All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Facebook-Partys

Osnabrück (ots)

Populistisch und wenig zielführend

Der Vorschlag, sogenannte Facebook-Partys zu verbieten, ist populistisch und wenig zielführend. Dafür gibt es drei Gründe.

Erstens: Wer Krawalle vorbeugend vermeiden will, müsste andere feuchtfröhliche Festivitäten wie Fußballspiele oder Schützenfeste viel eher verbieten. Dass Facebook-Partys aus dem Ruder laufen, ist ein recht neues Phänomen - und, im Vergleich, bislang nur äußerst selten vorgekommen.

Zweitens: Die Behörden haben längst die Möglichkeit einzugreifen. Nach den Ausschreitungen vor zwei Wochen hat die Stadt Wuppertal eine angekündigte Facebook-Party aus Sicherheitsgründen untersagt - mit Erfolg.

Drittens: Die Partys zu verbieten, lenkt vom eigentlichen Problem ab - den wirren Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook. Zu viele Daten, die der Nutzer in dem sozialen Netzwerk angibt, sind standardmäßig für alle anderen User sichtbar; die Einstellungen zu ändern, ist zuweilen eine hohe Kunst. Eine kleine Umprogrammierung bei Facebook würde reichen, um die ungewollte Preisgabe privater Daten und Termine durch eine zusätzliche Sicherheitsabfrage zu verhindern.

Da von dem amerikanischen Giganten hier wenig Entgegenkommen zu erwarten ist, bleibt immerhin eine Forderung der Innenminister von Bedeutung: die ansonsten so online-kundigen Kinder und Jugendliche besser für Datenschutz im Internet zu sensibilisieren. Die jüngsten Negativbeispiele liefern Lehrern und Eltern hierbei gute Argumente.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 01.07.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Extremismus / Straftaten / Verfassungsschutz

    Osnabrück (ots) - Genau hinschauen Der Verfassungsschutzbericht des Jahres 2010 ist mit Vorsicht zu genießen. Auf den ersten Blick wirken die Zahlen nicht alarmierend. So weist die Statistik weniger links- wie rechtsextremistische Straftaten aus. Wer es bei diesem Befund belässt, der verkennt jedoch die Lage. So hat sich der Trend im Bereich des Linksextremismus im ersten Halbjahr 2011 bereits ins glatte Gegenteil ...

  • 01.07.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Medien / Fernsehen

    Osnabrück (ots) - Mit Recht neidisch ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling ist neidisch. Aber er hat recht. Mit Milliarden Euro Rundfunkgebühren finanzieren die öffentlich-rechtlichen Anstalten von ARD und ZDF jährlich ihre mediale Schlacht gegen die private Konkurrenz. Ohne diese Zwangsabgabe und den damit verbundenen Bildungsauftrag würden auch im Zweiten um Mitternacht billige Erotikstreifen statt des philosophischen ...

  • 01.07.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Monaco / Hochzeit

    Osnabrück (ots) - Langer Atem Hurra, es ist vollbracht! Der freiheitsliebende Fürst ist unter der Haube, und damit ein Thronfolger für das mondäne Mini-Reich am Mittelmeer zumindest in Aussicht gestellt. Ein legitimer, wohlgemerkt. Für Nachwuchs hat der 53-jährige Albert nämlich längst gesorgt, allerdings für unehelichen. Und dieser, derzeit sind ein Sohn und eine Tochter offiziell bestätigt, ist zwar ...