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Menschenrechtsanwalt Guido Leonardo Croxatto gegenüber "nd.DerTag": "Pedro Castillos Absetzung als Präsident in Peru war illegal"

Berlin (ots)

Der Fall des gestürzten peruanischen Präsidenten Pedro Castillo liegt auf dem Tisch der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (IACHR) . Dies bestätigte Guido Croxatto gegenüber der Tageszeitung "nd.DerTag" (Freitagausgabe). Croxatto vertritt gemeinsam mit Eugenio Zaffaroni den am 7. Dezember geschassten peruanischen Präsidenten. Croxatto und Zaffaroni haben bei der IACHR eine Beschwerde eingereicht, mit der Begründung, dass der ehemalige Präsident Opfer einer Verletzung seiner politischen Rechte und einer willkürlichen Inhaftierung ist. Castillo wurde am 7. Dezember 2022 aus dem Amt des Präsidenten entfernt und inhaftiert, nachdem er in einer Rede die Schließung des von der Rechten kontrollierten Kongresses angekündigt hatte.

"Nur in Peru gibt es die juristische Konstruktion 'quasi in flagranti erwischt'. Weil er quasi, aber nicht wirklich das Parlament aufgelöst hat, sitzt er in Haft. Sein Verbrechen war, die Wahlen zu gewinnen und für die Armen regieren zu wollen", sagt Croxatto.

Die Anwälte haben die interamerikanische Behörde um eine virtuelle Anhörung gebeten, um die Argumente in ihrer Klage zu erläutern. "Castillo ist willkürlich in Isolationshaft. Er hat keinen Kontakt zu seiner Familie im mexikanischen Exil. Seit er verhaftet wurde, wurde ihm verwehrt, seine Kinder auch nur anzurufen. Das ist illegal", kritisiert Croxatto. Seine Forderungen sind klar: "Wiedereinsetzung ins Präsidentenamt, weil die Absetzung illegal und willkürlich war. Und wir fordern ein faires Verfahren mit rechtsstaatlichen Garantien, die ihm bisher verwehrt bleiben, unter Einhaltung der Verfassung. Für ein solches faires Verfahren muss er vorher wieder als Präsident eingesetzt werden, damit alles seinen rechtmäßigen Gang gehen kann. Ihm muss als Präsident Perus der Prozess gemacht werden, nicht als rechtlosem Gefangenen."

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