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Internationale Experten suchen Antworten auf Herausforderung der weltweiten Verkehrsexplosion

Internationale Experten suchen Antworten auf Herausforderung der weltweiten Verkehrsexplosion
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Berlin (ots)

Symposium von ICCT und Hewlett Foundation, organisiert von der 
Deutschen Umwelthilfe. Axel Friedrich fordert Autohersteller zu einem
Richtungswechsel in ihrer Modellpolitik auf - Beim Kampf gegen 
Klimagase und klassische Schadstoffe reichen Effizienzstrategie und 
technologischer Fortschritt nicht aus - Tiefgreifende Veränderungen 
der Mobilitäts-, Transport- und Siedlungsbedingungen auch in den 
großen Schwellenländern unverzichtbar - Friedrich: Klimakiller-Pkw 
sollen für ihre Besitzer "peinlich" werden - 
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch würdigt Friedrichs langjährige
und global wirksame Verdienste - Präsentationen des Kongresses können
unter www.duh.de/sym_fut_chall.html  abgerufen werden
27. Juni 2008: Verkehr und Transport auf der Erde tragen heute 
fast ein Viertel zu den energiebedingten Treibhausgasen bei. Bis 2030
wird diese Klimabelastung um weitere 80 Prozent steigen, wenn nichts 
geschieht. Nur eine Kombination aus Effizienztechnologien im Straßen-
und Luftverkehr, massiver Verringerung der Abhängigkeit vom Öl als in
diesem Bereich alles dominierende Energiebasis und massiv veränderte 
Mobilitäts-, Transport- und Siedlungsgewohnheiten können den Trend 
brechen. Das ist die zentrale Botschaft des zweitägigen 
internationalen Symposiums "Future Challenges of Transport and 
Environment" mit etwa 200 Teilnehmern, das am Dienstag und Mittwoch 
dieser Woche in Berlin die führenden Verkehrsumweltexperten aus 
Europa, Amerika und Asien zusammenführte.
Das Symposium zur Verkehrszukunft, das die Deutsche Umwelthilfe e.
V. (DUH) organisierte und gemeinsam mit dem International Council on 
Clean Transportation (ICCT) und der US-amerikanischen William and 
Flora Hewlett Foundation ausrichtete, fand zu Ehren des langjährigen 
Abteilungsleiters Verkehr und Lärm des Umweltbundesamts (UBA), Axel 
Friedrich, statt, der weltweit als einer der einflussreichsten 
Antreiber für einen sauberen, klima- und gesundheitsgerechten 
Verkehrssektor gilt. Friedrich beendet Ende des Monats seinen aktiven
Dienst im Umweltbundesamt.
Auf dem Kongress wurden in etwa 25 Übersichts- und Fachvorträgen 
die mit dem rasanten Wachstum des weltweiten Verkehrssektors 
verbundenen Gefahren benannt und mögliche Lösungswege auch länder- 
und kontinentspezifisch diskutiert. Dabei wurde klar, dass 
technologische Lösungen und Fortentwicklungen unverzichtbar sind, 
aber allein bei weitem nicht ausreichen, die steigenden 
Klimagaslasten auf der einen und klassische Emissionen wie 
Schwefeldioxid, Stickoxide, Feinstaub und Lärm, vor allem auch in 
Entwicklungsländern, auf der anderen Seite wirksam einzudämmen. 
Ebenso wichtig seien tiefgreifende Verschiebungen bei der Wahl der 
Transportträger ("modal shift") hin zum öffentlichen 
Personennahverkehr auch in Schwellenländern wie Indien, China, 
Veränderungen in der Siedlungspolitik zur Verkehrsvermeidung und eine
starke Aufwertung der "Null-Emissions-Fortbewegung" per Rad und per 
pedes.
Im Zusammenhang mit der derzeit in vielen Ländern diskutierten 
Frage der künftigen Energiebasis des Verkehrssektors waren sich die 
Experten einig, dass kurzfristig Effizienzfortschritte auch mit 
scharfen gesetzlichen Verbrauchs- bzw. Emissionsgrenzwerten erzwungen
werden müssen. Aber auch Preissignale spielen eine große Rolle, um 
Reboundeffekte zu vermeiden, die entstehen, wenn durch geringere 
Betriebskosten zusätzliche Fahrten ausgelöst werden. Bioenergie und 
auch Biokraftstoffe können einen beschränkten Beitrag zu einer 
nachhaltigen Energieversorgung des Verkehrssektors liefern. 
Nachhaltig produzierte Biokraftstoffe mit einer günstigen 
CO2-Einsparbilanz seien prinzipiell realisierbar, stünden aber noch 
nicht im industriellen Maßstab zur Verfügung und würden 
voraussichtlich teuer, erläuterte Uwe Fritsche vom Öko-Institut 
Darmstadt in seinem Vortrag.
An die Adresse der Autohersteller richteten Teilnehmer des 
Symposiums den Appell, ihren hinhaltenden Widerstand gegen eine 
wirksame Klimapolitik zum Beispiel in Brüssel aufzugeben. "Die 
Blockierer müssen konkret benannt und an den Pranger gestellt werden,
wenn sie sich nicht einsichtig zeigen. Und wir müssen den 
Verbrauchern als wichtigsten Gewinnern geringerer Spritverbräuche 
eine stärkere Stimme geben, um die Entwicklung in Richtung Kraftstoff
sparende Autos zu lenken", sagte Axel Friedrich. Zu den immer noch 
stark nachgefragten übermotorisierten Klimakiller-Fahrzeugen, 
erklärte Friedrich: "VW-Touareg oder Porsche Cayenne sind keine 
akzeptablen Fahrzeuge". Es müsse "peinlich werden, mit einem solchen 
Auto gesehen zu werden". Auch bei der Beschaffung von Dienstwagen 
oder Fahrzeugflotten müssten die Unternehmen erfahren, dass es nicht 
gut ankomme, bei den Kunden mit Klimakiller-Pkw vorzufahren.
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch hatte zur Eröffnung des 
Kongresses daran erinnert, dass die Deutsche Umwelthilfe e. V. und 
ihre Partner den Kongress stellvertretend für andere organisiert 
hätten, in deren Diensten Axel Friedrich über Jahrzehnte stand. 
Friedrich habe sich wie kaum ein anderer in Deutschland, in Europa 
und weltweit um ein umwelt- und gesundheitsverträgliches 
Verkehrssystem verdient gemacht. Er gehe davon aus, dass der 
bisherige Abteilungsleiter Verkehr und Lärm des Umweltbundesamts 
seine Anstrengungen nun in einem anderen Rahmen mit ebenso viel 
Erfolg fortsetzen werden. "Ich hoffe und weiß, er wird weiter dafür 
sorgen, dass wir alle bei unseren Bemühungen um ein national und 
global umweltverträgliches Verkehrs- und Transportsystem auf der 
richtigen Spur bleiben.
Das internationale Symposium "Future Challenges of Transport and 
Environment" wurde vom Institute for Transportation & Development 
Policy (ITDP), der HJS Abgassysteme, der European Federation 
Transport & Environment (T&E), und der Deutschen Bahn unterstützt. 
Die Präsentationen des Kongresses sind unter 
www.duh.de/sym_fut_chall.html einzusehen und abrufbar.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Mobil.: 0171 3649170, Fax.: 030 2400 867 -19, E-Mail: resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin Tel.: 030 2400 867-0, Fax: 030 2400 867-19, Mobil: 0171
5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de

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