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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Genfer Autosalon:

Bielefeld (ots)

Eine komplette Branche ist elektrisiert. Auf dem
derzeit laufenden Autosalon in Genf stehen alle Autohersteller unter 
Spannung. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Elektroantriebe und 
Hybridsysteme, die ja auch Elektromotoren beinhalten, sind das 
beherrschende Thema.
 Die deutschen Autobauer streben nach eigenem Bekunden die 
Marktführerschaft bei den Stromern an. Bis die aber in nennenswerten 
Stückzahlen auf die Straßen rollen, dürfte mindestens noch ein 
Jahrzehnt vergehen. Für 2020 erwarten Experten einen Marktanteil von 
gerade einmal zwei oder drei Prozent an allen Autoverkäufen.
 Was fehlt sind bezahlbare Batterien, die ebenso sicher wie langlebig
sind, Energie für akzeptable Reichweiten bieten. Außerdem muss eine 
entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden. Wenn es an 
Ladestationen mangelt, sind Elektroautos Muster ohne Wert.
 Energiekonzerne und auch die Politik sind hier gefordert, den Weg zu
bereiten. Mit dem 2009 beschlossenen Förderprogramm für 
Elektromobilität hat die Bundesregierung einen ersten Schritt getan. 
Wie genau aber die staatliche Unterstützung beim Kauf für die 
Elektroautos aussehen wird, steht noch nicht fest. Das erklärte Ziel 
heißt aber, bis 2020 eine Million solcher Fahrzeuge auf Deutschlands 
Straßen zu bringen.
Kein leichtes Unterfangen. Erste Tests mit serienreifen E-Autos von 
Smart und Mitsubishi haben Stromkosten in Höhe von drei bis fünf Euro
pro 100 Kilometer ergeben. Da muss man schon einen langen Atem haben,
um den gegenüber einem vergleichbaren Diesel hohen Anschaffungs- 
beziehungsweise Mietpreis - zwischen 500 und 800 Euro werden pro 
Monat fällig - hereinzufahren.
Unterschiedliche Prognosen gibt es im Hinblick auf die 
Strompreisentwicklung, wenn vermehrt Elektroautos über die Straßen 
rollen. Die Befürworter erklären, Wind- und Sonnenenergie seien dann 
viel stärker nutzbar, da die bisherigen Verbrauchsschwankungen 
zwischen Tag und Nacht deutlich besser abzufangen seien. Kritiker 
warnen davor, dass Strom deutlich teurer werden könnte, da 
Energieunternehmen mit Preisanhebungen und der Staat mit 
entsprechender Besteuerung analog zum Erdöl kräftig verdienen 
wollten.
Welche Argumente sich als richtig beweisen, bleibt abzuwarten. Fest 
steht allerdings, dass sich die Kunden aufgrund der weiterhin hohen 
Kraftstoffpreise und der CO2-Besteuerung derzeit vermehrt für Autos 
mit kleineren und verbrauchsgünstigen Triebwerken entscheiden. 
Aufgrund technischer Weiterentwicklungen sind hier inzwischen 
durchaus Verbrauchswerte von vier Liter und weniger zu erreichen. Das
ist dann kaum teurer als mit einem E-Auto. Diese bieten sich aufgrund
der geringen Reichweiten vor allem für den Einsatz in 
Ballungsgebieten und auf Kurzstrecken an. Wer mehr will, der fährt 
vorerst noch besser mit einem Verbrennungsmotor.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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