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Plötzlich Kinderbuchautor – wie eine Studienaufgabe mein Leben nachhaltig veränderte

Plötzlich Kinderbuchautor – wie eine Studienaufgabe mein Leben nachhaltig veränderte
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Ich erinnere mich noch an mein jüngeres Ich. Ich muss etwa zwölf Jahre alt gewesen sein, als ich meine ersten Kurzgeschichten verfasste und sie in der Schule sowie im Familienkreis präsentierte. Mal handelte es sich um eine kleine, verträumte Weihnachtsgeschichte, mal um ernstere Thematiken rund um das Erwachsenwerden. Ich bemerkte, dass das Schreiben mir gefiel. Dass ich gern meiner Fantasie freien Lauf ließ und eigene Geschichten und Figuren erfand. Der Traum vom gedruckten Buch, mit meinem Namen als federführender Autor auf dem Cover, er begann langsam in mir zu reifen.

Als ich einen längeren Text im Deutschunterricht vorlas, bekam ich die Empfehlung, mehr aus meinem vorhandenen Potential herauszuholen und mich in Gemeinschaften für Nachwuchsautoren zu engagieren. Gesagt, getan, sollte man meinen. Doch wie es so häufig mit guten Vorsätzen ist, kamen die Pubertät, das Erwachsenwerden und andere Interessen dazwischen. Mein fünfzehnjähriges Ich beschäftigte sich dann lieber mit Rapmusik und schrieb und vertonte eigene Songtexte. Dies war für die nächsten fünf Jahre der Ausdruck meines inneren Schreibdrangs. Ich merkte dennoch, dass mir etwas fehlte. Ich fühlte mich unvollendet.

Es war schließlich ein Studienseminar zur mathematischen Frühbildung, das meinem Leben einen entscheidenden Wendepunkt geben sollte. Ich absolvierte von 2012 bis 2015 das Studium „Early Education – Bildung und Erziehung im Kindesalter“. Etwa in der Mitte des Studiums erhielten wir die Aufgabe, eigenständig etwas zu den sechs Zahlaspekten zu erarbeiten, z.B. ein Plakat, eine Präsentation oder auch eine kleine Geschichte. Da war mein Ehrgeiz geweckt. Eine Geschichte schreiben? Das war doch genau das Richtige für mich. Eifrig schrieb ich Zeile um Zeile am heimischen Computer und erdachte mir die Erzählung von der einsamen, kleinen Eins, welche Stück für Stück andere Zahlen kennenlernt und neue Freunde für sich gewinnt. Zur Veranschaulichung erstellte ich zusätzlich eine Powerpointpräsentation mit eigens gezeichneten Bildern zur Geschichte, wohlwissend um mein mehr als begrenztes Zeichentalent. Die dargebotenen Strichmännchen hätte jedes Vorschulkind gelungener zeichnen können. Ich war schon immer eher Schreiber als Zeichner.

Dann folgte das Vorlesen meiner Geschichte im Plenum. Das Feedback meiner Kommilitonen war überwältigend und man war sich einig, dass diese Geschichte rund um die kleine Eins es wert war, als Buch veröffentlicht zu werden. Ich war dankbar für das positive Feedback und fühlte mich in meiner Schreiberei bestärkt. Nun stand ich aber vor einer neuen Herausforderung: Wie veröffentliche ich ein Buch? Wie finde ich einen passenden Verlag? Erste Internetrecherchen ergaben schnell, dass es als unbekannter Autor nicht leicht werden würde, einen Verleger zu finden. Nachdem erste, zaghafte Initiativen ins Leere liefen, wurde ich beim Stadtfest im Jahre 2014 auf den renommierten und regional verwurzelten Spica Verlag aufmerksam. Nach einem netten Kennenlerngespräch am Informationsstand schickte ich sogleich mein Manuskript inklusive meiner Zeichnungen an den Verlag, ohne allzu große Hoffnungen zu haben. Umso erfreuter war ich, als das Telefon klingelte und ich eine wertschätzende Rückmeldung zu meiner Geschichte erhielt. Ich hatte jemanden gefunden, der das Potential der Erzählung von der kleinen Eins erkannte. Sogleich waren der Verlag und ich uns in einem Punkt einig: meine eigenen Zeichnungen reichten nicht aus, um daraus ein markttaugliches Buch zu gestalten. Ich brauchte nun noch jemanden, der mein Manuskript durch professionelle Illustrationen zum Leben erwecken konnte.

