All Stories
Follow
Subscribe to Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt

Einbürgerungen 2006 zum ersten Mal seit 2001 wieder gestiegen

Wiesbaden (ots)

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
wurden in Deutschland im Verlauf des Jahres 2006 rund 124.830
Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert. Das waren etwa 7.590 (+
6,5%) Einbürgerungen mehr als im Vorjahr. Mit der Einführung des
neuen Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 hatten die
Einbürgerungen den Höchststand von knapp 186.700 Personen erreicht.
In den Folgejahren nahm ihre Zahl jeweils ab und hatte 2005 den
niedrigsten Stand erreicht. Allerdings hat sich der Rückgang 2005 (-
7,8% gegenüber 2004) gegenüber den Vorjahren erheblich abgeschwächt;
in 2006 ist zum ersten Mal seit 2001 wieder ein leichter Anstieg zu
verzeichnen.
Von allen Eingebürgerten des Jahres 2006 erwarben rund 83.390
(66,8%) die deutsche Staatsangehörigkeit auf der Grundlage eines
Einbürgerungsanspruchs nach § 10 Absatz 1 Staatsangehörigkeitsgesetz
(StAG); das waren etwa 6.300 (+ 8,2%) mehr als 2005. Rechtliche
Voraussetzung zur Einbürgerung ist in diesen Fällen ein mindestens
achtjähriger rechtmäßiger Aufenthalt in Deutschland sowie eine
gültige Aufenthaltserlaubnis für bestimmte Zwecke oder eine
Niederlassungserlaubnis. In Deutschland lebende ausländische
Ehegatten und minderjährige Kinder dieser Personen können nach
kürzeren Zeiten miteingebürgert werden. Die Zahl dieser
Einbürgerungen fiel gegenüber dem Vorjahr von rund 17.200 auf knapp
16.570 (- 3,4%).
Dagegen ist ein Anstieg der Einbürgerungen nach Ermessen der
Behörde nach § 8 StAG von rund 5.620 auf rund 6.440 (+ 14,6%) zu
verzeichnen. Die Zahl der Einbürgerungen aufgrund Wiedergutmachung
gemäß Artikel 116 Absatz 2 Satz 1 Grundgesetz ist sogar von rund
3.520 auf rund 5.140 (+ 46,2%) gestiegen.
Die größte Gruppe der Eingebürgerten stellten 2006 - wie schon in
den letzten Jahren - Personen aus der Türkei. Ihr Anteil an allen
Einbürgerungen war mit 26,8% etwas höher als der Anteil der
türkischen Staatsangehörigen an allen in Deutschland lebenden
ausländischen Personen (25,8%). An zweiter und dritter Stelle folgten
Einbürgerungen von Personen aus Serbien, Montenegro sowie dem
ehemaligen Serbien und Montenegro (rund 12.600) und Polen (etwa
6.940).
2006 wurden 4.690 Personen aus der Russischen Föderation
eingebürgert. Auf den nächsten Plätzen folgen diejenigen aus der
Ukraine (knapp 4.550), Israel (rund 4.310), Irak (rund 3.690), Iran
(3.670) und Marokko (knapp 3.550).
Eine starke Zunahme gegenüber dem Vorjahr ist bei den
Einbürgerungen von Personen aus Serbien, Montenegro sowie dem
ehemaligen Serbien und Montenegro (+ 43,0%) zu verzeichnen.
Einbürgerungen von Ausländerinnen und
            Ausländern 2000 bis 2006
Einbürgerungen
                                 Veränderung
  Jahr              Anzahl      gegenüber dem
                                 Vorjahr in %
2000             186.688          + 30,3
  2001             178.098           - 4,6
  2002             154.547          - 13,2
  2003             140.731           - 8,9
  2004             127.153           - 9,6
  2005             117.241           - 7,8
  2006             124.832           + 6,5
Eingebürgerte Ausländerinnen und Ausländer 2006
      nach ausgewählten bisherigen Staatsangehörigkeiten
Anteil        Ver-
 Land der bisherigen          Insgesamt    an allen    änderung
 Staatsangehörigkeit                      Einbürge-   gegenüber
                                           rungen    dem Vorjahr
Anzahl             in %
Türkei                         33.478      26,8        + 2,5
Serbien, Montenegro sowie
  ehemaliges Serbien und
   Montenegro                  12.611      10,1       + 43,0
Polen                           6.937       5,6        + 0,6
Russische Föderation            4.690       3,8        - 7,2
Ukraine                         4.545       3,6       + 35,1
Israel                          4.313       3,5       + 50,2
Irak                            3.693       3,0       - 10,7
Iran                            3.670       2,9       - 18,1
Marokko                         3.548       2,8        - 3,7
Kasachstan                      3.210       2,6        + 7,9
Weitere Ergebnisse bietet in Kürze die "Fachserie 1 Reihe 2.1
Bevölkerung und Erwerbstätigkeit - Einbürgerungen", die im
Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/publikationen, Stichwort "Einbürgerungen", kostenlos
erhältlich ist.
Weitere Auskünfte gibt:
Gerhard Leidner
Telefon: (0611) 75-2026
E-Mail:  migration@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

Original content of: Statistisches Bundesamt, transmitted by news aktuell

More stories: Statistisches Bundesamt
More stories: Statistisches Bundesamt
  • 20.07.2007 – 07:55

    Anteil der „Umweltsteuern“ am Steueraufkommen 2006 gesunken

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, betrugen die Einnahmen aus "umweltbezogenen Steuern" nach Angaben der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen im Jahr 2006 rund 55 Milliarden Euro und waren damit gegenüber 2005 nahezu unverändert (– 0,2%). Die gesamten Steuereinnahmen der öffentlichen Haushalte (im Jahr 2006 insgesamt 526,3 Milliarden Euro) sind im Vergleich zum Vorjahr um 7,6% gestiegen, ...

  • 20.07.2007 – 07:50

    1. Quartal 2007: Geburten nehmen nur geringfügig zu

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hat sich nach vorläufigen Ergebnissen die Zahl der lebend geborenen Kinder im ersten Quartal 2007 mit 149.300 Kindern gegenüber dem Vorjahresquartal 2006 (148.700) nur geringfügig erhöht (+ 0,4%). Dabei standen 76.700 Geburten von Jungen 72.600 Geburten von Mädchen gegenüber. Die hohen Zuwachsraten, wie sie von einigen Medien gemeldet worden waren, ...

  • 20.07.2007 – 07:45

    Aufträge im Bauhauptgewerbe im Mai 2007: Real - 3,1% zum Mai 2006

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, verzeichnete das Bauhauptgewerbe (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) im Mai 2007 in Deutschland preisbereinigt um 3,1% niedrigere Auftragseingänge als im Vorjahresmonat. Dabei nahm die Baunachfrage im Hochbau um 1,1% und im Tiefbau um 5,0% ab. In den Betrieben des Hoch- und Tiefbaus waren Ende Mai 2007 699.000 Personen tätig; das waren 21.000 ...