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Greenpeace-Report: Ein Drittel europäischer Kurzstreckenflüge lässt sich durch Zugfahrten unter sechs Stunden ersetzen
Umstieg auf bestehende Zugverbindungen würde Millionen Tonnen CO2 einsparen

Hamburg (ots)

Ein knappes Drittel (29 Prozent) der am meisten geflogenen europäischen Kurzstrecken lässt sich schon heute durch eine klimaschonende Zugfahrt von unter sechs Stunden ersetzen. Für weitere 15 Prozent bestehen direkte Nachtzugverbindungen. Dies zeigt ein heute veröffentlichter Report der italienischen Denkfabrik OBC Transeuropa im Auftrag von Greenpeace (https://act.gp/2ZnDyK5). Kurzstreckenflüge sind etwa zwölfmal so klimaschädlich wie vergleichbare Bahnfahrten. "Flüge auf Strecken, die sich in wenigen Stunden mit dem Zug erreichen lassen, sind das Gegenteil von Klimaschutz. Auf solchen Kurzstrecken darf nicht länger geflogen werden", sagt Lena Donat, Verkehrsexpertin von Greenpeace. "Wenn die kommende Bundesregierung es mit dem Klimaschutz ernst meint, muss sie das Bahnangebot ausbauen und klimazerstörende Kurzflüge beenden."

Der Greenpeace-Report gleicht die 150 in der EU am meisten geflogenen Kurzstrecken sowie die Top-250-Flüge in Europa (EU plus Schweiz, Norwegen und UK) mit bereits bestehenden Bahnverbindungen ab. Alle Top-250-Kurzstreckenflüge in Europa, die zusammen gut 85 Prozent der europäischen Flugpassagierzahlen abdecken, durch Züge zu ersetzen, würde jährlich rund 23,5 Millionen Tonnen CO2 sparen. Auch in Deutschland lässt sich jeder dritte hier startende oder landende Flug schon heute durch eine klimaschonende Zugfahrt von unter sechs Stunden ersetzen. Solche besonders klimaschädlichen Flugrouten zu streichen, sparte abzüglich der Emissionen des stattdessen steigenden Zugverkehrs etwa 1,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

Klimaschutz im Verkehr Knackpunkt der anstehenden Koalitionsverhandlungen

"Wir brauchen jeden Schritt, der den CO2-Ausstoß im Verkehr senkt", so Donat. "Der steigende Flugverkehr wird zu einem wachsenden Klimaproblem." Ein vergangene Woche veröffentlichter Bericht der Bundesregierung unterstreicht den Handlungsdruck im Verkehr: Ohne zusätzliche Maßnahmen erreicht der Verkehr bis 2030 nur etwa die Hälfte der gesetzlich festgelegten CO2-Reduktion. Entsprechend kommt die nächste Bundesregierung nicht an einem Bündel einschneidender Entscheidungen vorbei. Ein Verbot von Kurzstreckenflügen könnte eine davon sein. Greenpeace fordert in einem ersten Schritt, viel geflogene Verbindungen wie Frankfurt nach Brüssel, München, Berlin oder Hamburg zu streichen, da die Bahn hier komfortable und schnelle Verbindungen bietet.

Pressekontakt:

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Lena Donat, Tel. 0151-74290541, oder Pressesprecher Gregor Kessler, Tel. 0151-72702918.
Internet: www.greenpeace.de. Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email presse@greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook: www.facebook.com/greenpeace.de.

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