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Neue OZ: Kommentar zu Frankreich
Literatur

Osnabrück (ots)

Zwischen Kunst und Moral

Dürfen Kunst und Moral gegeneinander verrechnet werden? Die Kontroverse um den ebenso viel gelesenen wie verhassten Autor Céline berührt genau diesen neuralgischen Punkt. Das Urteil über den Menschen Céline fällt eindeutig aus. Was für ein Scheusal! Seine Bücher können dennoch als Sprachkunstwerke faszinieren. Wer Künstler erst auf Moral und Anstand testet, bevor er ihre Werke gutheißt, wird die Kulturgeschichte entrümpeln müssen. Was halten wir dann vom Mörder Caravaggio, vom Antisemiten Wagner, vom Großwildjäger Hemingway? Künstlerische Werke haben gut gemacht zu sein. Gut gemeint - das allein ist stets nur die zweite Wahl.

Dass der moralische Druck in Sachen Céline nun geradezu übermächtig ist, muss sicher akzeptiert werden. Gerade ein staatliches Gedenken für diesen Hetzer und Polemiker ist nur schwer vorstellbar. Allerdings macht es sich das offizielle Frankreich damit auch einfach. Antisemitismus und Kollaboration werden ignoriert. Dabei gehören auch sie leider zur französischen Geschichte

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