ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di-Medien-Info: Statement zur Verdienst-Entwicklung in der Pflege
Zu den heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zur Verdienstentwicklung in Gesundheits- und Pflegeberufen erklärt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler:
„Die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind eine gute Nachricht für die Beschäftigten in der Pflege und für diejenigen, die auf eine gute Pflege angewiesen sind. Die Daten zeigen, dass wir mit der dringend nötigen Aufwertung der Pflegeberufe einen wichtigen Schritt vorangekommen sind. In den vergangenen zehn Jahren sind die Verdienste von Vollzeitbeschäftigten in der Pflege demnach deutlich stärker gestiegen als im Durchschnitt der Gesamtwirtschaft – im Mittel um 1.219 auf 4.048 Euro im Monat. Die reale Bezahlung bildet das aber nur bedingt ab, da ein Großteil der Pflegepersonen in Teilzeit arbeitet. Die extrem hohe Arbeitsbelastung ist dafür eine entscheidende Ursache.
Die bessere Bezahlung in der Pflege ist nicht vom Himmel gefallen. Das haben die beruflich Pflegenden und ihre Gewerkschaft ver.di mit guten Argumenten, vielen Aktionen und auch Streiks durchgesetzt. Wir haben dazu beigetragen, dass der Pflegemindestlohn je nach Qualifikationsniveau auf 15,50 bis 19,50 Euro pro Stunde angehoben wurde und im Juli 2025 erneut steigt. Auch durch die sogenannte Tariflohnpflicht sind die Gehälter in vielen Pflegeeinrichtungen gestiegen – das ist ebenfalls Ergebnis unseres Drucks. Wir bleiben dabei: Es braucht vor allem in der Altenpflege mehr Tarifverträge. Wo es sie gibt, konnten wir in den vergangenen Jahren oft bedeutende monatliche Pflegezulagen durchsetzen. Wir haben viel geschafft, doch es bleibt viel zu tun. Die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen müssen sich weiter verbessern, um Beschäftigte für die Pflege zu gewinnen und dauerhaft im Beruf zu halten. Wir bleiben dran.“
V.i.S.d.P.
Richard Rother ver.di-Bundesvorstand Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin Tel.: 030/6956-1011, -1012 E-Mail: pressestelle@verdi.de www.verdi.de/presse