Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
Dokumentarfilm über krimtatarische Spuren in Deutschland veröffentlicht
Die Krimtataren, eines der Indigenen Völker der Krim, ist seit Jahrhunderten in Europa präsent – als Händler, Diplomaten, Kulturschaffende, Militärs. Zeugnisse dieses krimtatarischen Handelns finden sich überall in Deutschland. „In unserem Dokumentarfilm ‚Spuren der Zeit‘ nehmen wir die Zuschauer mit an die Orte, wo krimtatarisches Kulturgut wie Bücher, Urkunden, Denkmäler, Musik und viele weitere Artefakte zu finden sind“, kündigt Dr. Mieste Hotopp-Riecke, Leiter des Instituts für Caucasica-, Tatarica- und Turkestan-Studien (ICATAT), den Launch des dritten Teils der Dokumentarfilm-Serie an. Der Film ist ab Montag, 18. August 2025, auf YouTube verfügbar.
Der Experte zur Thematik der Krimtataren geht mit einem krimtatarischen Filmteam in deutschen Städten auf Spurensuche und besucht Orte und Personen in Deutschland, die krimtatarisches Kulturgut bewahren. Diese Reise führt unter anderem nach Göttingen, Halle, Leipzig, Berlin, München und Dresden. In vielen Orten gibt es Wissenschaftler, Experten und ehrenamtlich Engagierte, die sich für die wissenschaftliche Auseinandersetzung, professionelle Aufbewahrung und die Wissensvermittlung der krimtatarischen Geschichte und Kultur einsetzen. Die Gespräche und vorgestellten Artefakte erzählen eine Geschichte jahrhundertelanger Verbindungen, die uns heute kaum mehr gegenwärtig sind, jedoch in der Erinnerungslandschaft des krimtatarischen Volkes von immenser Bedeutung sind.
„Die Dokumentarfilm-Serie ist Bestandteil eines internationalen CrossMedia-Projektes, das auch das vor kurzem erschienenen Buch „Die Krimtataren. Geschichte.Kutur.Politik“ und eine Online-Mediathek umfasst“, so die beteiligte krimtatarische Publizistin Elnara Nuriieva-Letova. Das CrossMedia-Projekt entstand im Rahmen einer Kooperation von ICATAT, der krimtatarischen Medienplattform CEMAAT und der Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Das Projekt verbindet krimtatarische Exilanten mit Menschenrechtlern und Wissenschaftlern über Ländergrenzen hinweg. Eine Veranstaltungsreihe wird im Herbst stattfinden.
„Ein Großteil der Arbeit an dem Projekt erfolgte ehrenamtlich. Das zu bewerkstelligen, war ein immenser Kraftakt. Umso mehr freuen wir uns über die positiven Reaktionen und Spenden, die uns bereits nach der Veröffentlichung der ersten zwei Teile erreicht haben“, sagt Dr. Mieste Hotopp-Riecke.
„Angesichts der aktuellen Diskussion um eine drohende Abtretung der Krim an Russland und der russischen Propaganda, dass die Krim russisch sei, ist es von großer Bedeutung, über die krimtatarische Geschichte und die Verflechtungen in ganz Europa zu berichten. Die Krimtataren werden auf der Krim systematisch verfolgt. Für sie sind Projekte wie diese, Akte der Selbstvergewisserung und des Widerstands“, erläutert Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der GfbV. „Trotz Krieg, Tod und Vertreibung organisieren wir Krimtataren uns im Exil und setzen mittels solcher Bücher und Filme zusammen mit deutschen Menschenrechtlern, Künstlern und Wissenschaftlern auf eine friedliche Zukunft unserer Heimat. Putins Friedhofs-Frieden werden wir nicht akzeptieren, wir kämpfen für einen Frieden in Freiheit“, sagt Elnara Nuriieva-Letova.
Die Dokumentarfilmserie wurde von CEMAAT, der GfbV und ICATAT produziert. Regie: Fatima Osman, Kamera: Eldar Khalil, Redaktion: Elnara Nuriieva-Letova (Redaktion), Ton/Licht: Dann Weber & Medzhit Asanov, Produktion: Osman Pashaev, Moderation/Fachberatung: Dr. Mieste Hotopp-Riecke.
Link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=QIhtGb1c2QA
Teil 1 und 2 der Dokumentarfilmreihe: https://youtube.com/playlist?list=PLrl1qRFEtBEmcpsjF7Zo73eExdVIpdNEc&si=5z_JVf6kYlNwCrdQ
Einen Blick ins Buch gibt es hier: „ Die Krimtataren. Geschichte.Kultur.Politik“
Für Rückfragen erreichen Sie:
Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der GfbV, unter +49 551 / 49906-13 oder s.reinke@gfbv.de.
Dr. Mieste Hotopp-Riecke, Turkologe, Leiter des ICATAT und ehrenamtlicher Koordinator der GfbV, unter +49 15731758823.
Gesellschaft für bedrohte Völker Pressereferat Sarah Neumeyer Postfach 2024 D-37010 Göttingen Tel.: +49 551 499 06-21 Fax: +49 551 580 28 E-Mail: presse@gfbv.de www.gfbv.de Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat