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TUM spart künftig pro Jahr 30.000 Tonnen CO2 beim Heizen ein

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

PRESSEMITTEILUNG

CO2-neutrale Wärmeversorgung des Forschungscampus Garching

TUM spart künftig pro Jahr 30.000 Tonnen CO2 ein

  • Abwärme des Leibniz-Rechenzentrums wird genutzt
  • Vertrag mit Dienstleister auf 20 Jahre geschlossen
  • Klimaschonend und geringere Kosten als bisher

Die Technische Universität München (TUM) macht einen großen Schritt bei der Umstellung auf nachhaltige Energien. Auf dem Forschungscampus Garching entsteht eine CO2-neutrale, neue Wärmeversorgung für die zahlreichen Gebäude und Anlagen. Damit können künftig pro Jahr 30.000 Tonnen CO2 eingespart werden - und das bei niedrigeren Betriebskosten als bislang. Mit dem Energiedienstleister GETEC wurde ein entsprechender Vertrag unterzeichnet.

Der Schlüssel dazu ist die intelligente Nutzung dessen, was bereits vorhanden ist: Abwärme. Der Großteil der Heizleistung stammt künftig aus dem Leibniz-Rechenzentrum, einer Einrichtung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften auf dem Forschungscampus. Dessen Höchstleistungscomputer produzieren erhebliche Wärme, und müssen aufwendig gekühlt werden. In Zukunft wird diese Energie in das Nahwärmenetz des Campus eingespeist.

Weitere Wärme wird über Geothermie, also heißes Thermalwasser aus dem Untergrund von Garching, gewonnen. Hinzu kommen Wärmepumpen und – für den Bedarf bei Spitzenlast – elektrische Heizkessel. Nur für die zwingend notwendige Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei Stromausfall gibt es noch einen neuen, besonders effizienten Gaskessel.

TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann sagte: „Wir meinen es ernst mit unserer Selbstverpflichtung zu mehr Nachhaltigkeit und setzen unsere TUM Sustainable Futures Strategie 2030 weiter um. Dazu gehört neben der Forschung an innovativen und effizienten Technologien auch der tägliche Betrieb unserer Universität. Das ist für uns eine Frage der Verantwortung für künftige Generationen und der Glaubwürdigkeit. Ich danke dem TUM Sustainability Office und dem Vizepräsidenten Sustainable Transformation, Prof. Werner Lang, für die Unterstützung sowie unserer Immobilienverwaltung für die Planung und Umsetzung dieses innovativen Schritts. Bereits in drei Jahren soll alles fertig sein.“

Der Kanzler der TUM, Albert Berger, ergänzte: „Mit der Firma GETEC hat unsere TUM-Immobilienabteilung einen international sehr erfahrenen Partner für die Umsetzung solcher Großprojekte gefunden. Diese Spezialisten übernehmen den kompletten Betrieb und Service der neuen Campus-weiten Wärmeversorgung. Und sie errichten dafür umfangreiche neue Leitungen und weitere notwendige Infrastruktur. Dies sind absolut sinnvolle Investitionen in die Zukunft unseres Universitätsbetriebs.“

Henning Lustermann, Geschäftsführer der GETEC Wärme und Effizienz GmbH, betont: “Wir sind stolz, die TU München bei diesem Leuchtturmprojekt der Wärmewende begleiten zu dürfen. Unser Energiekonzept beweist, dass Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz keine Gegensätze sind. Durch die intelligente Vernetzung verschiedener lokaler Wärmequellen wie der Abwärme des Supercomputers und der Geothermie schaffen wir ein zukunftsfähiges System, das den hohen Ansprüchen eines Exzellenz-Campus gerecht wird.”

Wärmewende dank smarter Technologie und Steuerung

Im Jahr 2022 verbrauchte der Campus Garching allein für die Wärmeerzeugung rund 127 Gigawattstunden (GWh) an Erdgas. Künftig wird im Regelbetrieb völlig auf Erdgas verzichtet. 43,5 GWh schöpft der Campus dann aus regenerativen Wärmequellen. Möglich wird der geringere Energiebedarf auch durch die Absenkung der Temperatur des Heißwassernetzes von 140 Grad auf 80 bis 100 Grad. Von bislang mehr als 30.000 Tonnen CO2 sinkt der Verbrauch künftig im Regelbetrieb auf null.

Für die Umsetzung werden am Campus einige neue Fernwärmeleitungen und eine neue Energiezentrale gebaut. Alle Übergabestationen zu den Gebäuden werden erneuert, die Gebäude werden im notwendigen Umfang saniert. Zusätzlich wird die Kesselanlage im bestehenden Heizkraftwerk am TUM Campus Garching erneuert. Die alte Infrastruktur wird außer Betrieb genommen und zurückgebaut.

Herzstück der neuen Energiezentrale sind sieben leistungsstarke Großwärmepumpen, mit einer Gesamtwärmeleistung von knapp 10MW, die mit umweltfreundlichen Kältemitteln arbeiten. Sie werden durch riesige Wärmespeicher und Elektrokessel ergänzt, die überschüssigen Strom flexibel in Wärme umwandeln. Über ein „Smart Control Center“ wird das gesamte System rund um die Uhr digital überwacht. Algorithmen sorgen dafür, dass Wärme vorzugsweise dann produziert wird, wenn grüner Strom im Netz günstig verfügbar ist. Die Partnerschaft ist langfristig angelegt: GETEC und die TUM haben sich zu einer 20-jährigen Zusammenarbeit entschlossen.

Weitere Informationen:

Zusatzinformationen für Redaktionen:

Fotos zum Download:

https://go.tum.de/186557

https://go.tum.de/368600

Kontakt im TUM Corporate Communications Center:

Ulrich Meyer

Pressesprecher

+49 89 289 22779

ulrich.meyer@tum.de

www.tum.de

Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 700 Professuren, 53.000 Studierenden und 12.000 Mitarbeitenden eine der weltweit stärksten Universitäten in Forschung, Lehre und Innovation. Ihr Fächerspektrum umfasst Informatik, Ingenieur-, Natur- und Lebenswissenschaften, Medizin, Mathematik sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Sie handelt als unternehmerische Universität und sieht sich als Tauschplatz des Wissens, offen für die Gesellschaft. An der TUM werden jährlich mehr als 70 Start-ups gegründet, im Hightech-Ökosystem München ist sie eine zentrale Akteurin. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Büros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinderinnen und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings wird sie regelmäßig als beste Universität in der Europäischen Union genannt.

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