Dies war der Punkt, an dem Marie in mein Leben trat. Auf einer Studentenfeier traf ich sie und beobachtete, wie sie den anderen ihre künstlerischen Werke auf ihrem Smartphone präsentierte. Da sah ich meine Chance gekommen. Ich sprach Marie an und konnte sie glücklicherweise gleich von meinem Vorhaben überzeugen. Der Rest ist Geschichte. Marie erstellte Probezeichnungen für den Verlag, erwies sich als genau die richtige Person, um meinen Text passend zu bebildern und wir erhielten die Zusage. Bis zum März 2015 war unser Erstlingswerk „Die kleine Eins“ fertig.

Nun können wir in diesem Jahr bereits das zehnjährige Jubiläum feiern und haben allen Grund zur Freude. Aufgrund des Verkaufserfolges, der weit über unseren Erwartungen lag, konnten wir gemeinsam mit dem Spica Verlag weitere Geschichten veröffentlichen. Unsere geliebte kleine Eins wird mittlerweile vielfach und deutschlandweit zur mathematischen Frühbildung in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen eingesetzt. Im Internet finden sich zahlreiche, liebevolle Aufbereitungen zur Verwendung unserer Bücher im Unterricht. Regelmäßig zur Einschulungszeit ist unsere kleine Eins ein Kassenschlager. Hätten wir das vor zehn Jahren für möglich gehalten? Sicherlich nicht. Umso mehr sind wir von Demut, Dankbarkeit und Stolz erfüllt.

Mit unseren Aufgaben wuchs auch unsere Protagonistin, die kleine Eins. Sie stellte sich wagemutig neuen Herausforderungen wie einem kniffligen Rechenturnier oder einer schwierigen Reise zum Schloss der Zahlenfee. Mit jedem weiteren Buch führten wir neue Charaktere, wie z.B. den charmanten und allwissenden Zahlenmeister oder die freundlichen Rechenteufel, in unser kleines Universum ein, stets darauf bedacht, mathematische Inhalte wie erste Rechengrundlagen und Größenverhältnisse zwischen den Zahlen ansprechend und sinnvoll in ein lesenswertes Gesamtpaket zu verpacken.

Jüngst ist nun der mittlerweile vierte Teil unter dem Namen „Die kleine Eins und das Mengenkrokodil“ erschienen. Besagtes Tier steht vor dem Problem, immer die größere Menge von etwas verzehren zu müssen und kommt der kleinen Eins und ihren Freunden dabei bei einem wichtigen Bauvorhaben in die Quere. Doch auch hierfür finden unsere Zahlenfreunde mit viel Geschick und Hilfsbereitschaft eine Lösung, sodass es am Ende – so viel sei an dieser Stelle verraten – für alle ein Happy End gibt. Sogar für das gefräßige Krokodil.

Zwischenzeitlich ist es dank des Engagements des Verlegers gelungen, die Bücher der kleinen Eins sowohl ins Niederdeutsche als auch ins Englische zu übersetzen. Besonders die plattdeutschen Werke sollen zu einem Erhalt dieser unterschätzten und leider vom Aussterben bedrohten Sprache beitragen. Marie hat ihr künstlerisches Repertoire derweil erweitert und niedliche Stoffpuppen der kleinen Eins in liebevoller Handarbeit gefertigt. Seitdem begleitet mich ein Exemplar als mentale Unterstützung auf Buchlesungen und ist stets das große Highlight für die jungen Zuhörer.

Wie lebt es sich nun nach zehn Jahren als Kinderbuchautor? Für mich ist gewiss ein kleiner, großer Traum in Erfüllung gegangen. Mit Freude sehe ich auf Buchlesungen in strahlende Kinderaugen und staune immer wieder, wie viele Heranwachsende die Geschichten der kleinen Eins bereits kennen. Andererseits habe ich parallel meinen eigenen beruflichen Weg über den Seiteneinstieg als Lehrkraft gemeistert und hier meine Erfüllung gefunden. So es den hauptberuflichen und familiären Verpflichtungen nicht im Wege steht, führe ich gern Lesungen in KiTas und Grundschulen durch und genieße die Rolle als Autor, während die Jahre weiter ins Land ziehen. Als das zweite Buch veröffentlicht wurde, stand die Geburt meiner Tochter unmittelbar bevor. Nun, zur Veröffentlichung des vierten Bandes, besucht sie bald selbst die Grundschule. Nicht auszuschließen, dass ihr auch dort die kleine Eins, die ihr Papa geschrieben hat, begegnen wird. In jedem Fall bin ich sehr dankbar für den Weg, den unsere kleine Eins bis hierher gegangen ist und zukünftig gehen wird.

Mögen Sie mit mir darüber in einen Diskurs treten? Kontaktieren Sie uns einfach, gerne auch mich direkt unter felixwalk@web.de.

Herzlichst

Felix Walk

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Frau Kathrin Kolloch

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