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Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Verbot von Ansaar International: Al-Nusra-Front hat andere Geldquellen

Verbot von Ansaar International:

  • Verbot des salafistischen Vereins unzureichend koordiniert
  • Al-Nusra-Front wird vor allem von der Türkei unterstützt
  • Deutschland und andere Nato-Staaten nehmen das seit Jahren hin

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) kritisiert das Verbot des salafistischen Vereins „Ansaar International“ durch das Bundesinnenministerium als unzureichend koordiniert. Das eigentlich begrüßenswerte Verbot werde unter anderem damit begründet, dass die nun verbotene islamistische Vereinigung Spenden in der Absicht gesammelt habe, „diese an terroristische Vereinigungen im Ausland weiterzugeben“, darunter an die Al-Nusra-Front, den syrischen Al-Kaida-Ableger. „Innenminister Seehofer hätte sich besser mit Außenminister Maas und anderen Ministerien koordinieren sollen“, findet Dr. Kamal Sido, Nahostexperte der GfbV. „Denn das Auswärtige Amt und deutsche Behörden sind seit Jahren in genau den Gebieten aktiv, die zum Teil von der ‚Al-Nusra-Front‘ kontrolliert werden. In den syrischen Provinzen Idlib, Afrin und anderen Gebieten wird die Al-Nusra-Front aber vor allem durch das NATO-Mitglied Türkei unterstützt.“

„Das Ziel, die Geldquellen des Terrors auszutrocknen, wird die deutsche Bundesregierung nicht erreichen, solange die Türkei islamistische Gruppen weltweit politisch, diplomatisch, finanziell sowie mit Waffen unterstützt“, kritisiert Sido. Während die Mullahs im Iran schiitisch-extremistische Gruppen weltweit kontrollierten, sei nicht das saudische Königshaus, sondern der türkische Präsident Erdogan der Führer des internationalen sunnitischen Islamismus. „Von der Türkei unterstützte oder unmittelbar bezahlte islamistische Söldner sind inzwischen in vielen Regionen aktiv. In Syrien, Nordafrika und im Südkaukasus sorgen sie für Unruhe und Chaos“, erklärt Sido. „Sie vertreiben religiöse und ethnische Minderheiten – yezidische, christliche, kurdische und armenische – die nicht ins Weltbild Erdogans und des internationalen sunnitischen Islamismus passen.“

Vor diesem Hintergrund wiederholt die GfbV ihre Forderung an die Bundesregierung, dem deutschen Bundestag offenzulegen, welche Gruppen im syrischen Bürgerkrieg von der deutschen Bundesregierung finanziell unterstützt wurden und werden. Es ist allgemein bekannt, dass die deutsche Bundesregierung immer noch die „Nationalkoalition syrischer Revolutions- und Oppositionskräfte“ finanziert. Dieser politische Arm der bewaffneten sunnitisch-islamistischen Gruppen Syriens ist faktisch eine Marionette des türkischen Präsidenten.

Sie erreichen Dr. Kamal Sido unter k.sido@gfbv.de oder 0173/6733980.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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