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Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
Bundeswehr

Osnabrück (ots)

Jung unter Beschuss
Das saß, Herr Ex-Verteidigungsminister! Militärs sprechen vom 
"friendly fire", wenn Kameraden von eigenen Leuten aus Versehen 
getroffen werden. Rühe schießt gleichwohl mit Absicht auf seinen 
Parteifreund Jung. Den amtierenden Verteidigungsminister wenige 
Wochen vor der Bundestagswahl derart anzugehen ist äußerst 
ungewöhnlich, aber symptomatisch für die Stimmungslage in 
Deutschland. Rühes Forderungen nach einem schnellen Abzug der 
Bundeswehr vom Hindukusch entspricht dem Meinungsbild der Mehrheit 
der Bürger.
Zweifelsohne stimmt Rühes hartes Urteil: Der internationale 
Einsatz ist ein Desaster. Darüber können auch nicht die Wahlen in 
Kabul hinwegtäuschen. Denn das grundlegende Ziel der Mission ist nach
rund acht Jahren noch immer nicht erreicht: den Krisenherd so weit zu
stabilisieren, dass das Land nicht wieder zu einem Sammelbecken für 
islamistische Terroristen wird. Vielmehr rücken die Taliban vor. Ihre
Zermürbungstaktik zeigt Erfolge.
Warnungen vor dieser fatalen Entwicklung gab es vor Jahren, doch 
die westlichen Regierungen wiegelten lange ab. Jetzt droht eine 
verheerende Niederlage. Nur ist ein schneller Abzug keine Lösung. 
US-Präsident Obama weiß, dass der Konflikt gewonnen werden kann. Die 
dafür notwendigen Mittel wird er seinen Generälen zur Verfügung 
stellen - notfalls im Alleingang.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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