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"Age-Management": Potenzial älterer Mitarbeiter nutzen 3. Wiesbadener Gespräche zur Sozialpolitik des Arbeitgeberverbandes HessenChemie in Wiesbaden zeigen Handlungsfelder für Politik und Betriebe auf

Wiesbaden (ots)

"Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir es uns
noch leisten können, verstärkt auf das Potenzial der Jüngeren 
abzustellen und gleichzeitig auf das große Potenzial der älteren, gut
ausgebildeten und erfahrenen Arbeitnehmer über 50 Jahren zu 
verzichten." Mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende des 
Arbeitgeberverbandes HessenChemie die etwa 200 Teilnehmer der 3. 
Wiesbadener Gespräche, die am heutigen Mittwoch im Kurhaus Wiesbaden 
stattfanden.
Im Jahr 2050 wird es 11 Millionen Arbeitskräfte weniger in 
Deutschland geben, dass heißt die Erwerbstätigenzahl wird von rund 45
Millionen auf 34 Millionen sinken. Auch die Altersstruktur und die 
damit zur Verfügung stehende Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird
sich verändern. Derzeit bilden die 35- bis 49-Jährigen mit 20 
Millionen die größte Altersgruppe. In den nächsten Jahrzehnten werden
diese Beschäftigten in die Gruppe der Älteren aufsteigen. Bereits 
2020 werden die dann 50- bis 64-jährigen den größten Teil der 
erwerbstätigen Bevölkerung darstellen.
Daraus folgerte Caprano: "Im immer schärfer werdenden Wettbewerb 
um qualifizierte Mitarbeiter werden die Unternehmen, die sich 
rechtzeitig auf die demografische Entwicklung einstellen, die Nase 
vorn haben. Denn eine längere Teilhabe Älterer am Arbeitsleben kann 
erfolgreich dazu beitragen, dem sich bereits heute in einigen 
Branchen abzeichnenden Fachkräftemangel zu begegnen."
Mögliche Handlungsfelder eines Age-Managements hat HessenChemie im
Rahmen einer Befragung unter seinen Mitgliedsunternehmen eruiert. 
Abgefragt wurden die Bereiche Arbeitszeitgestaltung und 
Arbeitsorganisation, Qualifizierung, Weiterbildung und Stärkung der 
Arbeitsfähigkeit durch Gesundheitsprävention.
Bausteine eines "Age-Managements" sind unter anderem eine an den 
Lebensphasen der Mitarbeiter orientierte Arbeitszeitgestaltung, 
zusätzliche Kurzzeitpausen und verminderte Arbeitszeiten für ältere 
Mitarbeiter. Möglich sind auch flexiblere Arbeitszeiten, 
Langzeitkonten oder die besondere Berücksichtigung der Älteren bei 
der Schichtplangestaltung. 59 Prozent ermöglichen eine selbständige 
und damit altersgerechte Arbeitseinteilung und 45 Prozent der 
Unternehmen achten bewusst auf eine gesunde Mischung der Generationen
("Generationen-Mix").
Ältere Mitarbeiter verfügen in der Regel über eine tiefgehende 
Praxis und ein breites Erfahrungswissen. Dieses Wissen schätzen 84 
Prozent der Unternehmen. Die spezielle Nutzung dieses Kapitals 
erfolgt zum Beispiel durch Know-how-Transfer, Patenschaften, 
Mentoring für jüngere Mitarbeiter oder die Einbindung Älterer als 
Berater. Auch bei der Schulung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter, 
bei Weiterbildung und der Zusammensetzung von Projektteams wird das 
Wissen genutzt. 78 Prozent der beteiligten Unternehmen stehen der 
Neueinstellung von über 50-Jährigen grundsätzlich positiv gegenüber, 
auch wenn zahlenmäßig überwiegend jüngere Bewerber eingestellt 
wurden.
Den Tagungsband "50plus - Potenziale für Wirtschaft und 
Gesellschaft" mit Expertenbeiträgen und Praxisbeispielen aus den 
Unternehmen kann man kostenlos über die Internetseite 
www.wiesbadenergespraeche.de bestellen.

Pressekontakt:

Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Abraham-Lincoln-Straße 24, 65189 Wiesbaden
Tel: 0611 / 7106-49
Mobil: 01622 / 710649
Fax: 0611 / 7106-66
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de

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