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Baukonjunktur zum Jahreswechsel 2008/2009:

Berlin (ots)

Gesamtwirtschaftliche Rezession erreicht
Bauwirtschaft - Bauindustrie rechnet für 2009 mit realer 
Umsatzeinbuße von 2 %, Befürchtungen für 2010 - Vorerst kein 
Beschäftigungseinbruch zu erwarten
Die gesamtwirtschaftliche Rezession wird die Bauwirtschaft 
spätestens im 2. Halbjahr 2009 erreichen: Die Umsätze im deutschen 
Bauhauptgewerbe werden nominal bestenfalls auf dem Vorjahresniveau 
verharren, real aber um etwa 2 % zurückgehen. Diese Auffassung 
vertrat der neue Präsident des Hauptverbandes der Deutschen 
Bauindustrie Dipl.-Ing. Herbert Bodner im Rahmen seiner ersten 
Pressekonferenz zum Jahresauftakt in Berlin. Die nachlassende 
Baunachfrage werde jedoch vorerst noch nicht produktionswirksam, ein 
Auftragsbestand von 23,5 Mrd. Euro zu Beginn des Winterquartals 2008 
werde dafür sorgen, dass die Produktion bis weit in das 1. Halbjahr 
2009 hinein stabil verlaufen werde. Die "volle Wucht der 
heraufziehenden Wirtschaftskrise" werde sich in der deutschen 
Bauwirtschaft voraussichtlich erst im Jahr 2010 niederschlagen. 
Trotzdem gebe es keinen Grund zu Beginn des neuen Jahres in 
Konjunkturpessimismus zu verfallen; die deutsche Bauindustrie sei 
nicht nur für das schwere Jahr 2009 gut gerüstet; sie werde auch als 
Schlüsselindustrie bei der Über¬windung der Rezession mehr denn je 
gebraucht.
Die gesamtwirtschaftliche Rezession werde die Bauwirtschaft über 
den Wirtschaftsbau erreichen, erwartet Bodner. Die Projektpipeline 
sei zwar noch immer gut gefüllt; die aktuellen Nachfrage- und 
Produktionseinbrüche im Verarbeitenden Gewerbe deuteten aber darauf 
hin, dass nicht mehr alle Baugenehmigungen auch in Bauaufträge 
umgesetzt würden. Mit sich verschärfender Wirtschaftskrise werde auch
die Zahl der Stornierungen zunehmen. Der Hauptverband rechnet deshalb
für das Jahr 2009 mit einem Rück¬gang der Umsätze im Wirtschaftsbau 
von nominal 5 %.
Die gesamtwirtschaftliche Rezession werde aber auch den 
Wohnungsneubau nicht unberührt lassen, glaubt Bodner. Zwar seien die 
Finanzierungskosten nach wie vor niedrig; die steigende 
Verunsicherung der privaten Haushalte und die sich eintrübenden 
Einkommenserwartungen seien jedoch kein gutes Umfeld für die 
Entscheidung über den Bau eines Eigenheimes oder den Kauf einer 
Eigentumswohnung. Dagegen seien die Baumaßnahmen im Wohnungsbestand 
von der Kapitalmarktkrise bislang noch nicht betroffen. Das 
CO2-Wohnungssanierungsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau 
habe 2008 immerhin 10 Mrd. Euro Sanierungsvolumen angestoßen. Die 
Bereitstellung zusätzlicher Kredite im Umfang von 3 Mrd. Euro für die
Jahre 2009 bis 2011 werde den Wohnungsbau wenigstens teilweise 
stabilisieren. Trotzdem geht der Hauptverband davon aus, dass die 
Umsätze im Wohnungsbau 2009 per Saldo insgesamt um etwa 1 % 
zurückgehen werden.
Der Öffentliche Bau werde 2009 die einzige Bausparte sein, die 
einen positiven Wachstumsbeitrag leisten könne, stellt Bodner fest. 
Mit ihrem ersten Maßnahmenpaket "Beschäftigungssicherung durch 
Wachstumsstärkung" vom 5. November 2008 habe die Bundesregierung 
mehrere Investitionsprogramme auf den Weg gebracht, die für 
zusätzliche Beschäftigung im Öffentlichen Bau sorgen werden. Bodner 
nannte in diesem Zusammenhang die Aufstockung der Investitionslinie 
Verkehr auf 11 Mrd. Euro für die Jahre 2009 und 2010 sowie die 
Ausweitung des KfW-Infrastrukturprogramms und des 
KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramms für öffentliche Gebäude für die 
Jahre 2009 bis 2010 bzw. 2009 bis 2011. Mit diesen Maßnahmen werde 
die Bundesregierung 2009 voraussichtlich Bauinvestitionen von 3 Mrd. 
Euro anstoßen; das öffentliche Bauvolumen werde entsprechend um 
nominal 8 % steigen. Bodner: "Voraussetzung dafür ist jedoch, dass 
die Ausschreibung der Aufträge zügig zu Beginn des Jahresanfangs 
erfolgt".
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de

Pressekontakt:

Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

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