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Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch unterstützt Angela Merkel

Berlin (ots)

Im Streit um das Telefonat von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem belarusischen Machthaber Lukaschenko hat die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch aus Belarus die deutsche Regierungschefin verteidigt. Im ARD-Interview ("titel, thesen, temperamente" vom rbb für Das Erste) sagte Alexijewitsch: "Ich würde sagen, dass ich an ihrer Stelle das Gleiche gemacht hätte. Wenn man die weinenden Kinder an der belarusisch-polnischen Grenze sieht, aus Afghanistan und Iran, die dort an den Feuern sitzen und frieren, dann würde ich auch tun, was mein Herz mir befiehlt und nicht auf politische Distanz achten. Er (Alexander Lukaschenko Anm. d. Red.) ist einerseits kein legitimer Präsident von Belarus und deswegen darf man eigentlich nicht mit ihm reden, aber in seinen Händen liegt das Schicksal von diesen Menschen, den Frauen und Kindern. Es war eine furchtbare Wahl, vor der Merkel stand."

Die Bundeskanzlerin hatte am Montag Abend dieser Woche 50 Minuten lang mit dem belarusischen Machthaber, der im Westen seit der mutmaßlich massiv gefälschten Wahl 2020 nicht mehr als legitimer Präsident von Belarus akzeptiert wird, telefoniert und über das Schicksal der Migranten an der belarusisch-polnischen Grenze gesprochen. Dafür war sie u.a. von Omid Nouripour, Mitglied des deutsch-amerikanischen Freundschaftsvereins "Atlantik-Brücke" und außenpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag scharf angegriffen worden.

Die belarusische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja äußerte der ARD gegenüber: "Es ergibt keinen Sinn, irgendjemand anderen verantwortlich zu machen für das, was in Belarus passiert, als Lukaschenko und sein Regime. Er ist der Einzige, der verantwortlich ist für das, was im Land geschieht - auch für die Migrationskrise."

Das ARD-Kulturmagazin "titel thesen temperamente" (rbb/ARD) strahlt beide Interviews am 21.11. aus, in einem Bericht über das Buch "Acht Tage Revolution" (Suhrkamp Verlag), in dem der belarusische Schriftsteller Artur Klinau u.a. über das Verschwinden seiner eigenen Tochter im August 2020 berichtet.

Das Erste, "titel thesen temperamente", Sonntag, 21.11., 23.05 Uhr

Pressekontakt:

Rundfunk Berlin-Brandenburg
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