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Neuer Biomarker für Alzheimer?

Neuer Biomarker für Alzheimer?

Die Krankheit im Frühstadium erkennen

Biomarker gelten bei Alzheimer als gute diagnostische Indikatoren. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben daher nach einem neuen Biomarker gesucht, der schon im Blut leicht nachgewiesen werden kann und damit weniger kostspielig ist. Dabei sind die Forscher auf Kallikrein-8 (KLK8) gestoßen. Das Enzym ist an der Gedächtnisbildung und Angstentstehung beteiligt.

Bereits Jahrzehnte vor Auftreten der ersten Symptome schädigt Alzheimer das Gehirn. Es möglichst früh zu festzustellen und zu behandeln, ist deshalb ein Ziel. In den letzten 30 Jahren wurden hauptsächlich drei Biomarker identifiziert, mit denen die Krankheit schon früh in der Gehirnflüssigkeit (Liquor) nachgewiesen werden kann. Sie gelten als gut, aber sie unterscheiden nicht zwischen dem präklinischen und dem späten Erkrankungsbild. Das scheint mit KLK8 möglich.

In einer multizentrischen Studie in Kooperation mit Aachen, Göttingen und Ulm unter Federführung von Essen analysierte das Forschungsteam 237 Teilnehmer. Es zeigte sich, dass bei Personen mit Alzheimer und Vorbotestadium von Alzheimer mit nur milden Gedächtnisstörungen die KLK8-Werte im Liquor und im Blut erhöht sind. "Außerdem war bei Alzheimer-Patienten der KLK8-Wert gegenüber den Kontrollgruppen deutlich erhöht. Die höchsten Werte wiesen aber Personen mit nur leicht verringerter Gedächtnisleistung auf. Im Liquor waren sie ca. zweifach und im Blut fünffach verglichen mit Kontrollen erhöht", so Prof. Dr. Kathy Keyvani, Direktorin des Instituts für Neuropathologie am Universitätsklinikum Essen.

Die diagnostische Genauigkeit von Kallikrein-8 ist den Wissenschaftlern zufolge vergleichbar mit denen der bisher etablierten Biomarker - mit dem Vorteil, dass es im Blut schon früh als deutlich erhöht nachweisbar ist. "Damit könnte KLK8 ein guter Biomarker für das Frühstadium von Alzheimer sein", so Prof. Keyvani. Diese Ergebnisse müssen allerdings noch in größeren Kollektiven bestätigt werden.

Bereits 2016 konnte Keyvanis Team zeigen, dass eine Hemmung des Enzyms KLK8 im Tierversuch viele Aspekte von Alzheimer mildert. Das könnte einen neuen Therapieansatz ermöglichen.

Die aktuellen Ergebnisse wurden jetzt im Journal of Neurology, Neurosurgrey & Psychiatry veröffentlicht:

CSF and blood Kallikrein-8: a promising early biomarker for Alzheimer's disease: https://jnnp.bmj.com/content/early/2019/07/31/jnnp-2019-321073

Zur Veröffentlichung im Journal Alzheimer's & Dementia von 2016: https://doi.org/10.1016/j.jalz.2016.05.006

https://doi.org/10.1016/j.jalz.2016.05.006

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Kathy Keyvani, Institut für Neuropathologie, Tel. 0201/723-3321, -3325, kathy.keyvani@uk-essen.de

Redaktion: Milena Hänisch, Medizinische Fakultät, Tel. 0201/723- 6274, milena.haenisch@uk-essen.de

Ressort Presse/Redaktion
Stabsstelle des Rektorats
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