andere einsetzen.
Gemeinsam mit der Sony Wega Produktions GmbH (Stuttgart), Sony
International, der Hans-Hermann Bosch GmbH (Mülhausen) und dem
Fraunhofer Institut für Chemische Technologie (ICT, Pfinztal)
entwickelten die Eisenacher den Verbundstoff ARBOFORM - so
erfolgreich, dass sie die international renommierte Auszeichnung
"Material Excellence" für den besten Werkstoff erhielten. Für diesen
werden Naturfasern wie Flachs, Hanf oder Sisal mit speziellen
Ligninarten vermischt und zu Pellets gepresst. Aus diesem
Basismaterial entstehen Formteile, Profile oder Platten.
"Der neue Werkstoff kann als flüssiges Holz bezeichnet werden",
sagt DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. "Das Material
kombiniert die positiven Eigenschaften von Holz und Kunststoff und
eignet sich für technisch anspruchsvolle Anwendungen." Je nach
Mischung könnten bestimmte Materialeigenschaften gezielt erzeugt
werden - ganz so, wie es das jeweilige Produkt fordere. Nun könnten
auch Designs angeboten werden, die unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten bisher nur mit Kunststoff zu verwirklichen gewesen
seien.
Doch die Alternative zum Kunststoff ist nicht nur vielseitig - sie
ist auch umweltentlastend und wirtschaftlich. Denn das neue Material
besteht aus nachwachsenden Rohstoffen, ist schadstoffarm, lässt sich
ohne Nachteile für die Umwelt entsorgen und ist - je nach Rezeptur -
sogar zu hundert Prozent biologisch abbaubar. Schöner Zusatzeffekt:
das "Öko-Plastik" ist vergleichsweise günstig, denn Lignin ist ein
Nebenprodukt der Papierindustrie. Weltweit fallen jährlich etwa 50
Millionen Tonnen Lignin an, das bislang hauptsächlich in
Verbrennungsanlagen landete. Nun gibt es eine Möglichkeit, Lignin
dauerhaft umweltfreundlich zu nutzen.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de.
Ansprechpartner für weitere Informationen: 
Jürgen Pfitzer
TECNARO GmbH
Tel. 03691/621-320
www.tecnaro.de

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers(Pressesprecher)
Astrid Deilmann
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541/9633-521
Fax: 0541/9633-198
E-Mail: presse@dbu.de
Internet: www.dbu.de

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