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Rheinische Post: Revolte gegen Merkel fällt aus

Düsseldorf (ots)

von Reinhold Michels
Die Kanzlerin, die auch CDU-Chefin ist, muss sich trotz 
geharnischter Kritik an ihrem fatalen Hang zu christdemokratischer 
Unschärfe nicht sorgen: Eine Palast-Revolte wird bei der 
bevorstehenden Vorstandssitzung nicht stattfinden. Es fehlt nicht an 
einem explosiven Stimmungsgemisch, aber an Revolutionären. Vor allem 
gibt es  ob in NRW, Hessen oder Niedersachsen  immer noch sehr 
wichtige Christdemokraten, die aus politischem Eigennutz (warum denn 
sonst?) kalkulieren, mit Angela Merkel lasse sich mehr gewinnen als 
verlieren.
Man kann also annehmen: Merkel steht fest, wenn auch nicht 
unumstritten an der CDU-Spitze, solange sie trotz nachlassender 
Popularität beim Volk einen soliden Ruf als Problemlöserin und 
Meisterin des Ungefähren genießt, künftige Wahlerfolge nicht 
behindert  und fielen diese wiederum so bescheiden aus wie das 
CDU-Resultat im September 2009. Adenauers und Kohls Partei ist 
genügsam geworden.
Das Pragmatische, Unaufgeregte, Nüchterne bleibt Merkels Stärke und 
Schwäche zugleich. Sie kann eine Runde mit Intelligenz und 
Detailwissen überzeugen, ihre Partei mitreißen kann sie nicht. Die 
Rolle einer "Mutter der CDU" überfordert sie, weil sie keine Wärme zu
spenden vermag  schon gar nicht denjenigen, die gerne die alten 
Lieder mit dem Refrain rheinisch-katholisch-konservativ singen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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