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Wohnen wie im Gewächshaus: Rund zwei Millionen Euro für energetische Sanierung von studentischem Wohnheim

Wohnen wie im Gewächshaus: Rund zwei Millionen Euro für energetische Sanierung von studentischem Wohnheim
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Wohnen wie im Gewächshaus: Rund zwei Millionen Euro für energetische Sanierung von studentischem Wohnheim

Am Rand des Kaiserslauterer Campus der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) liegt das ESA-Wohnheim. ESA steht für „Energiesparende Studentenwohnheim Architektur“. Das heute unter Denkmalschutz stehende Wohnheim entstand als studentisches Projekt bereits in den 1980er-Jahren und ist in seiner Art einzigartig in Deutschland. Um es energetisch nach dem neuesten Stand der Technik zu sanieren, stellen das rheinland-pfälzische Umweltministerium, das Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes und die Landesdenkmalpflege insgesamt rund zwei Millionen Euro bereit. Ziel ist, das Gebäude möglichst energieautark zu machen. Bei der Planung und beim Bau sind wieder Studierende eingebunden.

Wie kann man nachhaltig und energiesparend bauen und leben? Mit dieser Frage haben sich Studierende in Kaiserslautern bereits vor rund 40 Jahren befasst. Im Rahmen eines studentischen Projektes haben sie das Wohnheim 1986 unter Leitung von Professor Heinrich Eissler am Rand des Campus geplant und gebaut. „Für die damalige Zeit war das ESA visionär“, sagt Dr. Annette Mechel von der Stiftung für die TU Kaiserslautern, der Eigentümerin des Wohnheims. „Das Gebäude erinnert auf den ersten Blick an ein Gewächshaus mit integriertem Wohnraum. Mit einem für die damalige Zeit sehr guten Energieverbrauch und einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen erfüllte das ESA, was sein Name versprach – es wurde zu einem energiesparenden Wohnheimbau.“ Neben energiesparendem Wohnen war es Ziel, den Studierenden die Partizipation an der Gestaltung einer zukunftsorientierten Umgebung zu ermöglichen.

Das Gebäude bietet 20 jungen Menschen Platz, um in einer Wohngemeinschaft mit Küche, Gemeinschaftsräumen, Terrassen und Gärten zu leben. Mittlerweile steht das ESA unter Denkmalschutz. Allerdings nagt an ihm der Zahn der Zeit und Sanierungsmaßnahmen sind notwendig. Die Fördermittel sollen dazu genutzt werden, das Wohnheim möglichst energieautark zu machen. Gleichzeitig werden aber auch die Vorgaben des Denkmalschutzes eingehalten.

„Das ESA ist in seiner Architektur und der baulichen Konzeption einzigartig in Deutschland. Wir sind dankbar dafür, mit Hilfe der Stiftung und der Fördermittel ein solch einmaliges Denkmal der Architekturgeschichte auf unserem Campus bewahren und in die Zukunft führen zu können“ sagt Professor Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Co-Präsident der RPTU am Campus Kaiserslautern. „Unserem Fachbereich Architektur danke ich für die Unterstützung bei der Planung und der baulichen Umsetzung, bei der wir vor allem die nachhaltige Grundkonzeption an den heutigen Stand der Technik anpassen und so ein CO2 neutrales Gebäude schaffen werden. Wie bei der Entstehung des ESA sind auch jetzt bei der Sanierung Studierende und ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner in die Planung, die Ausschreibungsprozesse und am Bau beteiligt. So können ganze Bauabschnitte wieder im Selbstbau realisiert werden.“

Das rheinland-pfälzische Umweltministerium stellt rund 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Damit sollen folgende Baumaßnahmen umgesetzt werden: Geplant sind unter anderem, die Stromversorgung über eine Photovoltaik-Anlage und die Wärmeversorgung über eine Solarthermie-Anlage mit einem Erdwärmespeicher komplett abzudecken. Dabei sollen auch Solarabsorber zum Einsatz kommen, die dem Raum unter dem Glasdach im Sommer Energie entziehen. Diese wird in Erdwärmespeicher eingelagert und etwa im Winter zum Beheizen des Gebäudes genutzt.

Um den Wasserbedarf zu reduzieren, soll Regenwasser zur Versorgung innenliegenden Gärten genutzt werden. Es wird über die Dachfläche gesammelt und in einer Zisterne eingelagert. Über ein Lüftungsgerät mit einer hohen Wärmerückgewinnung werden die Wohnräume be- und entlüftet. Darüber hinaus kann über eine Klappenregelung im Winter, bei geringen Außentemperaturen, die Luftversorgung aus dem Gewächshaus generiert werden.

Zudem stellen die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm 785.000 Euro und die Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesdenkmalpflege, 100.000 Euro für die Sanierung der Gewächshaushülle bereit. Die Baumaßnahmen sollen 2024 abgeschlossen sein.

Die Stiftung für die TU Kaiserslautern gibt es bereits seit 2006. Sie hat zum Ziel, Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen sowie neue und zukunftsorientierte Initiativen zu ergreifen und umzusetzen. Mit dem Übergang der TU Kaiserslautern in die RPTU Anfang des Jahres ist geplant den Namen der Stiftung zu ändern

Fragen beantwortet:

Dr. Annette Mechel

Stabstelle Universitätsförderung

Tel.: 0631 205-3198

E-Mail: annette.mechel@rptu.de

RPTU
Rheinland-Pfälzische Technische Universität 
Kaiserslautern-Landau
Universitätskommunikation
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Seit dem 1. Januar 2023 sind die Technische Universität Kaiserslautern und die Universität in Landau die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau. Mit über 20.000 Studierenden und mehr als 300 Professorinnen und Professoren ist die RPTU die zweitgrößte akademische Einrichtung des Landes. Als Ort internationaler Spitzenforschung und akademische Talentschmiede der Wirtschaft und Wissenschaft bietet die RPTU exzellente Studien- und Forschungsbedingungen sowie ein weltoffenes Umfeld. Die RPTU ist zudem Innovations- und Transferpartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wer an der RPTU studiert, lernt, forscht oder arbeitet, ist Teil einer lebendigen Universitätsgemeinschaft und gestaltet die Welt von morgen.

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