Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Aufschwung noch nicht erkennbar: Hoffnung auf Turbo
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Deutliches Orderplus vom März konnte im April nicht gehalten werden – Wirtschaftstiefbau im Minus – Öffentlicher Bau stabilisiert
Das Statistische Bundesamt meldete für das deutsche Bauhauptgewerbe1 für den Monat April 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat2 nur ein leichtes reales Orderplus (auf niedrigem Niveau) von 5,7 Prozent, gegenüber dem Vormonat3 März hingegen ein Minus von 8,0 Prozent. „Damit hat sich der deutliche Anstieg vom März (+18,5 bzw. +17,8 Prozent) im April nicht fortgesetzt. Ein nachhaltiger Aufschwung am Bau ist leider noch nicht in Sicht. Es bleibt somit bei der Hoffnung, dass der gestern beschlossene Bundeshaushalt mehr Investitionsdynamik in allen Baubereichen mit sich bringen wird.“ Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, Tim-Oliver Müller, die heute veröffentlichten Konjunkturindikatoren für den Bau. „Positiv ist, dass der Wohnungsbau zugelegt hat, wenn – mit real plus 5,9 Prozent – auch nur leicht und auf sehr niedrigem Niveau.“ Auch für den Öffentlichen Bau hätten die Bauunternehmen einen Anstieg gemeldet. Dies sei ausschließlich dem Hochbau zu verdanken, für den ein deutliches zweistelliges Orderplus ausgewiesen wurde. Hier mache sich der Anstieg der Neubaugenehmigungen im Hochbau von öffentlichen Bauherren in den ersten vier Monaten von 13,2 Prozent und insbesondere im April von 53,3 Prozent bemerkbar. Im Gegensatz zu den Vormonaten, in denen diese Sparte von etlichen Großaufträgen im Hochschulbau profitiert habe, seien es nun diverse kleinere Projekte, die zum Anstieg des Auftragseingangs geführt hätten.
Müller: „Demgegenüber leiden die Straßenbauer weiter unter einer mauen Auftragslage. Sie haben für den April ein reales Orderminus von 0,3 Prozent gemeldet. Hier macht sich bemerkbar, wovor wir seit Monaten mahnen: Es sind zu wenige Aufträge auf dem Markt, die vorläufige Haushaltsführung lähmt die Branche. Deshalb ist es essenziell, dass die Mittelfreigabe für Investitionen über den Bundeshaushalt nicht erst mit Beschluss des Bundestages Ende September erfolgt, sondern unmittelbar. Andernfalls käme für dieses Jahr kein einziges neues Brücken- oder Straßenbauprojekt an den Markt. Ein verlorenes Baujahr wäre zu befürchten.“
Auch für den Wirtschaftstiefbau sei ein Minus ausgewiesen worden, dieses sei allerdings auf einen Basiseffekt zurückzuführen. Der deutliche Anstieg im Wirtschaftshochbau – aufgrund einiger Großaufträge – habe das Minus im Tiefbau aber ausgleichen können, insgesamt werde für den Wirtschaftsbau ein leichtes Plus ausgewiesen. Im Gegensatz zum Auftragseingang sei für den baugewerblichen Umsatz im Bauhauptgewerbe im April zum Vorjahresmonat ein reales Minus von 1,4 Prozent gemeldet worden. Für die ersten vier Monate ergebe sich aber immer noch ein Plus von real 2,5 Prozent. Für den Wohnungsbau werde nach wie vor ein Rückgang ausgewiesen, für den Wirtschaftsbau und Öffentlichen Bau hingegen ein Anstieg.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
1 Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten | 2 kalenderbereinigt | 3 saison-, kalender- und preisbereinigt
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