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Deutsche Marine - Bilder der Woche: Deutsche Minentaucher sprengen Weltkriegsmunition vor Estland

Deutsche Marine - Bilder der Woche: Deutsche Minentaucher sprengen Weltkriegsmunition vor Estland
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Glücksburg (ots)

Tallinn - Deutsche Minentaucher haben vor der Küste Estlands Minen
und weitere Munitions-Altlasten gesprengt. Die Bilderserie zeigt die 
kontrollierte Sprengung einer Grundmine. Hintergrund: Ein 8-köpfiges 
Minentaucher-Team aus Eckernförde unter der Leitung von 
Kapitänleutnant Thorsten Klinger nimmt zur Zeit an der 
multinationalen Operation "Open Spirit" ("Offener Geist") vor Estland
teil. Das jährlich stattfindende Manöver, an dem sich zahlreiche 
Nationen beteiligen, beseitigt Altlasten an der baltischen Küste. 
"Wir haben vier deutsche Grundminen aus dem Zweiten Weltkrieg, drei 
Wasserbomben, einen Torpedo und zahlreichen russischen 
Munitionsschrott zerstört", sagt Klinger.
Beseitigung war schwierig
Die Herausforderung: Zahlreiche Munitionsteile befanden sich 
direkt im Hafen von Tallinn. Mittels eines Hebeballons verschleppten 
die Minentaucher die gefährlichen Altlasten daher zunächst mit ihren 
Schlauchbooten in tieferes Gewässer, um sie dort zu zerstören. Neben 
den Minentauchern beteiligen sich auch die deutschen Minenjagdboote 
"Grömitz", "Homburg" und "Passau" aus Kiel an der Operation. Sie 
suchen die estnischen Gewässer nach Minen ab. Das Manöver läuft schon
seit dem 28. August und endet am 11. September. "Es war eine 
herausragende Erfahrung, die Möglichkeit zu haben, Altlasten aus dem 
Zweiten Weltkrieg zu entfernen und unsere Aufgabe zu erfüllen", sagt 
Klinger mit etwas Wehmut. Denn: Der 37-Jährige aus Waldkirchen im 
bayrischen Wald verlässt zum 1. Oktober die Minentaucher und geht in 
die Offizierausbildung. Er resümiert: "Für mich war diese Operation 
ein Höhepunkt meiner bisherigen Laufbahn."
Altlasten in der Ostsee
Nach wie vor liegen tonnenweise Munitionsaltlasten in der Ostsee. 
Allein im Zweiten Weltkrieg wurden auf deutscher und finnischer Seite
etwa 60.000 Minen gelegt. Die genaue Anzahl der russischen Minen ist 
nicht bekannt - Experten gehen von einer fünfstelligen Zahl aus. 
Viele Minen konnten nach dem Krieg nicht beseitigt werden und liegen 
noch immer in der Ostsee. Nach wie vor geht von ihnen eine Gefahr für
die Schiffahrt aus.
Hintergründe zu den Minentauchern der Marine
Die etwa 60 Minentaucher der Deutschen Marine lokalisieren, 
identifizieren und beseitigen Minen, Bomben sowie Munition im Meer, 
in Gewässern oder an Land. Die einzige Minentaucherkompanie ist in 
Eckernförde beheimatet und gehört zu den sogenannten Spezialisierten 
Einsatzkräften der Marine (SEKM). Die deutschen Minentaucher werden 
auch in Afghanistan und beim UN-Einsatz vor der libanesischen Küste 
(UNIFIL) eingesetzt. In der Vergangenheit auch im Kosovo. Für eine 
Ausbildung zum Minentaucher kann sich sowohl jeder Soldat der 
Bundeswehr als auch ungediente Deutsche bewerben. Voraussetzung ist 
die körperliche Eignung sowie ein mittlerer Bildungsabschluss. Die 
Ausbildung dauert bis zu drei Jahre.
Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben 
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de, 
www.minentaucher.net und www.mil.ee. Unser Pressemitteilungsarchiv 
finden Sie in unserer Pressemappe bei News Aktuell unter 
www.presseportal.de, Suchbegriff: "Deutsche Marine".
Hinweise für Journalisten: Sie wollen mit Thorsten Klinger 
sprechen? Wir vermitteln gerne den Kontakt.

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Telefon: 04631 - 666 - 4413
piz@marine.de

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