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PM 29/2018 BDI: Innovationsindikator 2018: Deutschland auf Platz vier von 35 Staaten - und der Abstand zur Spitze wächst

Berlin (ots)

Innovationsindikator 2018: Deutschland auf Platz vier von 35 Staaten - und der Abstand zur Spitze wächst

   - Schweiz verliert nach 13 Jahren die Führung an Singapur
   - Industrie für mehr Investitionen in digitale Infrastruktur und 
     Anwendungen von künstlicher Intelligenz
   - Deutschland im neuen Offenheits-Indikator abgeschlagen auf Rang 
     21

Deutschland gehört zu den innovationsstärksten Ländern der Welt und behauptet im internationalen Vergleich den vierten Platz aus dem Vorjahr. Zugleich wächst der Abstand Deutschlands zur Spitzengruppe. Zu diesem Ergebnis kommt der Innovationsindikator 2018, der im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) die Innovationsstärke von 35 Volkswirtschaften untersucht.

Die Bundesrepublik liegt deutlich hinter Spitzenreiter Singapur sowie der Schweiz und Belgien. Sie steht an der Spitze eines hart umkämpften Mittelfeldes. Schweden, die USA und das Vereinigte Königreich folgen mit geringem Abstand. Singapur hat die Führung von der Schweiz übernommen, die seit 13 Jahren an der Spitze des Innovationsindikators gestanden hatte. Die USA sind Sechster, China steht auf Platz 25. Derzeit steigt Chinas Innovationsleistung etwa dreimal schneller als die der EU.

Grund für den größeren Abstand Deutschlands zur Spitze ist die fehlende Dynamik in einigen Subindikatoren. Im Teilbereich Wirtschaft rutscht Deutschland von Platz sieben im Vorjahr auf Rang neun ab. Dieses Kriterium misst die Innovationskraft der Unternehmen, ihre Umsetzungskompetenz und den Innovationsoutput - gemessen an der Landesgröße. 2012 reichte es noch für einen Platz unter den Top-Drei-Standorten.

"Das kontinuierlich schlechtere Abschneiden im Innovationswettbewerb ist Anlass zur Sorge. Diesen Trend gilt es zu stoppen", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf. "Die Politik darf jetzt keine Zeit mehr verlieren und muss die Weichen für künftige Innovationen stellen." Laut der Untersuchung sind es gerade mittelständische Unternehmen, die derzeit im Innovationswettbewerb zurückfallen und damit die Dynamik der Wirtschaft bremsen. Kempf: "Eine ausreichend ausgestattete steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung würde im Zusammenwirken mit einer effektiven Projektförderung die nötigen Impulse setzen."

Auch müsse die Bundesregierung endlich die digitale Infrastruktur ausbauen, erklärte Kempf. Der Schlüssel zum Erfolg der Digitalisierung sei die Kombination von industrieller Stärke mit den Möglichkeiten künstlicher Intelligenz (KI). Nur mit deutlich mehr Investitionen in KI-Anwendungen lasse sich die Durchschlagkraft von KI für die Industrie erhöhen. "Zusätzlich sollte die Bundesregierung die Förderung von Hightech-Gründungen anschieben und den Technologietransfer in den Mittelstand beschleunigen", unterstrich der BDI-Präsident.

Besonders Kooperation und Austausch fördern Innovation, das zeigen vor allen anderen die Schweiz, Irland, die Niederlande und Österreich im neuen Offenheits-Indikator. Hier liegt Deutschland deutlich hinter anderen Industrienationen auf Rang 21 der 35 untersuchten Staaten. Positiv sind eine hohe Integration in den Weltmarkt und eine hohe Offenheit der Wissenschaft. "Unser Land ist im Vergleich zu anderen weniger in der Lage, Talente aus dem Ausland anzuziehen und ausländische Arbeitskräfte in Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu integrieren", kritisierte Kempf. "Eine klare Strategie sowie eine wissens- und innovationsorientierte Migrations- und Arbeitsmarktpolitik sind überfällig."

Den Innovationsindikator finden Sie hier: https://bdi.eu/media/publikationen/#/publikation/news/innovationsindikator-2018/

Über den Innovationsindikator

Der Innovationsindikator ist eine regelmäßige vergleichende Studie zur Innovationsstärke und im Jahr 2005 zum ersten Mal erschienen. Er erfasst 38 Einzelindikatoren und vergleicht sie in einem Ranking in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft sowie in einem Gesamtindikator mit den weltweit führenden Industrie- und Schwellenländern. Der Innovationsindikator dient als Grundlage für innovationspolitische Entscheidungen. Die Studie wird vom BDI herausgegeben und vom Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt.

Weiterführende Informationen:

www.innovationsindikator.de www.bdi.eu

Pressekontakt:

BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu

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