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Neue OZ: Kommentar zu Griechenland
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Finanzkrise

Osnabrück (ots)

Unerhört

Die Griechen haben auch das letzte Vertrauen ihrer Partner verspielt. Dementsprechend schlagen Angela Merkel und Nicolas Sarkozy Unerhörtes vor: ein Sperrkonto für griechische Staatseinnahmen. Damit verlöre die Regierung in Athen ihre Haushaltshoheit. Griechenland wäre streng genommen kein souveräner Staat mehr, sondern so etwas wie ein Protektorat. Kaum vorstellbar, dass die stolzen Hellenen da mitspielen. Was aber soll der Vorschlag dann bewirken?

Naheliegend ist die Annahme, die Euro-Retter wollten nochmals den Druck auf Athen erhöhen, damit die dortigen Parteien endlich den geforderten Sparplänen zustimmen. Maximaler Druck erscheint schon deshalb erforderlich, weil in Griechenland Mitte April gewählt wird. Da fällt es Politikern verständlicherweise schwer, die Verantwortung für Lohnkürzungen und Entlassungen zu übernehmen.

Es gibt aber auch noch eine andere Variante: eine Pleite Griechenlands und die Rückkehr zur Drachme. Eigentlich ist die Mitgliedschaft in der Währungsunion den EU-Verträgen zufolge unwiderruflich, ein Ausschluss demnach nicht möglich. Doch was passiert, wenn ein Land selbst die Initiative ergreift, weil ihm unerfüllbar harte Bedingungen diktiert werden? Noch ist es nicht so weit, kann eine Pleite abgewendet werden. Dazu ist aber nicht nur eiserner Sparwille der Griechen erforderlich, sondern auch maximale Großzügigkeit aufseiten der Gläubiger und Partner.

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