All Stories
Follow
Subscribe to nd.DerTag / nd.DieWoche

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: Zugausfälle

Berlin (ots)

Nun wird es also ernst. Ab Montag beginnt der Arbeitskampf der Lokführer. Sie kämpfen für einen bundesweiten Rahmentarifvertrag, um dem Lohndumping im Zuge fortschreitender Privatisierungen Einhalt zu gebieten. GDL-Chef Weselsky prophezeite am Mittwoch, dass jetzt auch die Diskussion um die gesetzliche Tarifeinheit wieder neues Futter bekommen könnte: Hatte nicht jüngst die Eisenbahngewerkschaft EVG einen Branchentarifvertrag abgeschlossen? Ja, hatte sie, aber der gilt nur für den Nahverkehr, und der Wettbewerb beginnt in nicht allzu ferner Zukunft auch im Fernverkehr. Zudem organisiert die GDL drei Viertel der Lokführer. Berechtigte Forderung also und ein berechtigter Streik. Dass die GDL verantwortungsvoll mit ihrer Macht umgeht, beweist, dass sie erst nach der Ski-WM beginnt, auch wenn das nicht allen Lokführern gefallen dürfte.

Bei der fahrplanausgedünnten Berliner S-Bahn gehen die Meinungen auseinander. Einerseits ist fraglich, ob ein Unternehmen, das so am Boden liegt, überhaupt bestreikt werden sollte. Zudem: Wer soll jetzt auch noch für einen Streik Verständnis aufbringen? Andererseits ist die Zukunft der S-Bahn völlig unklar. Von einer möglichen Ausschreibung wären die Lokführer betroffen und täten gut daran, schon jetzt zu zeigen - nach innen wie nach außen -, dass sie sich zu wehren wissen. Nebenbei: Sind denn bei der durch DB-Missmanagement arg gebeutelten S-Bahn überhaupt genügend Züge zu finden, die bestreikt werden könnten?

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

Original content of: nd.DerTag / nd.DieWoche, transmitted by news aktuell

More stories: nd.DerTag / nd.DieWoche
More stories: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 15.02.2011 – 17:37

    Neues Deutschland: zum Europäischen Polizeikongress

    Berlin (ots) - Es lohnte sich, beim Europäischen Polizeikongress mal wieder zu erleben, wie doppelt die Doppelmoral unserer Regierenden inzwischen schon ist. Da stützen sie über Jahrzehnte in Tunesien, Ägypten und anderen afrikanischen Staaten brutale Diktaturen und sorgen sich gemeinsam mit der Wirtschaft um das Wohlbefinden korrupter Herrscher. Über Nacht dann beklatschen sie den Demokratiewillen von Aufbegehrenden ...

  • 14.02.2011 – 17:59

    Neues Deutschland: zur Fluchtwelle nach Lampedusa und der EU-Politik

    Berlin (ots) - Tunesiens vertriebener Diktator Ben Ali war 1999 der erste Regent in Nordafrika, der mit Italien ein Abkommen zur Flüchtlingsabwehr schloss. Seither fing die tunesische Küstenwache selbst Flüchtlinge auf dem Meer ab und nahm auch Flüchtlinge »zurück«, die Italien unbedingt loswerden wollte. Italien exportierte mit bereitwilliger Duldung der EU in der Folgezeit das Vertragsmodell in andere Länder - ...

  • 13.02.2011 – 18:15

    Neues Deutschland: Washingtons Albträume

    Berlin (ots) - Jetzt, da Mubarak gestürzt ist, hat er offenbar im Westen niemals Freunde gehabt. Euphorisch feiert die abendländische Welt »einen Sieg der Demokratie« in Ägypten, den sie nachweisbar nicht wollte und den sie erst zu feiern begann, als er nicht mehr aufzuhalten war. Nun werden die Revolutionäre umarmt, ja umklammert, geködert mit dem dezenten Hinweis, dass anstelle der Entmachteten nun sie die ...