IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
EU-Öffnung für Industriestrompreis: "Es braucht jetzt entschlossene Entlastungsschritte"
IGBCE zur EU-Öffnung für einen Industriestrompreis:
"Es braucht jetzt entschlossene Entlastungsschritte"
Zur heutigen Ankündigung der EU-Kommission, mit einem neuen Beihilferahmen den Mitgliedstaaten die Einführung eines Industriestrompreises zu ermöglichen, erklärt der Vorsitzende der Industriegewerkschaft IGBCE und Präsident des europäischen Industriegewerkschaftsbunds IndustriAll Europe, Michael Vassiliadis:
"Eine Kurskorrektur der EU-Kommission beim Industriestrompreis ist überfällig. Wir verlieren in Europa und Deutschland quasi täglich gute Arbeitsplätze und Wertschöpfung, weil die energieintensive Industrie die massiven Standortnachteile anderen Regionen in der Welt gegenüber nicht länger kompensieren kann.
Wir müssen bei einem so entscheidenden Kostenfaktor wie Strom international endlich wieder auf Augenhöhe kommen - erst recht deshalb, weil er im Zuge der Transformation zum entscheidenden Energieträger wird. Wenn wir bei der klimagerechten Industrie Vorreiter sein wollen, darf der Wandel nicht auf Kosten von Arbeitsplätzen, Wertschöpfung, Steuereinnahmen und industrieller Resilienz und Unabhängigkeit gehen.
Der Unterschied zu den Strompreisen anderer Industrienationen liegt heute teils weit über 100 Prozent. Das lässt sich nur mit entschlossenen Entlastungsschritten aufholen. Die EU darf deshalb den Beihilferahmen weder mit Anforderungen überfrachten, noch bei der Entlastungswirkung zu kurz springen. Wenn sich die Reduktion am Ende im Rahmen der normalen Preisschwankungen des Strommarktes bewegt, haben alle Beteiligten mit Zitronen gehandelt. Dann wurde Steuergeld ausgeschüttet - und die Betriebe kehren dem Standort Europa trotzdem den Rücken."
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