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Neue OZ: Kommentar zu Passauer Attentat

Osnabrück (ots)

Wieder ganz am Anfang
Die Hoffnungen auf eine rasche Aufklärung des Passauer Attentats 
sind zerplatzt. Vier zeitweilig Festgenommene mussten freigelassen 
werden, da sich der Verdacht nicht erhärtete. Konkrete Hinweise auf 
den Täter gibt es nicht, die Ermittler stehen wieder ganz am Anfang. 
Kaum zu glauben angesichts der angeblich so auffälligen Merkmale des 
Messerstechers.
Damit ist eine fatale Lage entstanden, die ausgerechnet jenen 
nützt und auch von ihnen ausgenutzt wird, die als Urheber oder 
zumindest geistige Wegbereiter der Tat gelten. Sie setzten sich als 
zu Unrecht Verfolgte in Szene. Vor allem die NPD möchte den Fall für 
sich ausschlachten. Ihr in Passau geplanter Aufmarsch gegen 
"polizeiliche Willkür und Medienhetze" ist zweifellos ein dreister 
Propagandaversuch. Ein Ärgernis für die Ermittler, vor allem eine 
Provokation für die Politik.
Daran ist die aber nicht ganz unschuldig. Ihr nach dem Mordversuch
reflexhaft geäußerter Ruf nach einem Verbot der Rechtspartei ist 
keine Patentlösung, sondern nur eine Ersatzhandlung. Nötig sind 
entschlossene Aktionen gegen rechte Einstellungen und 
Gewaltbereitschaft. Und Programme für Aussteiger aus dem rechten 
Sumpf. Aber solche Taten sind leider schwieriger und vor allem teurer
als Worte.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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