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Wettbewerbsfähigkeit stärken - Beschäftigungschancen erhalten
Regionale Verhandlungsrunde für die 90.000 Beschäftigten in der hessischen Chemie

Wiesbaden (ots)

Am heutigen Mittwoch fand in Bad Homburg die
regionale Chemie-Tarifrunde für die etwa 90.000 Beschäftigten in der 
hessischen Chemie statt. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, 
Energie Hessen-Thüringen (IG BCE) begründete nochmals ihre Forderung 
für eine angemessene Einkommenserhöhung, ohne diese jedoch zu 
beziffern.
Die Arbeitgeber begrüßten, dass die IG BCE Hessen-Thüringen 
Arbeitsplätze erhalten und die Chancen für Beschäftigung durch die 
Tarifrunde 2010 nutzen möchte. Auch die hessischen Chemiearbeitgeber 
verfolgen dieses Ziel. Dank einer weitsichtigen Personalpolitik liegt
die Beschäftigung bei den tarifgebundenen Mitgliedsunternehmen in 
Hessen Anfang 2010 lediglich mit 0,8 Prozent im Minus. "Erfolgreiche 
Jobsicherung kostet aber Geld", erklärte Dr. Gregor Wehner, 
Verhandlungsführer der Arbeitgeber. Zur Fortsetzung der erfolgreichen
Beschäftigungssicherung sei es daher dringend geboten, zusätzliche 
Kostenbelastungen für die Unternehmen zu vermeiden.
Chemieindustrie hart von der Krise getroffen
In einer von beiden Seiten sachlich geführten Wirtschaftsdebatte 
machten die Arbeitgeber deutlich, dass die weltweite Finanz- und 
Wirtschaftskrise die chemische Industrie hart getroffen habe. Die 
Branche musste den heftigsten Produktionseinbruch seit Jahrzehnten 
verkraften. Im 4. Quartal 2009 war die Chemieproduktion mit einem 
Minus von rund 16 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum 
auch in Hessen regelrecht abgestürzt. Insgesamt lag die Produktion in
der hessischen Chemie im vergangenen Jahr 8 Prozent unter dem 
Vorjahresniveau. Die Produktivität ging hier um 6 Prozent zurück.
Zwar sei die Talsohle mittlerweile durchschritten, die Folgen der 
Krise seien aber noch lange nicht überwunden. Die Auslastung der 
Unternehmen liegt nach einer aktuellen Umfrage des 
Arbeitgeberverbandes in Hessen mit knapp 78 Prozent immer noch weit 
unter dem Vorkrisenniveau. Im Jahresdurchschnitt 2010 wird die 
Branche bundesweit unter dem Produktionsniveau von 2006 bleiben.
Perspektiven für junge Menschen
Die IG BCE Hessen-Thüringen forderte in den Verhandlungen eine 
Weiterentwicklung des Tarifvertrags "Zukunft durch Ausbildung". Die 
Arbeitgeber machten deutlich, dass die Vorgaben des Tarifvertrags 
seit seinem Inkrafttreten im Jahr 2003 in Hessen immer deutlich 
übertroffen wurden. Im Krisenjahr 2009 habe man mit 1.510 
Ausbildungsplätzen nochmals 9,7 Prozent mehr Stellen angeboten als 
tariflich vereinbart. Aufgrund der demografischen Entwicklung und des
damit verbundenen deutlichen Rückgangs der Schulabgängerzahlen sei 
aber jetzt der Zeitpunkt für ein Umdenken gekommen. Eine Perspektive 
für junge Menschen können nur die Unternehmen bieten, die auf Dauer 
wettbewerbsfähig sind. "Sollen hier neue Chancen geschaffen werden, 
müssen die Unternehmen an anderer Stelle entlastet werden", machte 
Wehner deutlich.
Kein Spielraum für Entgeltsteigerungen
Die Wettbewerbsfähigkeit der hessischen Chemieindustrie hat durch die
Krise stark gelitten. Dennoch haben die Chemiebeschäftigten 2009 ein 
kräftiges tarifliches Reallohnplus verbuchen können. Darüber hinaus 
bringen die Chemieunternehmen 2010 erstmals einen Demografiebeitrag 
in Höhe von 300 Euro auf. Für die Arbeitgebervertreter machte der 
Verhandlungsführer daher klar: "Es gibt derzeit keinen Spielraum für 
Entgeltsteigerungen". Die Verhandlungen auf Bundesebene beginnen am 
20. und 21. April in Würzburg.

Pressekontakt:

Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Abraham-Lincoln-Straße 24, 65189 Wiesbaden
Tel: 0611 / 7106-49
Mobil: 01622 / 710649
Fax: 0611 / 7106-66
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de

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