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Neue CORRECTIV-Recherche: Jens Spahn, ein umstrittener Milliardär und ein millionenschwerer Medikamenten-Deal

Berlin (ots)

Seit Bekanntwerden der Masken-Affäre während seiner Verantwortung als Bundesgesundheitsminister reißt die Kritik an Jens Spahn nicht ab - und der politische Druck wächst weiter. Zuletzt stand der heutige CDU-Fraktionschef wegen des Koalitions-Dramas um die gescheiterte Richterwahl im Bundestag im Fokus.

CORRECTIV startet heute eine mehrteilige Enthüllungsserie über Jens Spahns enge Verbindungen zu Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Medien - und über die Frage, wer von seiner politischen Macht profitiert hat.

Im Mittelpunkt des ersten Teils steht der deutsch-britische Investor und Milliardär Christian Angermayer, der nach CORRECTIV-Recherchen in den vergangenen Jahren zu den größeren Spendern der CDU zählte. Rund 100.000 Euro flossen direkt - und mindestens 191.000 Euro über Firmen, an denen Angermayer beteiligt ist oder war, darunter auch über die Biotech-Firma Apeiron. Insgesamt also fast 300.000 Euro - ohne etwaige Spenden aus dem laufenden Jahr und von 2024, die noch nicht veröffentlicht wurden.

Die Verbindung zwischen Angermayer und Spahn geht über Parteispenden hinaus. Als Bundesgesundheitsminister vergab Spahn während der Corona-Pandemie einen rund 400 Millionen Euro schweren Auftrag an die Pharmaunternehmen Eli Lilly und Regeneron. Mit Eli Lilly arbeitete laut Konzernmitteilungen das Unternehmen Abcellera bei der Entwicklung und dem Vertrieb des Corona-Medikaments Bamlanivimab zusammen. Abcellera wiederum ist ein Unternehmen, an dem Angermayer über einen Fonds zwei Prozent der Aktien hält. Der Investor hatte sich bereits im Mai 2020 öffentlich damit gerühmt, früh in Antikörper-Medikamente gegen Covid investiert zu haben - die Beteiligung an Abcellera wurde später als einer seiner großen Erfolge gefeiert.

Die CDU/CSU-Fraktion ließ mitteilen, die Entscheidung über den Medikamenteneinkauf sei "nach Erinnerung von Herrn Spahn" in enger fachlicher Abstimmung mit dem Paul-Ehrlich-Institut gefallen.

Heute sagt das Bundesgesundheitsministerium, Einzelheiten könnten aufgrund der vertraglichen Vertraulichkeit nicht angegeben werden. So bleibt unklar, wie viel des 400 Millionen-Dollar-Deals an Eli Lilly ging und damit über Umwege dem Milliardär Angermayer zugute kam. Offenbar aber waren die hohen Ausgaben größtenteils verloren: Von den insgesamt 190.000 gekauften Dosen wurden laut Ministerium nur 1.560 Dosen Bamlanivimab an Patienten verabreicht.

Der erste Teil unserer losen Serie über Jens Spahns Machtkonstrukte ist ab sofort online verfügbar. Weitere Recherchen folgen in den kommenden Tagen und Wochen.

Die ganze Recherche finden Sie online unter: https://ots.de/hzRH0a

Bei Rückfragen wenden Sie sich an:

Anna-Maria Wagner
presse@correctiv.org
+49 16099238312

Original content of: CORRECTIV, transmitted by news aktuell

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