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Treibhausgasneutralität muss Priorität Eins bekommen

Düsseldorf (ots)

Nach COP 26 Glasgow und vor der letzten Runde der Koalitionsverhandlungen: VDI fordert massive Anstrengungen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und warnt vor deutlich steigenden Kosten durch unzureichende Klimaschutzmaßnahmen.

Die Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow hat es gezeigt: Die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad bleibt weiterhin das Maß, an dem sich die Welt orientiert. Umso wichtiger ist es, dass die zukünftigen Koalitionsparteien jetzt die notwendigen Maßnahmen für Deutschland beschließen und deren Umsetzung im Anschluss unverzüglich angehen.

In Deutschland werden bereits knapp 50% der elektrischen Energie aus Wind und Sonne gewonnen. Für die weitere Entwicklung ist jedoch klar, dass der Bedarf an elektrischer Energie aufgrund zunehmender Elektromobilität und des zunehmenden Bedarfs an grünem Wasserstoff, defossilisierten Chemieprodukten und grüner Stahlproduktion noch wesentlich steigen wird.

Parallel dazu brauchen auch Haushalte und Verkehr auf Grund der Sektorenkopplung zunehmend mehr Strom. Daraus folgt, dass der Ausbau von Windkraftwerken und Photovoltaik deutlich gesteigert werden muss, z.B. durch eine Straffung der Genehmigungsverfahren und die Bereitstellung von mehr Flächen durch eine Anpassung der Abstandsregelungen der Anlagen zu Wohngebieten.

"Ein wesentlicher Hebel auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität ist die Nutzung der Technologien, die heute bereits zur Verfügung stehen. Aber hierfür muss die Politik die Rahmenbedingungen zügig anpassen", fordert Ralph Appel, Direktor des VDI.

"Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien waren wir in Deutschland schon recht weit, sind aber erheblich ins Stocken geraten. Daher muss der Ausbau nun in sehr kurzer Zeit vervielfacht werden. Sonst drohen gravierende Standortnachteile für die deutsche Wirtschaft", erklärt Prof. Harald Bradke, Vorsitzender des Interdisziplinären Gremiums Klimaschutz und Energiewende im VDI.

Voraussetzung für die Erreichung der Klimaschutzziele ist neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energie und der weiteren Steigerung der Energieeffizienz auch ein schnellerer Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brenn- und Kraftstoffe, insbesondere bei der Elektrizitätserzeugung, z.B. über eine Erhöhung der CO2-Abgaben.

In den nächsten Jahren werden Staat und Wirtschaft Hunderte von Milliarden Euro in Klimaschutzmaßnahmen investieren müssen - die Folgen eines wenig gebremsten Klimawandels würde allerdings weitaus höhere Kosten verursachen.

Pressekontakt:

Ihre Ansprechpartnerin in der VDI-Pressestelle:
Hanna Büddicker
Telefon: +49 211 6214-610
E-Mail: presse@vdi.de

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