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Ernst Fuchs Museum Betriebs GmbH

Sonderausstellung anlässlich des 10. Todestages von Ernst Fuchs/Ernst Fuchs und Arnulf Rainer. „Mein Atelier ist verwaist“

Wien (ots)

Gerettete Werke aus der Haasgasse 10

11. November 2025 bis 6. Jänner 2026

Der Todestag von Ernst Fuchs jährt sich am 9. November 2025 zum zehnten Mal. Am selben Tag eröffnet das Ernst-Fuchs-Museum eine Ausstellung, die in die Nachkriegszeit und in das Atelier des jungen Ernst Fuchs in der Wiener Haasgasse 10 führt. 1949 überlässt Fuchs sein Atelier dem fast gleichaltrigen Künstlerkollegen Arnulf Rainer. Später zieht auch Maria Lassnig ein. Als Rainer und Lassnig wieder ausziehen, findet Fuchs Zeichnungen vor, die nun im Mittelpunkt der Ausstellung stehen.

Im Atelier von Fuchs arbeiten Rainer und Lassnig Seite an Seite, damals waren sie noch ein Paar. Später wird ihr Verhältnis von einer lebenslangen Konkurrenz bestimmt. Als Rainer und Lassnig im Winter 1949 das Fuchs-Atelier wieder verlassen, notiert Fuchs: „Der Speck ist aufgegessen. Das Atelier ist verwüstet. (...) Arnulf Rainer und Maria Lassnig sind ausgezogen, nach Paris gefahren. Mein Atelier ist verwaist. Viele Papiere bedecken den Boden, meist sind es Zeichnungen Rainers, die vor den Augen ihres Schöpfers keine Gnade mehr fanden. Sie sollen verheizt werden“.

Statt die Zeichnungen zu verheizen, rettet Fuchs die Werke und bewahrt sie sorgfältig in einer Mappe auf. Weitere Zeichnungen kommen später dazu. Es sind Werke „so suchend und unsicher, noch märchenhaft und zum Teil naiv, noch klischeehaft künstlerisch, noch offen, zwischen träumerisch und traumatisch, erotisch und akrobatisch, zugleich verzweifelt und auf jeden Fall vor allem existenziell...“ schreibt Thomas D. Trummer, Direktor des Kunsthauses Bregenz, im Begleitband zur Ausstellung.

Kunsthistorisch spannend werden diese Zeichnungen durch ihre Entstehung in den ersten Nachkriegsjahren. Im künstlerisch ausgehungerten Wien, wie auch in den frühen Arbeiten des 1929 geborenen Arnulf Rainer, spielt der Surrealismus eine große Rolle. Dank der Hilfe der Maria Lassnig Stiftung konnten aktuell einige Zeichnungen aus der Haasgasse als Portraits von Maria Lassnig identifiziert werden. So hat Johanna Ortner von der Lassnig Stiftung auf einem Blatt sogar ein heute verschollenes Ölgemälde von Lassnig entdeckt.

Die aktuell ausgestellten geretteten Werke aus der Haasgasse wurden bereits 1969 in einem Katalog publiziert. Damals zeigt die junge Galerie Ariadne in Wien eine Ausstellung mit sehr frühen Zeichnungen von Arnulf Rainer. Im Ausstellungskatalog kommen Ernst Fuchs und Arnulf Rainer zu Wort. Fuchs betont: „Rainers Zeichnungen haben mir immer sehr gefallen. Ihre Faszination wird im Fett ihrer Graphitschwärze ausgebrütet.“ Rainer dagegen bewertet seine künstlerischen Arbeiten anders. Unter dem Titel „Warum ich bis 1953 sehr viele meiner Arbeiten zerriss, verheizte oder in den Papierkorb stopfte“ führt Rainer aus, dass die 1969 „wieder aufgetauchten Arbeiten“ einst von Ernst Fuchs „aus dem Papierkorb“ geholt wurden. Dabei sei für Rainer am Anfang seiner Karriere die „materielle Vernichtung“ der Zeichnungen die einzige Möglichkeit gewesen, die Werke zu „verstecken und mich zu verbessern“. „Ich finde sie auch heute noch schlecht, mager oder leer, einzig ihr Haar-, Schwarz-, Kugel- und Punktfetischismus erfreut mich“. Er ergänzt: „In einigen gibt es auch Ansätze zum Unverständlichen und Hyperverschlüsselten“ .

Die aktuelle Ausstellung zu Ernst Fuchs und Arnulf Rainer setzt den Auftakt zu einer Ausstellungsserie, die in lockerer Folge Ernst Fuchs im Dialog mit weiteren Weggefährten, wie etwa Friedensreich Hundertwasser und anderen, zeigen wird.

Ernst Fuchs und Arnulf Rainer

„Mein Atelier ist verwaist“. Gerettete Werke aus der Haasgasse 10

Kurator​ Tobias G. Natter

Laufzeit ​11. November 2025 bis 6. Jänner 2026

​Ernst Fuchs Museum

​Hüttelbergstraße 26

​1140 Wien

Öffnungszeiten ​Dienstag bis Sonntag, 10:00 bis 16:00 Uhr

Email​ info@ernstfuchsmuseum.at

Telefon ​+43 1 914 85 75

www​ernstfuchsmuseum.at

Zur Ausstellung erscheint ein illustrierter Katalog mit Beiträgen von Tobias G. Natter und Thomas D. Trummer

Pressekontakt:

Ernst Fuchs Museum Betriebs GmbH
Anna Maria Fuchs

Original content of: Ernst Fuchs Museum Betriebs GmbH, transmitted by news aktuell

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